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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
Autoren: Angelika Friedemann
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viele Personen zu spät. So sagen es die Karten. Diese Frau bringt vielen den Tod, obwohl sie nicht schwarzhaarig ist, aber die Göttin ruft diese Frau bald zu sich. Sie wird noch vor mir sterben und ich lebe nicht mehr lange. Dafür freue ich mich auf das nächste Leben, da werde ich das anders machen.“
„Haben Sie davor bereits andere Prostituierte getötet, weil es die Karten so wollten?“
„Sie meinen früher?“
„Ja, etwa vor einem Jahr, eine junge Thailänderin?“
„Nein, nie. Wie kommen Sie denn darauf?“
Daniel erhob sich. „Ich muss los. Benno, ich schicke dir Ines, mach weiter.“
Draußen atmete er tief durch. Diese Frau war irre. In dem Moment fiel ihm ein, was Carola gesagt hatte. Es war fast ähnlich gewesen. „Merde“, schimpfte er vor sich hin. Jetzt glaube ich noch an so einen Unfug.

Er zog das Jackett über, strich nochmals über die Haare, rückte seine Kette, die Uhr zurecht und saß wenig später neben Kriminaldirektor Claus Keitler und Oberstaatsanwalt Doktor Helmut Sanders, der heute bester Laune schien. Er lächelte sogar, dass man ansonsten selten bei ihm beobachtete. Wie immer sprach als erstes Keitler, es folgte Sanders, bevor er an der Reihe war.
„Meine Damen und Herren, eigentlich haben die beiden Herren Wichtige gesagt. Die mutmaßliche Täterin wurde am Samstag gegen achtzehn Uhr festgenommen, nach dem wir einen Hinweis erhalten hatten. Man hatte bei der Frau eine Kette gesehen, die einem der Opfer entwendet worden war. Die Festnahme verlief völlig unspektakulär, da sie bereits auf die Beamten gewartet hatte. Sie machte einen ruhigen, sehr gefassten Eindruck und war sofort geständig. In der Wohnung wurden keine weiteren Spuren gefunden, nur dass Tatwerkzeug. Eine Holzfigur in Form einer Priesterin, mit der sie ihre Opfer nieder- geschlagen hatte, sowie die restlichen Tarotkarten. Daneben lag ein doppelschneidiger Dolch, mit dem die Pentagramme eingeritzt wurden. Als Tatmotiv gab sie bei der ersten Befragung an, dass diese Frauen etwas Böses getan hätten und sie deshalb agieren musste. Die Vernehmungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Es wird noch Tage dauern, bis wir alle Einzelheiten und Motivationen kennen.“
„Meine Damen und Herren, Sie können Ihre Fragen stellen.“ Claus Keitler.
„Herr Hauptkommissar, halten Sie die Frau für verrückt?“
„Das kann und werde ich nicht beurteilen. Auf mich hat sie einen normalen, netten Eindruck gemacht.“
„Zeigte sie Reue? Tat es ihr Leid?“
„Nein, keineswegs! Sie war im Gegenteil darüber… erleichtert, dass sie den Frauen durch den Tod ein besseres, neues Leben ermöglicht hat.“
„Warum ausgerechnet solche Edelprostituierte und keine vom Straßenstrich?“
„Sie hat in etwa geäußert: Es gibt diese jungen Mädchen, die stehen an der Straße, aber sie müssen es machen, weil sie das Geld brauchen. Dann gibt es die anderen. Diese Frauen machen es nicht, weil sie in Not sind, sondern aus Habgier. Die sind vom Bösen besessen.“
„Also verrückt“, stellte ein Mann fest.
„Das zu klären, ist nicht unsere Aufgabe. Nächste Frage“, warf Daniel dazwischen. Er wollte das nur hinter sich bringen.
„Aber warum die Frauen und einen Mann?“
„Er war in ihren Augen sozusagen eine Art Opfer, weil sie der Göttin, so hat sie es ausgedrückt, so viele schlechte Frauen zur Reinkarnation geschickt hat.“
„Wie bitte? Und warum immer bei Neumond?“
„Beim Neumond sollen wir unsere dunklen Seiten erkennen und akzeptieren. Eine gute Zeit für Zauberei, denn dazu ist der Schatten besser geeignet als das Licht. Der dunkle Mond ist die Zeit des Loslassens, wo man sich von alten Dingen lossagt. Wir zerstören, um zu erneuern. Als Todesbote fordert und konfrontiert uns der dunkle Mond und zeigt uns das Mysterium von Leben und Tod. Der Neumond ist die Zeit des Beginnens, eine Phase hoffnungsfroher, optimistischer Magie. Es ist die Zeit der Rituale, der Aktivitäten und der Bewegung, eine gute Zeit um Neues zu beginnen, aber die Zeit des Blutes und des Todes. Ja, die mutmaßliche Täterin geht davon aus, dass die Opfer neu geboren werden und dieses Mal besser, reiner sind, wie sie es ausgedrückt hat.“
„Sie haben aber gut zugehört, Herr Briester, oder interessieren Sie sich generell für die Mysterien?“
„Frau Baum, dass wohl weniger. In dem Fall mussten meine Kollegen und ich lernen, damit wir das ein wenig zu verstehen.“
„Woher wusste die Frau, wann jemand bei den Opfern war?“
„Sie hat das
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