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Damon Knights Collection 9

Damon Knights Collection 9

Titel: Damon Knights Collection 9
Autoren: Damon Knight
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solltest seinen Stammbaum sehen.“ Er schaute Freddy an, der sich niemals einen würde leisten können, und Artie begann aufzuschneiden. „Die Mutter Schriftsteller, Vater Professor, I.Q. einhundertundsechzig, garantiert.“
    Edna strich über Winstons feines, blondes Haar. „Winston wird auf das College gehen.“ Es gefiel ihr, als sie sah, daß Artie lächelte.
    „Das Kind wird seinen Doktor machen.“
    Edna nahm Arties Hand unter dem Tisch und sagte mit leiser Stimme: „Oh, Artie, du bist froh. Ich wußte, daß du es sein würdest.“
    Freddy schaute Winston mit einem Blick an, der an nackte Eifersucht grenzte: „Wie bist du auf die Idee gekommen?“
    „Edna hat die Annonce gesehen.“ Artie zog eine Grimasse; Edna massierte sein Knie. „Und alles, was mein Baby wünscht …“
    „Du wirst es nicht bereuen, Artie. Winston wird ein As in Physik werden. Vielleicht erfindet er die nächste Atombombe.“
    Freddys Lippen bewegten sich; er schien zu rechnen. „Was kostet denn einer mindestens?“
    „Kommt auf das Produkt an“, sagte Edna.
    „Also dieser hier“, sagte Artie und tätschelte Winstons Schulter, „dieser hier wird uns auf unsere alten Tage unterstützen. Doktor und Wissenschaftler, garantiert. Vielleicht bringt er unseren Namen in die Zeitungen, der Anzeige nach.“
    Edna sagte unbestimmt: „Hat was von ’nem Gug genheim.“ Winston begann zu heulen.
    „Na, Winston, was ist denn?“
    „Klein-Art hat ihn getreten“, sagte Margie.
    „Also Kinder, ihr laßt ihn in Ruhe, bis ihr gelernt habt, schön mit ihm zu spielen.“
    „So einen bekommt man nicht mehr“, sagte Artie zu Freddy Kram er. „Die Eltern hatten zehn und haben sich jetzt nach Europa zurückgezogen.“
    Freddy rieb sich die Nase: „Vielleicht, wenn Flo und ich den Wagen verkaufen würden …“
    Artie bot Winston ein Stück Brot an; Winston schau te es angewidert an, nahm es aber. „Siehst du, er mag mich. Nicht, Süßer, magst mich.“
    „Natürlich mag er dich“, sagte Edna stolz. „Er ist unser Sohn.“
    Winston warf ihr einen kurzen, scharfen Blick zu, was sie verwirrte, ohne zu wissen warum. Dann aß er das Brot auf und räusperte sich.
    Artie sagte zu Freddy: „… und wenn du sie nicht in Exeter unterkriegst, dann zumindest in Gulver, garantiert.“
    „Psst, Liebling, er will etwas sagen.“
    „… aber nicht jeder Heizer hat einen Sohn in Cul ver, nich?“
    „Psst.“
    Winston sagte: „Wiwyiam Buckwey ist ein Weak tionäh.“
    „Heh, Freddy, hast du das gehört?“
    „Wirklich, mein Kompliment“, sagte Freddy.
    An diesem Abend gingen sie nicht mehr zum Bowling; sie saßen alle im Wohnzimmer, und zuerst ließen sie sich von Winston die Zeitung vorlesen, selbst das Impressum, und als das beendet war, hörten sie ihm zu, wie er die politische Situation analysierte, und dann brachte Edna für alle Kuchen, und dann ließen sie Winston die Baseballergebnisse der Saison voraussagen, die Artie aufschrieb, und dann schrieb Winston ein Gedicht über den Herbst, und dann begann Winston am Daumen zu lutschen; Edna schickte die anderen Kinder ins Bett, und sie beklagten sich, weil Winston aufbleiben durfte, und weil sie wußten, daß er den Rest des Kuchens essen würde; die Erwachsenen hörten Winston noch eine Weile zu, und dann gerieten Artie und Winston in eine Art politischen Streits, Artie mußte seine Gefühle irgendwie verletzt haben, er nannte ihn ein Großmaul, zu jung, um nur vom geringsten eine Ahnung zu haben, und Winston begann zu schnupfen, und Edna sagte, daß er jetzt ins Bett gebracht werden müßte, denn er sähe todmüde aus.
    Sie trug ihn in das Vorderzimmer, wo sie die gesammelten Werke von Bulwer-Lytton und die elfte Ausgabe der Britannica aufgestellt hatten; sie zeigte Winston den Globus, das elektrische Klavier, den Rechenschieber und den Zeichentisch und dachte, er würde kleine Schreie des Entzückens von sich geben und sich vielleicht hinsetzen, um etwas zu komponieren; aber statt dessen klammerte er sich an ihre Schulter und wollte nicht einmal hinschauen. Endlich sagte sie: „Was, mein Lieber, was ist denn?“
    „Ich möchte mein Schnulli“, sagte Winston.
    Sie fand es schließlich, ein quadratisches Stoffetzchen, das in eine Ecke der Reisetasche gestopft war, und als sie es ihm erst einmal gegeben hatte, ließ er sich baden und den Schlafanzug anziehen; selbst im Schlafanzug sah man ihm seinen Stammbaum an: seine Knöchel und Handgelenke waren schmal und seine Finger lang, und sie
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