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Damon Knights Collection 1

Damon Knights Collection 1

Titel: Damon Knights Collection 1
Autoren: Damon Knight
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hoffen, mit der Regierung in Verbindung zu treten …
    Staeen schloß seine äußeren Teile ab, bis nur noch ein Funke von Intelligenz und Augen zum Sehen da waren, und er trieb im Raum, hin und wieder unter dem Anprall eines korngroßen Meteoriten erschauernd. Schließlich waren die Augen von meteoritischem Staub bedeckt, und da war nur noch der Funke von Intelligenz. Ohne eine Spur von Bedauern dachte er daran, daß er eines Tages, in einer Million oder tausend Millionen Jahren, vielleicht im Herzen eines Planeten liegen würde. Er hatte viele tausend Jahre gelebt, und dies war ein großes Abenteuer mehr.
    Lange verweilten seine Gedanken bei den Eiern, die er in dem Erkundungsboot zurückgelassen hatte. Sie würden überleben. Praktisch unzerstörbar, würden sie ruhen, bis die Bedingungen günstig waren. Dann würden sie reifen und zum Leben erwachen, und sein Same würde vollbringen, was sein Volk nicht vollbracht hatte: eine andere Galaxis bevölkern.
    Seine Gedanken wanderten zu den Flonderanen und ihrer übervölkerten Welt, auf der die Thosaren wahrscheinlich schon gelandet waren. Irgendwann würden die Thosaren die Chlaesanen über den Vorfall unterrichten, irgendwann würden sie des Rätsels Lösung finden, und irgendwann würden sie die Flonderanen von ihrer Konditionierung befreien, wenn bis dahin noch welche übriggeblieben waren.
    Staras eku Flonderanen, dachte er. Arme, kurzlebige Erdmenschen.

Richard McKenna
 
Helens Märchenland
     
    Heute morgen fragte mich mein Sohn, was ich im Krieg gemacht habe. Er ist fünfzehn, und ich weiß nicht, warum er mich erst jetzt danach fragt. Ich weiß nicht, warum mich die Frage so überrascht hat.
    Er war gerade auf dem Weg in ein Zeltlager, und ich konnte ihn damit abspeisen, daß ich antwortete, ich sei für die Regierung tätig gewesen. Er wird zwei Wochen im Lager bleiben. Solange die Betreuer Druck auf ihn ausüben, wird er sich an den Unternehmungen der Gruppe beteiligen, aber sobald sie ihn aus den Augen lassen, wird er sich verdrücken, um eine Ameisenkolonie zu beobachten oder eines seiner Bücher zu lesen. Im Augenblick beschäftigt er sich mit Astronomie. Und sobald er nach Hause kommt, wird er mich wieder fragen, was ich denn nun eigentlich im Krieg gemacht habe, und ich werde es ihm sagen müssen.
    Dabei verstehe ich gar nicht, was ich denn nun eigentlich im Krieg gemacht habe. Manchmal glaube ich, meine Gruppe hätte einen tödlichen Kampf mit einem lokalen Mythos ausgefochten, und Colonel Lewis sei der einzige gewesen, der sich darüber im klaren war. Ich weiß nicht, wer gewonnen hat. Ich weiß nur, daß der Krieg von manchen Risiken verlangt, die obskurer und unwürdiger sind als der Tod in der Schlacht. Und ich weiß, daß das bei mir der Fall war.
    Es begann damit, daß im Jahre 1931 in der Einöde bei Barker, Oregon, ein Junge tot aufgefunden wurde. Er hatte einen Beutel mit Golderz und einen daumengroßen Uranoxydkristall bei sich. Der Kristall landete als Kuriosität in einem Prüfungsamt in Salt Lake City, bis er 1942 plötzlich zu erstaunlicher Bedeutung gelangte. Militärs stellten fest, daß er vermutlich aus einem hundert Quadratmeilen umfassenden Gebiet in der Nähe von Barker stammte. Dr. Lewis wurde als Oberst der Reserve eingezogen und erhielt den Befehl, die Ader zu finden. Aber das ganze Gebiet war von ein paar hundert Metern Miozänlava überlagert, und es war natürlich vom geologischen Standpunkt aus Wahnsinn, dort nach einer Pegmatitader zu suchen. Das Gebiet hatte kein Entwässerungssystem und war nie vergletschert gewesen. Dr. Lewis wandte ein, daß der Kristall nur durch Menschenhand dorthin gelangt sein konnte.
    Aber das half ihm nichts. Man erklärte ihm, daß Widerspruch zwecklos sei. Irgendwelche hohen Tiere würden nun einmal nicht eher beruhigt sein, als bis viel Geld und wissenschaftliche Mühe auf die Suche verwendet worden wären. Das Militär schickte ihm junge, frischgebackene Geologen, unter anderem auch mich, und verlangte Berichte über den Fortschritt der Arbeit. Derart in die Enge getrieben, beschloß Dr. Lewis, das Projekt als Anschauungsunterricht in geografischer Kartografie durchzuziehen und Anzahl und Mächtigkeit der Basaltbetten über dem Suchgebiet bis hinunter zu der prävulkanischen Miozänschicht vermessen und verzeichnen zu lassen. Auf diese Weise würde man wenigstens einen nützlichen Beitrag zur Gesteinskunde des Columbia-Plateaus leisten, und da man damit auch den eindeutigen Beweis erbringen
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