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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)
Autoren: Birgit Kluger
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öffneten sich ihm. So verschlossen er vor wenigen Sekunden noch gewesen war, so offen lag er jetzt vor ihm. Ahnungslos in seiner Arroganz.
                Wie eine Welle stieg das Gefühl, einen Sieg errungen zu haben, in Alexander auf. Er hatte es geschafft, sich den Zutritt zum Allerheiligsten zu verschaffen. Halders Denken lag wie eine Landkarte ausgebreitet vor ihm. Die einzelnen Gedanken wie silberne Stränge. Sie liefen alle auf ein einziges Ziel zu. Schwarz pulsierte es in der Mitte des funkelnden Netzes. Die von dieser dunklen Masse ausgehende Gefahr war so greifbar, dass Alexander kurz davor war umzukehren.
     
    Schwarze Hostie
     
    Das Wort, das Alexander in Halders Gedanken las, katapultierte ihn in seinen eigenen Körper zurück und unterbrach die energetische Verbindung, die er mit dem Banker aufgebaut hatte. Erstarrung senkte sich über ihn, als er darüber nachdachte, was diese Entdeckung bedeutete.
    Die schwarze Hostie war eine der schlimmsten schwarz-magischen Kreationen. Ein magisches Gebäck mit dem Sinn, demjenigen, der die Hostie aß, zu Unsterblichkeit und Macht zu verhelfen.
                Ein Schauer erfasste Alexander mit einer Heftigkeit, die ihn mehrere Minuten lang in schmerzhaften Krämpfen gefangen hielt. Dann ließ die Kälte nach, die das Wort in ihm hervorgerufen hatte. An ihre Stelle trat eine weitere Erkenntnis. Torsten Halder hatte ihn gefangen genommen, weil er ihn brauchte. Eine der beiden wichtigsten Zutaten, die er für die Herstellung der Hostie benötigte, war Blut. Das Blut eines Dämons und eines Halbdämons. Halbdämonen, die Kinder eines Dämons und einer Sterblichen, waren selten; noch seltener als Ifrit. Wie also wollte Halder an diese Ingredienz kommen? Es war Jahrzehnte her, seit Alexander das letzte Mal einem Halbdämonen begegnet war.
     
    Wie also …? Sariel. Der Name war nur ein Wispern in seinen Gedanken.
     
    Die Nichte des Bankers war der einzige Mensch, der bisher in der Lage gewesen war, Alexander zu sehen. Der Grund dafür war einfach.
     

5
     
    Schmerz .
     
    Eisige Flammen, die statt Blut durch ihre Adern flossen. Mit einem Stöhnen wand sie sich im Bett. Ihr Herz hämmerte, während die Schmerzen sie immer fester umklammerten. Dann endlich wachte sie auf. Schweißgebadet.
    Trotz der erlösenden Erkenntnis, dass es ein Albtraum gewesen war, brauchte Sariel lange, um sich zu beruhigen. Die Bilder in ihrem Traum waren zu lebendig gewesen. Verfolgten sie noch immer, obwohl sie das Licht anknipste und versuchte, sich mit tiefen, regelmäßigen Atemzügen zu entspannen.
    Ein Körper. Unendliche Qualen. Angst, die wie Blut durch die Adern strömte, und der hilflose Versuch, sich zu wehren.
                Allein die Erinnerung daran bewirkte, dass sich ihr Herzschlag erneut beschleunigte. Sie bekam kaum noch Luft.
    „Aufhören! Sofort aufhören!“ Obwohl sie die Worte flüsterte, bewirkten sie eine Veränderung. Die Atmosphäre in ihrem Schlafzimmer wurde wärmer. Fast so, als würde sich die eisige Kälte, die sie noch vor Kurzem gespürt hatte, zurückziehen.
    Das helle Mondlicht zog eine silberne Spur durch den Raum. Mit den Augen folgte Sariel der klar erkennbaren Linie bis zu der großen, weißen Scheibe am Nachthimmel. Es war Vollmond. Wahrscheinlich hatte sie deshalb so schlecht geträumt. Ohne Vorwarnung durchzuckte sie ein weiteres Bild. Die Gestalt, deren Schmerzen sie beobachtet hatte, drehte den Kopf und sah sie an.
     
    Alexander.
     
    Die Erkenntnis war ein Schock. Dann aber rasten Fragen durch ihren Kopf: Warum sah sie das Gesicht eines Mannes, den sie kaum kannte, in ihren Gedanken? Warum hatte sie diese Vision im Wachzustand? Zuvor glaubte sie noch, es sei ein übler Traum. Aber jetzt?
    Mit einem Satz sprang Sariel aus dem Bett. An Schlaf war nicht zu denken, denn das Chaos in ihrem Kopf würde sich nicht so schnell legen. Dazu waren zu viele Fragen aufgewirbelt worden. Bei all den Dingen, die ihr unklar waren, hatte sie doch eine Gewissheit. Er war in Gefahr. Die Qualen, die Sariel in ihrem Traum durchlebt hatte, waren real.
     
    Kein Mensch sollte so leiden müssen.
     
     

     
    Wie ein Sturm wirbelte die Erkenntnis durch seinen Kopf. Sariel Halder war eine Halbdämonin. Da ihr Vater Torsten Halders Bruder war, musste ihre Mutter eine Dämonin gewesen sein. Sariels Gesicht tauchte in seinen Gedanken auf. Umrahmt von Haaren, die wie Lava glühten.
     
                Sie war halb
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