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Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Dämonenfluch (Gesamtausgabe) (German Edition)
Autoren: Birgit Kluger
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genau, was er vorhatte. Und nicht nur das, Alexander konnte seine Kräfte nicht nutzen, denn Halders Energie hinderte ihn daran.
    Ein raffiniertes Konzept. Aber sein Gegner hatte den gleichen Fehler begangen wie Alexander: Er war in seiner Machtbesessenheit unvorsichtig geworden.
    Ein Lächeln stahl sich auf Alexanders Lippen. Die Bilanz war ausgeglichen, nur wusste Halder noch nichts davon.
    Zwei Fehler. Ein dritter würde Alexander nicht unterlaufen.
    „Sariel!“
    Ihr Name war nur ein Flüstern auf seinen Lippen, aber es reichte. Wie schon zuvor öffnete sich Torsten Halders Bewusstsein. Seine Gedanken. Die Schaltzentrale seiner Macht.
    Das schwarze Pulsieren in der Mitte wies ihm den Weg. Alexander lenkte seine Energie darauf zu. Er hatte nur wenige Sekunden, um sein Vorhaben auszuführen, aber er konnte sich keinen Fehler erlauben.
     
    Langsam also.
     
    Und dann war er dort. Inmitten des dunklen Mahlstroms, der Halders gesamtes Wesen durchdrang. Eine unglaubliche Machtkonzentration. Und, was noch wichtiger war, Energie. Genau das, was er brauchte, um zu überleben und den Banker zu töten. Ein Lächeln breitete sich auf Alexanders Gesicht aus. Die Vorstellung, Halder mit seiner eigenen Kraft zu vernichten, war ein berauschender Gedanke. Er konnte bereits fühlen, wie dessen Energie in seinen eigenen Adern pulsierte, sich über seinen Körper ausbreitete. Er durfte nur eines nicht vergessen: Halders Energie war gefährlich, denn von nun an würden dessen Machtgier, die Skrupellosigkeit und sein Fokus auf die Herstellung der schwarzen Hostie, ebenfalls ein Teil von Alexander sein. Ein Teil seines Wesens, den er kontrollieren musste.
     
                Es würde nicht einfach werden, aber er schaffte das. Ganz sicher.
     
     

     
    Eigentlich müsste hier längst ein Trampelpfad zu sehen sein. Der Gedanke zauberte ein ironisches Lächeln auf ihre Lippen. In ihrem Zimmer auf und ab zu laufen, schien in den letzten Tagen ihre Hauptbeschäftigung zu sein. Sehr viel mehr konnte sie ohnehin nicht tun. Die Gefangenschaft nahm ihre Gedanken in Anspruch. Sie schaffte es weder sich auf ein Buch noch auf Fernsehfilme oder Musik zu konzentrieren.
                Zuerst war sie irritiert. Dann wütend. Ihr Onkel hatte kein Recht, sie so zu behandeln. Seit Tagen formulierte sie ihre Anklage, aber es gab niemanden, der ihr zugehört hätte. Torsten Halder mied ihre Gesellschaft. Seit jenem Sonntag, an dem sie ihre Entscheidung verkündet hatte, war sie von jedem menschlichen Kontakt abgeschnitten. Ihr Essen wurde vor die Tür gestellt. Rosco ließ es zu, dass sie es hereinholte. Mehr aber war nicht möglich. Jeden Tag hoffte sie, er ließe in seiner Wachsamkeit nach, aber diesen Gefallen tat er ihr nicht.
                Das Sonnenlicht blendete ihre Augen, als sie zum wohl hundertsten Mal am Fenster stand und überlegte, wie sie es schaffen könnte, aus dem dritten Stock unbeschadet nach unten zu kommen. Sie hatte ihre Bettwäsche verknotet, nur um festzustellen, dass ägyptisches Leinen nicht dafür gemacht war, als Seil missbraucht zu werden. Schon ein sachter Zug an ihrer selbst gefertigten Konstruktion reichte, um es zu zerreißen.
                Ein weiterer Fehlschlag. Aber sie durfte nicht aufgeben. Je mehr Tage vergingen, desto schwieriger würde es sein, ihre Pläne zu verwirklichen, und dann war da noch Alexander. Der Fremde, dem sie helfen musste. Wenn sie nur wüsste, wie.
                „Ach, verdammt.“ Sie drehte sich vom Fenster weg. Es war aussichtslos. Sie war nicht einmal in der Lage, sich selbst zu helfen. Wieder stieg Alexanders Bild in ihr auf. Wie er sich in Schmerzen wand, schrie. Und dann dieser Blick direkt in ihre Augen, so als wolle er ihr etwas mitteilen. Sie musste ihm helfen. Es war unmöglich, es nicht zu versuchen.
                Wenn sie nur wüsste, wo er sich befand. Obwohl sie nicht gerne daran dachte, rief sie sich noch einmal die Erinnerung an ihren Traum ins Gedächtnis. Dieses Mal konzentrierte sie sich auf seine Umgebung. Versuchte, das Bild der hilflosen Gestalt in den Hintergrund zu drängen. Eine Zelle. Etwa neun Quadratmeter groß, der Ort kam ihr bekannt vor. Sie war sich sicher … Das Traumbild verschwamm vor ihren Augen. Es wurde unscharf, der Boden schien unter ihren Füßen zu schwanken, und die Wände drehten sich mit einem Mal in einem wilden Tanz. Mit einem Aufschrei versuchte sie sich festzuhalten. Irgendwo. Aber
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