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Cyboria - Die geheime Stadt

Cyboria - Die geheime Stadt

Titel: Cyboria - Die geheime Stadt
Autoren: P. D. Baccalario
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eigene Achse. Trotz der Turbulenzen versuchte Liguana die Gurte zu lösen. Ihm wurde schwindlig; wie durch einen Schleier bemerkte er, wie sich die grasbewachsene Hochebene entfernte, dafür tauchten hohe Gebäude mit verschlossenen Fenstern in seinem Blickfeld auf.
    Der Verschluss des Gurtes, der Verschluss! , dachte der Conte.
    Ein weiterer heftiger Ruck. Der Motor heulte auf, die Klippe war gefährlich nah, das tosende Meer, die Gischt unter seinen Füßen. Sie stürzten ab. Der Helikopter stürzte ab und er mit ihm.
    Wasser. Felsen. Häuser. Schließlich hatte der Conte doch noch den Verschluss des Gurtes gefunden.
    Absturz. Explosion. Klippen. Das eiskalte Nordmeer. Noch zehn Meter. Acht. Fünf.
    Der Verschluss! Der Verschluss!
    Ein Ruck. Er sprang auf.
    Die eisige Luft auf seinem Gesicht.
    Das kalte Wasser.
    Einen Augenblick später war alles dunkel. Und eiskalt.
    Mitten auf der Wiese kam es zum Duell. Die Roboter standen sich gegenüber, keine zehn Schritte voneinander entfernt. Auf der einen Seite Theo in seiner weißen Rüstung, die vier Metallarme spinnenartig ausgebreitet. Auf der anderen Seite Calibano, die Todesmaschine, deren starre Menschenmaske auf dem Metallkörper saß. Im Hintergrund der Hubschrauber, der ins Meer stürzte.
    Die beiden Kontrahenten begannen sich zu umrunden und sich zu beobachten. Calibano setzte die erste Attacke, mit gesenktem Kopf stürzte er auf Theo zu, der mit einem Sprung zur Seite auswich. Aber Calibano hatte damit gerechnet, mit einer schnellen Drehung packte er den weißen Automaten von hinten an den Schultern. Der Inselwächter ließ sich nach unten sinken, seine Krallenhände glitten nach hinten. Einen Moment lang schien Calibano den Griff zu lockern. Theo fuhr herum und traf die Todesmaschine mit dem Ellbogen eines Arms an der rechten Schläfe, mit dem zweiten an der linken. Mit dem dritten Arm umklammerte er Calibano und zwang ihn ins Gras. Dann versetzte er ihm einen gezielten Tritt gegen das eine Knie, dann einen zweiten, so heftig, dass das mechanische Gelenk auseinanderbrach. Es klang, als wäre ein Auto gegen eine Wand geprallt.
    Theo umrundete den am Boden liegenden Gegner und versuchte zu seinem Gesicht zu kommen, doch Calibano rollte sich auf den Rücken, packte Theos Knöchel und verdrehte sie. Wieder dieses Geräusch von berstendem Metall, der weiße Roboter stürzte dröhnend zu Boden. Calibano sprang auf, drückte das noch intakte Knie gegen Theos Rücken und schlug wütend auf ihn ein. Metall prallte gegen Metall, es dröhnte und schepperte. Theo versuchte sich zu befreien, aber das Gewicht seines Gegners hielt ihn am Boden. Der schwarze Riesenroboter drosch auf ihn ein, auf seinen Hals, seine Schultern, seine Hüften. Er griff nach seinen beiden unteren Armen und begann sie zu verdrehen. Ein weiteres Metallgelenk zerbrach, aber Theo gelang es, den zweiten Arm zu befreien, er attackierte seinerseits Calibano und verletzte ihn im Gesicht. Der Kopf der Todesmaschine kippte nach hinten.
    Theo versuchte über die Wiese zu entkommen, aber Calibano packte ihn von hinten und schleuderte ihn gegen einen Felsen.
    Der Aufprall klang schrecklich, und der Inselwächter blieb ohnmächtig auf dem Gras liegen.
    Otto verfolgte das Duell aus sicherem Abstand, aber doch nahe genug, um die Kampfgeräusche zu hören. Er hatte den Hubschrauber ins Meer stürzen sehen und miterlebt, wie Calibano den Inselwächter zertrümmerte. Und er konnte nichts tun.
    Der weiße Roboter lag reglos am Boden, neben dem Felsen, gegen den er geschleudert worden war, und der schwarze Riese ging auf ihn zu, das verletzte Bein zog er nach.
    Otto ballte die Fäuste. »Los, Theo! Steh auf! Steh auf!«, schrie er so laut er konnte.
    Calibano hielt inne, drehte sein entstelltes Gesicht zu Otto und fixierte ihn mit eisigem Blick. Otto hatte das Gefühl, der leibhaftige Tod würde ihm ins Gesicht sehen. Dann ging die Todesmaschine weiter auf Theo zu.
    Noch fünf Schritte. Noch drei.
    Noch einen Schritt.
    Calibano beugte sich nach vorne, um den Todesstoß zu setzen, als aus den über der Insel hängenden Wolken erneut ein blauer Blitz zuckte, der genau zwischen Otto und Calibano in die Wiese einschlug.
    Ottos Kopf fuhr herum. Vor dem Observatorium stand Galeno, eine weiße Schachtel mit schwarzem Knopf in der Hand. Es war der gleiche Apparat, mit dem Theo ihn vor einer halben Stunde außer Gefecht gesetzt hatte.
    »Jaa!«, rief Otto begeistert. »Galeno!«
    Calibano ließ von Theo ab und hinkte in
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