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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
Autoren: Sylvia Day
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Mittagessen?«
    »Jetzt schon.«
    »Prima.« Mein Grinsen war breit und aufrichtig. So sehr ich Cary mochte und so gern ich Zeit mit ihm verbrachte, ich brauchte auch ein paar Freundinnen. Cary hatte bereits damit begonnen, sich an unserem neuen Wohnort einen Kreis von Bekannten und Freunden aufzubauen, während ich gleich zu Beginn in den übermächtigen Sog von Gideon Cross geraten war. Am liebsten würde ich zwar jede freie Sekunde mit ihm verbringen, aber das täte unserer Beziehung sicherlich nicht gut. Freundinnen würden mich, falls nötig, mit ein paar unverblümten Worten wieder auf die Spur bringen, und wenn ich solche Freundschaften haben wollte, musste ich mich um sie bemühen.
    Ich lief den langen Gang zu meinem Arbeitsplatz hinunter. An meinem Schreibtisch verstaute ich die Tasche in der untersten Schublade und nahm nur mein Smartphone heraus, um es stumm zu schalten. Eine Nachricht von Cary war eingegangen: Es tut mir leid, Baby.
    »Cary Taylor«, seufzte ich. »Ich mag dich … selbst wenn du mir auf den Keks gehst.«
    Und er ging mir gehörig auf den Keks. Keine Frau kommt gern nach Hause, um in ihrem Wohnzimmer über eine wilde Orgie zu stolpern. Vor allem nicht, wenn sie gerade Streit mit ihrem neuen Freund hat.
    Ich schrieb zurück: Halt das Wochenende frei für mich.
    Eine lange Pause trat ein, und ich stellte mir vor, wie er über meinen Wunsch nachdachte.
    Scheiße , antwortete er schließlich. Riesentracht Prügel geplant, wie?
    »Eine kleine vielleicht«, murmelte ich und dachte mit Schaudern an die … Orgie , in die ich hineingeplatzt war. In erster Linie jedoch wollte ich mich mal ganz in Ruhe mit Cary aussprechen. Wir wohnten noch nicht lange in Manhattan. Alles war neu für uns: neue Stadt, neue Wohnung, neue Jobs und Erfahrungen und neue Männer an unserer Seite, für ihn wie für mich. Wir hatten unser gewohntes Leben zurückgelassen und mussten uns durchkämpfen, und da wir beide heftige Altlasten mit uns herumschleppten, taten wir uns mit dem Durchkämpfen schwer. Gewöhnlich stützte einer den anderen, sodass keiner aus dem Gleichgewicht geriet, aber in den letzten Wochen hatten wir nur selten Zeit dafür gefunden. Das musste sich unbedingt ändern.
    Lust auf einen Trip nach Vegas? Nur du + ich?
    Aber klar doch!
    O.k. … später mehr.
    Während ich mein Handy stumm stellte und weglegte, huschte mein Blick über die beiden Rahmen mit Fotocollagen neben meinem Bildschirm. In einem steckten Bilder von meinen Eltern sowie eins von Cary, in dem anderen waren nur Fotos von Gideon und mir. Die zweite Collage hatte Gideon selbst zusammengestellt. Sie sollte mich auf die gleiche Weise an ihn erinnern wie ihn die Sammlung auf seinem Schreibtisch an mich erinnerte. Als ob ich das gebraucht hätte …
    Mir gefiel es, Bilder geliebter Menschen um mich zu haben. Da war meine Mom mit ihrer goldenen Lockenpracht und ihrem Glamourlächeln, der kurvenreiche Körper nur leicht bedeckt von einem winzigen Bikini, auf der Yacht meines Stiefvaters an der französischen Riviera. Daneben stand mit nobler, distinguierter Miene mein Stiefvater, Richard Stanton, dessen silbergraues Haar das Aussehen seiner sehr viel jüngeren Frau auf eigenartige Weise ergänzte. Und schließlich Cary in all seiner fotogenen Herrlichkeit: braun schimmernde Haare, grün funkelnde Augen und ein breites, schelmisches Lächeln auf den Lippen. Dieses unbezahlbare Schwerenötergesicht tauchte derzeit in allen möglichen Zeitschriften auf und würde demnächst Reklamewände und Bushaltestellen schmücken, um für Kleidung von Grey Isles zu werben.
    Ich sah durch die Scheibe auf der anderen Gangseite, hinter der sich Mark Garritys winziges Büro befand. Über der Rückenlehne seines Aeron-Drehstuhls hing ein Sakko, obwohl er selbst nirgends zu entdecken war. Da unsere Kaffeesucht ähnlich ausgeprägt war, überraschte es mich nicht, ihn im Pausenraum anzutreffen, wo er missmutig in seinen Kaffeebecher starrte.
    »Ich dachte, du hättest den Dreh jetzt raus«, sagte ich in Anspielung auf seine Probleme mit dem Kaffeeautomat.
    »Hab ich auch, dank deiner Hilfe.« Mark hob den Kopf und schenkte mir ein charmantes schiefes Lächeln. Er hatte glänzende dunkle Haut, einen kurz geschorenen Spitzbart und sanfte braune Augen. Abgesehen von seinem angenehmen Äußeren war er nicht nur ein freundlicher Zeitgenosse, sondern auch ein großartiger Chef und stets bereit, mir alles Nötige über die Abläufe in der Werbebranche zu erklären. Er
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