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Creepers

Creepers

Titel: Creepers
Autoren: David Morrell
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als bekomme er nicht genug Luft, als sei die Dunkelheit etwas, das sich gegen sein Gesicht drückte. Obwohl der Tunnel kalt war, schwitzte er. Er entspannte sich nur eine Spur, als das Licht an einem der Schutzhelme aufleuchtete. Es erschien über dem bärtigen Gesicht des Professors; der Rand des Helms warf einen Schatten über Conklins massige Gesichtszüge. Einen Moment später ging die Stirnlampe an Vinnies Helm an.
    Dann hörte Baienger, wie Rick am Boden des Schachts ankam, hörte das Geräusch von Reißverschlüssen und Stoff, als Rick und Cora ihre Helme aus den Rucksäcken holten. Baienger tat es ihnen nach; das Gewicht, das er auf dem Kopf trug, war ihm unangenehm.
    Alle traten zurück und versuchten, einander nicht im Weg zu stehen. Zugleich spürte er, dass sie beieinander bleiben wollten. Die fünf Lichter tanzten und schwenkten umher, als sie sich den Tunnel ansahen. Pfützen am Boden warfen das Licht zurück.
    »Diese Stadt ist so sehr an Sanierung interessiert«, sagte der Professor, »ich brauchte bloß anzudeuten, dass ich für eine Baufirma arbeite, und nach den Lageplänen der Abflussröhren und Versorgungstunnel zu fragen. Der Angestellte hat mir sogar Fotokopien gemacht.« »Und dieser hier führt zu dem Hotel?«, erkundigte sich Vinnie.
    »Mit ein paar Umwegen. Carlisle hat dieses Tunnelsystem angelegt. Er hat langfristig geplant und wusste, dass das elektrische System irgendwann ausgebaut werden musste. Um nicht in regelmäßigen Abständen graben lassen zu müssen, damit die Leitungen erreicht werden konnten, hat er diese Zugangstunnel errichten lassen. Damit die Leitungen nicht von Tieren angenagt werden, steckt alles in Röhren. Und zugleich dienen die Tunnel als Entwässerungssystem. Bei Regenwetter kann der Boden in Strandnähe sumpfig werden. Um das zu vermeiden, hat Carlisle rings um das Hotel Drainageplatten vergraben lassen. Regen und Schmelzwasser sickern in diese Tunnel und laufen unter der Promenade heraus. Das erklärt auch die Pfützen hier unten. Das System ist einer der Gründe dafür, warum das Hotel seit über einem Jahrhundert steht, während anderen Gebäuden die Fundamente weggefault sind.«
    Sie holten schwere Gürtel aus den Rucksäcken. Die Gürtel waren mit Schlaufen, Klammern und Taschen versehen und erinnerten Baienger an die Werkzeuggürtel, die Elektriker und Schreiner trugen. Und an die Ausrüstung militärischer Sondereinheiten. Funkgeräte, Taschenlampen, Kameras und andere Ausrüstungsgegenstände wurden rasch an ihnen befestigt. Baienger machte es genauso und verteilte das Gewicht rund um seine Hüften. Dann zogen sie alle ihre Arbeitshandschuhe über.
    »Wir tragen Petzl-Stirnlampen für Höhlenforscher«, erklärte der Professor. »Sie können zwischen Halogenund LED-Licht wechseln, je nachdem, wie viel davon wir brauchen. Im Extremfall halten die Batterien zweihundertachtzig Stunden lang durch, bevor wir sie auswechseln müssen. Darum brauchen wir uns jedenfalls keine Sorgen zu machen. Aber es gibt andere Dinge zu bedenken. Sicherheitsüberprüfung«, sagte er zu der Gruppe.
    Vinnie, Cora und Rick holten kleine elektronische Geräte aus ihren Rucksäcken. Baienger erinnerte sich, sie zuvor auf dem Bett gesehen zu haben, ohne dass er sie hatte identifizieren können. Seine Gefährten drückten auf Tasten und studierten Anzeigen.
    »Normal«, sagte Cora.
    »Wir überprüfen den Gehalt von Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Methan«, erklärte Rick. »Alle geruchlos. Ich habe einen kleinen Ausschlag beim Methan. Kaum zu sehen.«
    »Trotzdem«, sagte der Professor. »Wenn einem von euch schwindlig oder flau im Magen wird, ihr Kopfschmerzen oder Koordinationsprobleme kriegt, sagt sofort Bescheid. Wartet nicht, bis ihr glaubt, ernsthafte Probleme zu haben. Wenn die Symptome ernst werden, sind wir vielleicht schon zu weit im Tunnel drin, um noch evakuieren zu können. Wir werden die Werte öfter nachprüfen.«
     
    8
     
    Baienger lauschte auf das Echo ihrer Schritte und ihres Atems. Der Professor, der als Erster ging, sah immer wieder auf ein Diagramm. Der Tunnel war nur anderthalb Meter hoch; sie mussten gebückt gehen. Rostige Leitungen liefen an den Wänden und der Decke entlang. Als sie durch die Pfützen stapften, war er dankbar für den Rat, wasserfeste Bauarbeiterstiefel zu tragen. »Riecht wie das Meer«, sagte Vinnie.
    »Wir sind genau über der Flutmarke«, erklärte Conklin. »Bei dem Hurrikan von 1944 haben diese Tunnel unter Wasser gestanden.«
    »Ich
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