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Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)

Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 12: Survival (German Edition)
Autoren: Peter Mennigen
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Cotton unterwegs war.
    »Was ist denn mit Zeery los?«, erkundigte sich Cotton. »Der hängt ja total in den Seilen.«
    »Das hängt sicher mit der Mail von gestern Abend zusammen, die High ihm, mir und Dillagio geschickt hat«, erwiderte die Agentin.
    »Geht es um einen Einsatz?«
    »›Einsatz‹ ist vielleicht nicht das richtige Wort. Man schickt uns, metaphorisch gesprochen, in die Wüste – und buchstäblich in den Urwald.«
    Der G-Man wurde hellhörig. »Amazonas? Kongo? Kambodscha?«
    »Falsch, falsch und noch mal falsch. Unser Ziel sind die unberührten Wälder im Nordosten der Vereinigten Staaten, in denen man tagelang herumlaufen kann, ohne auf eine Spur von Zivilisation zu stoßen.«
    »Ach ja? Und worum soll’s dabei gehen? Ist das FBI einer Familie von Hillbillies auf die Schliche gekommen, die harmlose Touristen verspeisen?«
    Decker zögerte kurz, bevor sie antwortete: »Soweit ich es der Mail entnehmen konnte, sollen wir uns einer Art Survival-Programm unterziehen. Genaueres erfahren wir nachher in einem offiziellen Briefing.«
    »Survival? Sie meinen Überleben in einem feindlichen Umfeld ohne technische Hilfsmittel? Warum dafür so weit wegfahren? Das kann man gleich hier in der South Bronx üben.«
    »Wir sollten Zeerookah gegenüber vielleicht besser nicht erwähnen, dass wir keinerlei Technik mit uns führen dürfen«, schlug Decker im Flüsterton vor. »Das stand in der Mail nämlich nicht drin. Und ich fürchte, diese Nachricht würde seinem angeschlagenen Nervenkostüm den Rest geben.«
    »Zu schade, dass ich nicht auch zu den Auserwählten gehöre.« Cotton seufzte. »Sieht bestimmt hübsch aus, wenn Sie sich im Leopardenbikini von Liane zu Liane schwingen.«
    Auf Deckers Lippen erschien der Hauch eines Lächelns. »Sie haben wirklich eine blühende Fantasie. Aber wissen Sie was?«
    Eine Antwort auf diese Frage blieb die Agentin dem G-Man schuldig, weil sie im Rücken ein leises Stöhnen vernahm. Ein Blick über die Schulter verriet ihr, dass Zeerookah wie aus dem Nichts hinter ihr aufgetaucht war.
    »Philippa, hättest du einen Moment Zeit für mich? Wir müssen reden.«
    Decker runzelte die Stirn. Wenn Zeerookah sie ›Philippa‹ statt ›Phil‹ nannte, war die Sache offenbar wirklich ernst. »Worüber?«
    »Ist es tatsächlich wahr, dass man uns wie Freilandhühner in der Wildnis aussetzen will?«
    »Seit wann setzt man Freilandhühner in der Wildnis aus?«, meldete sich Cotton aus dem Hintergrund.
    »Halt dich da raus, Jerry!«, fauchte Zeerookah. Jetzt war klar, dass ihm ziemlich alles egal war, denn er wusste, wie sehr Cotton diese Anrede hasste.
    »Wenn du damit das Survial-Training meinst, dann ja«, antwortete Decker.
    »Hast du das gehört?«, schleuderte Zeerookah in einer Mischung aus weinerlichem und anklagendem Tonfall in Cottons Richtung. »Kapierst du jetzt, weshalb ich lieber tot als ausgesetzt sein will?«
    »Nein«, erwiderte er. »Freu dich doch.«
    Das IT-Genie machte große Augen. »Worauf?«
    »Endlich mal raus aus diesem Mief und rein in die unberührte Natur. Die frische Luft, die üppige Vegetation, die mannigfaltige Tierwelt …«
    »Du willst mich verarschen, was?«
    »Aber nein. Wir wandeln auf den Spuren der Indianer. Deiner Vorfahren sozusagen.« Das war die Rache für ›Jerry‹.
    »Verdammt noch mal, ich bin Informatiker und nicht Geronimo! Mich interessieren keine Käfer oder irgendwelche anderen Krabbelviecher, mit denen ich’s da draußen zu tun kriegen könnte!«
    »Die Käfer sind gar nicht so schlimm«, meinte Cotton. »Die Schlangen sind das eigentliche Problem.«
    Zeerookah wurde noch bleicher. »Was für Schlangen?«
    »Cotton, das ist nicht witzig«, stöhnte Decker.
    Bevor die Sache eskalieren konnte, erschien John D. Highs Sekretärin und bat Zeerookah und Decker in den Konferenzraum. Durch eine gläserne Trennwand konnten sie ihren Chef in seinen Terminkalender vertieft am Konferenztisch sitzen sehen. Seinem Gesichtsausdruck nach stand nichts Erbauliches darin.
    »Gute Reise«, rief Cotton den beiden hinterher. »Und grüßt mir die Stinktiere.«
    Ohne anzuklopfen, betraten Decker und Zeerookah den Konferenzraum. Von seinem Arbeitsplatz aus konnte Cotton nicht hören, was die drei miteinander beredeten. Durch die Glasscheibe konnte er lediglich sehen, wie zuerst Mr. High etwas sagte, woraufhin sich Zeerookah mit der flachen Hand pathetisch auf die Stirn patschte. Danach ergriff Decker das Wort, wobei sie wiederholt in Cottons Richtung
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