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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt
Autoren: Steve Berry
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hatte, als er starb. Aber leider«, der Däne zeigte auf das brennende Haus, »ist von dem bestimmt auch nichts mehr übrig.«
    Cassiopeia bemerkte das freche Grinsen in Malones schmutzigem Gesicht, und ihr fiel auf, dass Ely lächelte. Die beiden Männer wirkten erschöpft, aber ihr Triumphgefühl war ansteckend.
    Ely griff in seine Hosentasche und streckte die geöffnete Hand aus.
    Darin lag ein USB-Stick.
    »Was ist das?«, fragte Cassiopeia hoffnungsvoll.
    »Leben«, antwortete Malone.

94
    Malone bewunderte das Grab Alexanders des Großen. Nach Edwin Davis’ Eintreffen hatte eine Spezialeinheit der Army rasch die Kontrolle über das Gelände übernommen und die vier verbliebenen Soldaten kampflos entwaffnet. Präsident Daniels hatte ihr Eindringen in das fremde Staatsgebiet auf Davis’ Versicherung hin gestattet, dass kein offizieller Widerstand von Seiten der Föderation zu erwarten sei.
    Zovastina war tot. Ein neuer Tag brach an.
    Als das Gelände gesichert war und die Dunkelheit sich allmählich über die Berge senkte, waren sie alle zu den Becken hochgestiegen und in das ockerfarbene Auge getaucht. Sogar Thorvaldsen, der das Grab unbedingt hatte sehen wollen. Malone hatte ihm durch den Tunnel geholfen, doch für sein Alter und trotz seiner Missbildung war der Däne ein überraschend guter Schwimmer.
    Sie hatten Taschenlampen und Zusatzleuchten von den Apache-Hubschraubern geholt, und das Grab war nun strahlend hell erleuchtet. Malone sah hingerissen auf eine Wand aus glasierten Ziegeln, deren blaue, gelbe und orangerote Farbtöne auch nach zwei Jahrtausenden noch lebhaft leuchteten.
    Ely untersuchte drei Löwenmotive, die mit hoher Kunstfertigkeit aus farbigen Ziegeln zusammengesetzt waren. »Ähnliche Bilder gab es am Rand der alten babylonischen Prozessionsstraße. Doch davon sind nur Überreste erhalten, während dieses hier völlig unversehrt ist.«
    Edwin Davis war mit ihnen durch den Tunnel geschwommen. Auch er hatte sehen wollen, was Zovastina so begehrt hatte. Malone fand es ausgesprochen beruhigend zu wissen, dass das Becken auf der anderen Seite von einem Sergeant und drei mit M4-Karabinern bewaffneten Soldaten der U. S. Army bewacht wurde. Malone, der Davis zusammen mit Stephanie über das Geschehene kurz informiert hatte, erwärmte sich allmählich für den Stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberater, insbesondere weil dieser ihren Bedarf nach Unterstützung vorausgesehen hatte und sofort einsatzbereit gewesen war.
    Ely stand neben den beiden Sarkophagen. Auf einer Seite des einen Sarkophags war ein einziges Wort eingemeißelt. ΑΛΕΞΑΝΔΡΟΣ. Auf der anderen Seite stand eine Inschrift.

    AIEN ΑΡΙΣΤΕΥΕΙΝ KAI
    ΥΠΕΙΡΟΧΟΝ EMENAI ΑΛΛΩΝ

    »Das hier ist Alexanders Grab«, sagte Ely. »Die längere Inschrift stammt aus der Ilias. Immer der Beste sein und die anderen überragen. Homers Darstellung des heroischen Ideals. Alexander muss danach gelebt haben. Zovastina hat dieses Zitat ebenfalls geliebt. Sie hat es oft verwendet. Die Leute, die ihn hier bestattet haben, haben seine Grabschrift gut gewählt.«
    Ely zeigte auf den anderen Sarg, dessen Inschrift einfacher war.

    ΗΦΑΙΣΤΙΩΝ
    ΦΙΛΟΣ ΑΛΕΞΑΝΔΡΟΥ

    »›Hephaistion. Freund Alexanders.‹ Die Bezeichnung ›Geliebter‹ wäre ihrer Beziehung nicht gerecht geworden. ›Freund‹ genannt zu werden war das größte Kompliment, das man einem Griechen machen konnte, und es blieb nur den teuersten Menschen vorbehalten.«
    Malone fiel auf, dass Staub und Schuttteilchen vom Bild eines Pferdes auf Alexanders Grab entfernt worden waren.
    »Das hat Zovastina getan, als wir beide hier waren«, sagte Viktor. »Sie war wie hypnotisiert von diesem Bild.«
    »Das ist Bukephalos«, sagte Ely. »Er muss es sein. Alexanders Pferd. Der Eroberer hat dieses Pferd geradezu angebetet. Das Tier starb während des Asienfeldzugs, und es wurde irgendwo nicht weit von hier in den Bergen bestattet.«
    »Zovastina hat ihr Lieblingspferd auch so genannt«, merkte Viktor an.
    Malone ließ die Augen durch den Raum wandern. Ely wies sie auf rituelle Gefäße, einen silbernen Parfümbehälter, ein rehkopfförmiges Trinkhorn und vergoldete bronzene Beinschienen mit noch vorhandenen Lederresten, die einmal die Waden eines Kriegers geschützt hatten, hin. »Das ist atemberaubend«, sagte Stephanie.
    Das fand Malone auch.
    Cassiopeia stand neben dem Sarg, dessen Deckel ein Stück weit geöffnet worden war.
    »Zovastina hat sich
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