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Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt

Titel: Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt
Autoren: Steve Berry
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bis zum Eindringen der Russen im neunzehnten Jahrhundert hier regiert hatten. Er hatte dreißig Räume, die üppig mit usbekischen Möbeln und orientalischem Porzellan ausgestattet waren. Die heutigen Stallungen hatten früher den Harem beherbergt. Glücklicherweise waren diese Zeiten vorbei.
    Mit einem tiefen Atemzug sog sie den süßen Duft des neuen Tages ein.
    »Viel Glück«, sagte der Diener.
    Sie nickte und machte sich bereit, auf das Feld zu reiten.
    Aber eine Frage ließ ihr keine Ruhe.
    Was geschah wohl in diesem Augenblick gerade in Dänemark?

5
Kopenhagen
    Viktor Tomas stand auf der anderen Seite des Kanals im Schatten und beobachtete das niederbrennende Museum. Er wandte sich seinem Partner zu, sprach das Offensichtliche aber nicht aus.
    Sie hatten ein Problem.
    Rafael hatte den Eindringling angegriffen und ihn dann bewusstlos ins Museum gezerrt. Nachdem sie sich ins Gebäude geschlichen hatten, war die Eingangstür ein Stück weit aufgesprungen, und Viktor hatte vom ersten Stock aus einen Schatten erspäht, der sich der Vortreppe näherte. Rafael, der im Erdgeschoss arbeitete, hatte sofort reagiert und sich unmittelbar hinter der Tür aufgestellt. Natürlich hätte er einfach abwarten sollen, welche Absichten der Besucher hatte. Doch stattdessen hatte er den Mann nach drinnen gezerrt und ihm eine der Skulpturen gegen die Schläfe geschlagen.
    »Die Frau hat uns mit einer Pistole erwartet«, sagte Rafael. »Das ist ziemlich beunruhigend.«
    Viktor war derselben Meinung. Sie hatte langes, dunkles Haar, eine gute Figur, und sie trug eng anliegende Lederkleidung. Nachdem das Gebäude Feuer gefangen hatte, war sie aus einer Gasse gekommen und hatte sich in der Nähe des Kanals aufgestellt. Als der Mann am Fenster auftauchte, hatte sie eine Pistole gezogen und das Glas zerschossen.
    Auch der Mann war ein Problem.
    Er war hellhaarig, hochgewachsen und muskulös. Er hatte einen Stuhl durch die Scheibe geschleudert und war dann so überraschend gewandt nach draußen gesprungen, als hätte er so etwas schon öfter gemacht. Dann hatte er sofort die Frau gepackt und war mit ihr in den Kanal gesprungen.
    Die Feuerwehr war innerhalb von Minuten gekommen, und man hatte die beiden, die gerade aus dem Wasser stiegen, in Decken gehüllt. Die Schildkröten hatten ihre Aufgabe ausgezeichnet erledigt. Rafael hatte ihnen diesen Namen verpasst, da sie wirklich in vieler Hinsicht Schildkröten ähnelten und sogar die Fähigkeit besaßen, sich wieder aufzurichten. Zum Glück würde von den beiden Apparaten überhaupt nichts zurückbleiben. Sie bestanden aus brennbarem Material, das in der von ihnen entfachten Feuerhölle verdampfte. Zwar würde jeder, der den Brand untersuchte, schnell auf Brandstiftung tippen, doch die genaue Ursache des Brandes ließ sich nicht mehr so einfach feststellen.
    Wenn dieser Mann nicht überlebt hätte!
    »Ob der Ärger macht?«, fragte Rafael.
    Viktor sah weiter zu, wie die Feuerwehr den Brand bekämpfte. Der Mann und die Frau saßen noch immer in Decken gehüllt auf der kleinen steinernen Brückenmauer.
    Sie schienen einander zu kennen.
    Das bereitete ihm noch mehr Sorgen.
    Und so beantwortete er Rafaels Frage auf die einzig mögliche Art.
    »Darauf wette ich.«

    Malone hatte seine Benommenheit abgeschüttelt und konnte endlich wieder klar denken. Cassiopeia hockte in eine Decke gehüllt neben ihm. Es waren nur noch Reste von den Mauern des Museums zu sehen, die gesamte Inneneinrichtung war komplett verbrannt. Das alte Gebäude war schnell niedergebrannt. Die Feuerwehr konzentrierte sich inzwischen nur noch darauf, ein Überspringen des Brandes zu verhindern, und bisher war auch keins der Nachbargebäude in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Die Nachtluft stank nach Ruß und diesem bitteren und doch süßlichen Geruch, den er eingeatmet hatte, als er im Museum gefangen gewesen war. Noch stieg Qualm in den Himmel und verschleierte die hell schimmernden Sterne. Ein stämmiger Mann in schmutziger gelber Feuerwehrmontur stapfte zum zweiten Mal zu ihnen herüber. Er war einer der Einsatzleiter. Ein Polizist hatte bereits Malones und Cassiopeias Aussage aufgenommen.
    »Es war so, wie Sie gesagt haben«, bemerkte der Mann auf Dänisch. »Mit Wasser schienen wir die Flammen nur noch weiter anzufachen.«
    »Und wie haben Sie das Feuer unter Kontrolle gebracht?«, fragte Malone.
    »Als das Löschfahrzeug seinen Wasservorrat aufgebraucht hatte, haben wir unsere Schläuche in den Kanal getaucht und das
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