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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos
Autoren: Michael Moorcock
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Gefährten zurück.
     
    Noch ehe er das Dach erreicht hatte, waren die Barbaren bereits bei den Palastmauern angelangt, während hinter ihnen die Schlacht zwischen den Armeen des Hundes und Bären und der Chaos-Meute unvermindert weitertobte.
    Pfeile schwirrten aus den Palastfenstern, und Corum sah, daß König Cronekyn mit einem Pfeil in jedem Auge als einer der ersten fiel. König Lyrs Rüstung bot besseren Schutz. Die Pfeile prallten harmlos von seinem Helm und dem Brustpanzer ab. Höhnisch winkte er den Bogenschützen zu und gab seinen Barbaren das Zeichen zum Angriff. Sie begannen die Barrikaden zu rammen. Einer der königlichen Offiziere meldete Corum keuchend: »Wir können die unteren Stockwerke nur noch wenige Augenblicke halten, Prinz Corum.«
    Der Vadhagh nickte. »Zieht Euch so langsam wie möglich zurück, wir werden bald zu Euch stoßen.«
    »Als du dort unten standest, Corum, was glaubtest du da, würde geschehen?« fragte ihn Rhalina.
    »Ich habe das Gefühl, daß Xiombarg einen großen Druck auf diese Ebene ausübt, seit ich Prinz Gaynor geschlagen habe. Ich dachte, sie hätte vielleicht die Macht, jene untoten Kreaturen gegen mich zu hetzen.«
    »Aber sie kann diese Domäne nicht persönlich betreten«, erinnerte ihn Rhalina. »Das stimmt doch, nicht wahr? Es wäre eine Auflehnung gegen das Gesetz des Gleichgewichts, und nicht einmal die großen Alten Götter würden es wagen, sich offen gegen das kosmische Gleichgewicht zu stellen.«
    »Vielleicht«, murmelte Corum. »Aber ich glaube, Xiombarg ist bereits so in Rage, daß sie sich möglicherweise dazu hinreißen läßt, selbst hierherzukommen.«
    »Das wäre das Ende für uns«, seufzte Rhalina. »Was macht Arkyn eigentlich?«
    »Er tut, was er kann. Aber auch er darf nicht direkt in unseren Kampf eingreifen. Ich nehme an, daß er sich gegen Xiombarg rüstet. Doch kommt, wir müssen den Verteidigern beistehen.«
    Sie hatten erst zwei Stockwerke zurückgelegt, als sie bereits mit den sich zurückziehenden Kriegern zusammentrafen. Sie taten ihr Bestes, die brüllenden Barbaren abzuwehren, aber diese drängten blindlings nach oben, ohne Rücksicht auf Verluste. Der Offizier, der Corum auf dem Dach Bericht erstattet hatte, hob die Hände in einer hoffnungslosen Geste. »Wir haben noch weitere Abteilungen über den ganzen Palast verteilt, ich fürchte, sie werden nicht weniger bedrängt sein als wir.«
    Corum warf einen Blick auf die Treppe, auf der sich die Angreifer ballten. Die Kette der Verteidiger dagegen war dünn und würde jeden Augenblick brechen. »Wir ziehen uns auf das Dach zurück!« befahl er. »Dort können wir uns noch eine Weile halten. Wir müssen unsere Kräfte einsetzen so gut es geht.«
    »Aber wir sind bereits so gut wie geschlagen, Prinz Corum, nicht wahr?« fragte der Offizier ruhig.
    »Ich fürchte, ja«, erwiderte der Prinz im scharlachroten Mantel.
    Da hörten sie einen Schrei, von irgendwoher. Es war keine menschliche Stimme. Aber es war zweifellos ein Aufschrei blinder Wut.
    Rhalina bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. »Xiombarg?« flüsterte sie. »Es ist Xiombargs Stimme, Corum.«
    Corums Mund war trocken. Er vermochte ihr nicht zu antworten. Er benetzte seine Lippen.
    Wieder gellte der Schrei. Aber ein weiterer Laut begleitete ihn ein Summen, das höher und höher tönte, bis ihre Ohren schmerzten.
    »Das Dach!« brüllte Corum. »Schnell!«
    Nach Luft schnappend erreichten sie das Dach und schlugen die Hände vor die Augen, um sie vor dem grellen Licht zu schützen, das am Himmel strahlte und die Sonne verdeckte.
    Corum erkannte es als erster. Xiombargs vor rasender Wut verzerrtes Gesicht, erhob sich am Horizont. Ihr Haar flatterte und sie hielt ein gewaltiges Schwert in der Hand, groß genug, die ganze Welt zu zerschmettern.
    »Sie ist es«, stöhnte Rhalina. »Die Schwertherrscherin. Sie hat das Gesetz des Gleichgewichts mißachtet und ist gekommen, uns zu vernichten.«
    »Ah! Seht!« rief Jhary-a-Conel aufgeregt. »Deshalb ist sie hier. Sie hat sie bis hierher verfolgt. Sie sind ihr entkommen. All ihre Pläne wurden zunichte. In ihrer Machtlosigkeit und ihrem Grimm mißachtete sie das kosmische Gleichgewicht!«
    Es war die Stadt in der Pyramide. Sie schwebte am Himmel über dem verwüsteten Halwyg-nan-Vake, und ihr grünes Leuchten flackerte, wurde schwächer und dann wieder von greller Helligkeit. Das schrille Summen kam von der Stadt in der Pyramide.
    Etwas verließ die Stadt und flog auf den Palast zu. Corum
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