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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...
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aufzuheben.
    Er schaute ihr ungehalten zu. »Was
glauben Sie, was Sie da machen?« erkundigte er sich empört.
    Die violetten Augen musterten ihn
unbefangen. »Ich helfe Ihnen, das ist doch klar. Dazu hat Ihr Bruder mich
schließlich eingestellt.«
    »Er soll zum Teufel gehen! Ich
brauche keine Hilfe!«
    »Ja, das ist anscheinend Ihr größtes
Problem. Das und die Tatsache, daß Sie sich mehr wie ein verwöhnter kleiner Junge
benehmen als wie ein erwachsener Mann.« Mit diesen Worten ging sie zur Tür und
warf die aufgesammelte Wäsche in den Gang hinaus. Danach entfernte sie die
Laken vom Bett und zog die Kissenbezüge ab. »Es wird Zeit, daß Sie mit dem
Schmollen aufhören und sich Ihrem Alter entsprechend verhalten, Jeff Corbin.«
    Jeff war sprachlos, aber nur für
einen Moment, dann kam ihm die Komik der Situation zu Bewußtsein, und er begann
zu lachen. Was für einen lächerlich entzückenden Anblick diese Fancy bot, mit
ihrem widerspenstigen Haar, das sich aus seinen Klammern gelöst hatte, und dem
Stern, der von ihrem Rock baumelte. Als sie sich bückte, um die Laken
aufzuheben, verspürte Jeff ein vertrautes Ziehen in den Lenden.
    Fancy blieb stehen und schaute ihn
an, zum ersten Mal ein bißchen unsicher. »Was finden Sie so komisch?« »Das
Kleid. Ihren Namen. Alles.«
    Fancys wohlproportionierter kleiner
Körper versteifte sich, und sie schob trotzig ihr Kinn vor. »Ich freue mich,
daß Sie lachen können«, sagte sie kühl. »Damit sind wir schon einen Schritt
weiter.«
    Wieder strich Jeff sein Haar zurück.
»Was hat mein Bruder Ihnen erzählt? Ich wäre eine Art Einsiedler? Oder ich
bräuchte jemandem, der mich vor mir selber rettet?«
    »So ungefähr.«
    Jeff wurde zornig. »Ich liebe eine
Frau, die ich nicht haben kann«, erklärte er schroff. »Sie ist mit meinem
Bruder verheiratet.«
    »Das Leben ist hart«, entgegnete
Fancy achselzuckend. »Ich habe mein Schiff verloren!«
    »Man verliert ständig etwas.« Sie
brach ab und schaute sich in dem großen, elegant eingerichteten Raum um. »Aber
soviel ich sehe, haben Sie immer noch sehr viel mehr als die meisten Leute.«
    »Sie verstehen es nicht!«
    Fancy ließ die Laken fallen und trat
vor Jeff. »Ich fürchte, doch. Sie sind verletzt. Sie sind wütend. Und deshalb
machen Sie eine Szene.«
    »Eine Szene?« Jeffs Zorn war so
groß, daß er ihn fast körperlich empfand, und zum ersten Mal seit Monaten
fühlte er sich wieder lebendig. »Wie können Sie wagen, so etwas zu sagen?«
    »Ich wage es«, antwortete sie.
    Darauf hatte Jeff keine Erwiderung.
Er schaute in stummer Wut zu, wie Fancy sich abwandte, die Bettwäsche aufhob
und auf die Tür zuging. Was mochte sie als nächstes vorhaben — die Vorhänge
abzunehmen? Den Teppich aufzurollen?
    »Verdammt!« murmelte er.
    »Ich hole frisches Bettzeug«, verkündete
sie heiter.
    An eine solche Reaktion war Jeff
nicht gewöhnt, vor allem nicht bei Frauen. Wie impertinent dieses Mädchen war!
»Warten Sie!« brüllte er ihr nach.
    Sie blieb stehen. »Ja?«
    »Ich will Ihre Hilfe nicht, klar?
Ich will nicht, daß Sie meine Sachen aufheben und mein Bett beziehen ...«
»Jemand muß es tun«, antwortete sie vergnügt.
    Jeff lehnte sich an den Türrahmen
und schlug wütend auf das Holz. »Aber nicht Sie, verdammt noch mal!« schrie er
Fancy nach.
    Fancy breitete ein Laken auf dem
Boden aus, legte die Wäsche darauf und band alles zu einem Bündel zusammen.
»Warum nicht?« fragte sie gleichmütig.
    »Weil ...«
    »Ja?« forschte die Elfe, während sie
den Sack auf die Schulter schwang wie ein weiblicher St. Nikolaus.
    Wieder verschlug es Jeff die Sprache.
Eine derart lästige Frau hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gekannt!
    Als sie mit dem frischen Bettzeug
zurückkam, hatte er sich eine neue Taktik ausgedacht. Von einem bequemen Sessel
neben dem Fenster aus schaute er zu, wie sie das Bett bezog.
    »Ich hätte so etwas nie von meinem
frommen Bruder erwartet«, bemerkte er im Konversationston. »Aber vielleicht
ist es genau die Therapie, die ich brauche ...«
    Das Mädchen war sehr geschickt im
Bettbeziehen. »Und die wäre?« fragte sie, ohne großes Interesse zu verraten.
    »Sagen Sie bloß, das wissen Sie
nicht — mit einem Namen wie >Fancy    Das Laken rutschte ihr aus den
Händen, und sie drehte sich langsam zu ihm um. »Wie war das bitte?«
    Jeff unterdrückte ein
triumphierendes Lächeln. »Ich meine, Sie werden dieses Bett doch mit mir
teilen, nicht wahr? Das würde mich schneller gesund
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