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Coolman und ich (German Edition)

Coolman und ich (German Edition)

Titel: Coolman und ich (German Edition)
Autoren: Rüdiger Bertram
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Willen nicht erkennen. Er sieht aus wie immer, abgesehen von dem roten Netz, das er in der Hand trägt. So ein Netz, in dem man Orangen verkauft.

    »Rate mal, als was wir gehen, Alter!«, sagt Alex.
    »Kommst du nicht drauf, echt«, sagt Justin.
    »Du hast dich als Alex verkleidet und du dich als Justin«, antworte ich den beiden. Es fehlt nicht viel, und sie fallen vor mir auf die Knie, weil ich ihr Rätsel so schnell gelöst habe. Dabei hätte das jeder gekonnt. Abgesehen von Alex und Justin natürlich.
    »Und als was habe ich mich verkleidet, Mister Oberschlau?« Spinne schubst Justin und Alex zur Seite und hält mir sein Netz direkt vor die Nase.
    »Als Fischer?«
    Spinne dreht sich zu Alex und Justin um. »Ich habe euch doch gesagt, so scheißklug, wie der tut, ist der gar nicht.« Dann wendet er sich wieder mir zu. »Ich gehe als Spinne, du Vollniete. Und das ist mein Netz.«
    Spinne ist noch blöder, als ich gedacht habe, aber das sage ich ihm natürlich nicht.
    »Hör zu, Kleiner«, fährt er fort. »Ich habe nachgedacht. Lange. Ich nehme dir die Dino-Banden-Geschichte nicht ab. Ich glaube, du hast uns angelogen. Aber Spinne lügt man nicht an.«
    Alex und Justin stehen hinter Spinne. Die ganze Situation ist ihnen sichtlich unangenehm.
    »Ich habe dich nicht belogen«, lüge ich.
    »Ich wette, doch!« Mit einem Ruck zieht Spinne mir die Froschverkleidung über die Schulter, um zu sehen, ob da tatsächlich ein Dino-Tattoo ist. Neugierig drängen sich auch Alex und Justin näher.
    »Was zum Teufel ist das für ein Ding, das da auf deiner Schulter hockt?« Spinne zeigt auf den kleinen Kuscheldino.
    »Das ist ein Killermachinus Rex«, erkläre ich. »Das war der gefährlichste Raubdino der ganzen Trias. Der sah ganz harmlos aus, aber in Wahrheit war er eine tickende Zeitbombe. Jederzeit bereit, alles und jeden in Stücke zu reißen.« Ich mache eine kurze Pause und sehe Spinne genau in die Augen. »Genau wie ich.«
    Spinne, Alex und Justin weichen gleichzeitig drei Schritte zurück.
    »Der Rest der Dino-Bande wartet draußen auf dem Parkplatz auf mich«, fahre ich fort. »Du wolltest sie doch kennenlernen …«
    »Später vielleicht. Ich hab hier noch zu tun«, nuschelt Spinne, der es plötzlich ganz eilig hat, weil er im Schulgarten dringend etwas erledigen muss.
    Alex und Justin strahlen mich an und halten anerkennend den kleinen Finger in die Höhe. Keine Ahnung, was das bedeuten soll, aber es sieht nett aus. Dann verschwinden sie mit Spinne im Gedränge.

    Da ist
Coolman
nicht der Einzige. Die Tanzfläche ist voll, weil der DJ gerade einen Top-Ten-Hit aufgelegt hat. Ich halte Ausschau nach Lena, kann sie aber zwischen den vielen Tänzern nirgends entdecken.
    Plötzlich legen sich mir von hinten zwei Hände vor die Augen. Sie riechen nach …
    »Billiger Trick«, sagt Lena, als sie ihre Hände wieder wegnimmt. Ohne den Vanilleduft hätte ich sie gar nicht erkannt. Sie hat sich als Tulpe verkleidet und ihr Gesicht ist unter der roten Schminke kaum zu erkennen.
    »Was denn für ein billiger Trick?«, frage ich verunsichert.
    »Dein Froschkostüm! Du willst doch nur, dass die Mädchen dich küssen, um zu sehen, ob aus dir ein Prinz wird«, sagt Lena und lacht, dass ihre Zahnspange im Discolicht glitzert.
    »In dem Märchen hat die Prinzessin den Frosch aber gar nicht geküsst. Sie hat ihn an die Wand geworfen«, verteidige ich mich.
    »Aber dein Tulpenkostüm ist klasse«, schiebe ich schnell hinterher, um etwas Nettes zu sagen und nicht als Besserwisser dazustehen.
    »Mit Märchen kennst du dich wohl besser aus als mit Blumen, oder?«, fragt Lena.
    »Warum?«
    »Weil ich keine Tulpe, sondern eine Rose bin!« Lena sieht mich lange an. »Du bist wirklich ein Vollidiot. Aber ich mag dich.«
    »Ich auch«, antworte ich.
    »Du magst dich auch?« Lena guckt mich amüsiert an.
    »Nein! Doch! Natürlich auch. Ich wollte sagen, ich mag dich. Ich mag dich auch«, stottere ich.
    »Weiß ich doch längst«, sagt Lena und nimmt meine Hand.
    Ich lasse es geschehen. Ich bin unfähig, mich zu wehren oder auch nur ein einziges Wort zu sagen. Lena sagt auch nichts, sondern lächelt mich nur schweigend an.
    »Sind wir jetzt zusammen?«, ist das Erste, was mir nach einer Ewigkeit einfällt.
    »Schnellmerker!«, erwidert Lena und zieht mich zu den anderen auf die Tanzfläche.
    Lena fängt an zu tanzen und das sieht toll aus. Ich könnte ihr ewig dabei zuschauen, aber das sähe wahrscheinlich ziemlich doof aus. Also beginne ich,
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