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Conni-Erzählbände, Band 15: Conni und das tanzende Pony

Conni-Erzählbände, Band 15: Conni und das tanzende Pony

Titel: Conni-Erzählbände, Band 15: Conni und das tanzende Pony
Autoren: Julia Boehme
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nur Kunststücke zu gucken.”
    „Egal”, sagt Celina. „Ich will doch nur dahin, um mit dem Jungen zu reden. Ein Pony zum Metzger bringen, nur weil man’s nicht mehr reiten kann. Das geht doch nicht!”
    „Stimmt”, nickt Conni. „Da muss man was tun!”
    Anna schaut sie groß an. „Und was?”
    Conni zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung. Uns wird schon irgendwas einfallen!”

 
     
     
Amadeus
    x
    Mit Frau Behrens’ Erlaubnis machen sich die Mädchen gleich auf den Weg. Die Nachmittagsvorstellung beginnt in einer halben Stunde. Auf dem Platz vor dem rot gestreiften Zirkuszelt ist schon jede Menge los. Ein Clown jongliert, ein anderer verteilt auf Stelzen Bonbons. Während manche Zuschauer schon ins Zelt gehen, kaufen sich andere noch Popcorn oder Zuckerwatte.
    Doch dafür haben Conni, Anna, Liska und Celina keine Zeit. Sie laufen ums Zelt herum und irren zwischen den Wohnwagen umher.
    Plötzlich steht ein wahrer Riese vor ihnen. „Was wollt ihr denn hier?”, dröhnt er. „Ihr habt hier nichts zu suchen.”
    „Wir wollen zu dem Jungen mit dem Pony”, sagt Conni schnell.
    Der Mann runzelt die struppigen Augenbrauen. „Jetzt vor der Vorstellung? Na, gut! Valentino!”, brüllt er. „Komm doch mal!”
    Eine Wohnwagentür klappt auf und der Junge kommt heraus. Er hat bereits sein Trikot für die Vorstellung an. „Ja, was ist denn?”

    Der Riese nickt zu den Mädchen hinüber. „Die wollen was von dir”, meint er und verschwindet in Richtung Zelt.
    „Hallo”, sagt Conni und stellt sich kurz vor. „Du warst doch vorhin mit deinem Pony auf dem Reiterhof?”
    „Ja, ich wollte fragen, ob sie mein Pony behalten können. Aber die können sich so ein Tier ebenso wenig leisten wie wir.”
    „Was ist denn mit deinem Pony?”
    „Nichts. Amadeus ist einfach alt. Morgens das Training und dann noch nachmittags und abends Aufführungen, das ist einfach zu viel für ihn. Und so einen richtigen Reiterhofbetrieb packt er auch nicht mehr. Eine Stunde täglich wäre optimal. Aber mehr?” Der Junge zuckt mit den Schultern. „Ein echter Opa arbeitet ja auch nicht mehr Vollzeit.”
    „Und jetzt soll er zum Metzger?”
    „Ja”, seine Stimme klingt auf einmal ganz heiser. „Morgen in aller Frühe fahren wir zu unserer nächsten Station. Und in der Stadt gibt es einen Pferdemetzger. Wir haben schon einen Termin.”
    „Das ist ja schrecklich!”, ruft Anna.
    Valentino zieht die Schultern hoch. „Was sollen wir machen? Unser Zirkus kann sich gerade so über Wasser halten. Die Tiere, die wir haben, müssen sich ihr Futter in der Manege verdienen, sonst können wir sie nicht behalten.”
    „Klingt ganz schön hart”, sagt Celina.
    „Ist es auch. Aber wenn man ständig kurz vor der Pleite steht, hilft alles nichts.” Der Junge seufzt. „Vom Metzger kriegen wir sogar noch Geld. Und trotzdem war der Direktor einverstanden, dass ich Amadeus verschenken kann, wenn ich ein gutes Zuhause für ihn finde.”
    „Und?”
    „Nichts! Keiner will so ein altes Pony. Alle haben Angst vor den Tierarztkosten. Dabei ist es das liebste Pony der Welt. Wollt ihr es mal sehen?”
    „Klar wollen wir”, sagt Anna sofort.
    Amadeus steht auf der Weide, zwei Ziegen sind dabei.
    „Der ist wirklich süß”, seufzt Conni. Bis auf Brust und Ohren ist Amadeus ganz weiß mit lauter kleinen, dunklen Tupfen. Einer davon sitzt mitten über dem linken Auge.
    Kaum tritt Valentino an den Zaun, kommt das Pony angetrabt und reibt den Kopf an seiner Schulter.
    „Hallo, Amadeus”, begrüßt ihn Conni sanft und streichelt über seine weiche Nase.
    „Warum heißt er eigentlich Amadeus?”, will Anna wissen.
    „Weil er Mozart [1] liebt”, antwortet Valentino lachend. „Wartet mal!” Und schon ist er verschwunden.

    Amadeus schnuppert solange neugierig an Connis T-Shirt.
    „Na, rieche ich gut?”, fragt sie lachend.
    „Anscheinend ja!”, kichert Anna. Denn Amadeus fängt an, an Connis T-Shirt herumzuzupfen.
    „He, aufhören! Das kitzelt”, kichert Conni.
    Amadeus hört tatsächlich auf und stupst sie mit seiner weichen Schnauze sanft gegen die Wange. Als wolle er sagen: War doch nur ein kleiner Scherz von mir!
    „Hast du weiches Fell!” Celina krault Amadeus am Hals.
    „Wir müssen ihn unbedingt retten!”, stößt Anna hervor. Sie hat Tränen in den Augen.
    Aber wie sollen sie ihn retten? Conni weiß es nicht. Stumm legt sie den Arm um Anna.
    „Passt mal auf!” Valentino ist wieder da. Er hat einen tragbaren CD-Player dabei.
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