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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus
Autoren: John C. Hocking
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der Luft auf. »Behalt das Wechselgeld«, fügte er überflüssigerweise hinzu, doch da war sie bereits fort. Conan packte den Humpen und setzte ihn an die Lippen. Da legte sich eine schwere Hand auf seine Schulter. Der Cimmerier blickte in das zerfurchte Gesicht des Kriegers in schwarzer Rüstung, der mit dem in smaragdgrünen Samt gekleideten Mann hereingekommen war.
    »Mein Meister wünscht dich zu sprechen«, sagte der Krieger mit rauher Stimme. Conan schüttelte die Hand ab und wandte sich an Shamtare. Doch der Stuhl ihm gegenüber war leer. Conan sah, wie die Tür der Schenke sich gerade schloß.
    »Mitra schütze mich vor gesitteten Kameraden«, stieß der Barbar hervor.
    »Es wäre klug von dir, zu tun, was mein Meister wünscht.« Der Krieger überragte den sitzenden Cimmerier. Die weiße Kinnarbe verzog sich mißbilligend. Der Feuerschein des Kamins spiegelte sich auf der lackierten Brustplatte. Conan nahm langsam und lautstark mehrere Schlucke Wein und ignorierte den ungebetenen Kameraden betont. Dann stellte er den Humpen ab.
    »Bin ich ein Hund, daß ich komme, wenn ein Fremder pfeift?«
    Der Krieger holte tief Luft. Offenbar hatte er Mühe, sich zu beherrschen. Seine dunklen Augen loderten vor Wut, als sie sich in Conans Augen bohrten. Dann stieß er beiseite gewandt, durch die Zähne hindurch hervor: »Für dich ist Gold drin. Viel Gold.«
    Conan rülpste und erhob sich langsam. Dabei ergriff er wieder den Humpen. »Das hättest du gleich sagen sollen. Führ mich zu deinem Meister.«
    Der Krieger war starr vor Wut. Seine Züge verrieten, daß nur die Willenskraft seine Wut in Schach hielt. Er marschierte steif zur Hintertür. Dort blickte er über die Schulter zurück.
    »Den brauchst du nicht«, sagte er und deutete auf den Humpen, den Conan mitgenommen hatte.
    Der Cimmerier nahm noch einen kräftigen Schluck und ging am Krieger vorbei. »Den habe ich gerade erst gekauft.« Er stieß die schwere Tür auf.

Z WEI
     
     
    Der Raum hinter der Tür war lang und schmal. Ein langer, rechteckiger Tisch mit drei schweren Kerzenleuchtern stand darin. An den Wänden hingen dunkle Gobelins mit Brokat, um die Geräusche zu dämpfen. Am Kopfende des langen Tisches saß auf einem Stuhl mit hoher Lehne reglos der Mann im grünen Samtumhang. Die Kerzenflammen tanzten im Luftzug der offenen Tür. Der Cimmerier trat in den Raum und blieb am unteren Ende des Tisches stehen. Dann blickte er über die lange Tischplatte den Mann an, der ihn hatte rufen lassen.
    »Du bist Conan der Cimmerier.« Die Stimme war kräftig und männlich, doch schwang leichtes Zittern mit, als falle dem Mann das Sprechen schwer.
    »Das bin ich«, antwortete der Barbar. »Und wer seid Ihr?«
    Der Krieger in schwarzer Rüstung schloß die Tür hinter sich und stellte sich neben den Cimmerier.
    »Hund«, fuhr der Krieger Conan an, »du bist hier, um Fragen zu beantworten, nicht um sie zu stellen.«
    »Gulbanda!« Der Mann in Samt hob die Hand. Conan sah, daß sie zitterte. »Komm, stell dich neben mich. Für einen schlichten Barbaren mache ich Zugeständnisse.« Der Krieger trat an seines Meisters Seite und blieb dort mit finsterer Miene und vor der breiten Brust verschränkten Armen stehen.
    »Wer ich bin, ist für dich von geringfügiger Bedeutung. Für dich ist nur wichtig, zu wissen, daß ich dich zu einem reichen Mann mache, wenn du mir einen Dienst erweist«, sagte der Mann in Samt.
    »Warum ich?«
    Heiseres, hüstelndes Gelächter erklang unter der Samtkapuze hervor. Er deutete auf Gulbanda.
    »Mein Leibwächter sah und erkannte dich, als du nach Akkharia kamst. Seitdem habe ich Nachforschungen anstellen lassen und glaube, daß du deinem Ruf durchaus Ehre machst.«
    »Mich erkannt?« Conans blaue Augen glitten von einem Mann zum anderen.
    »Vor einigen Jahren sah ich, wie dich die Stadtwachen von Shadizar festnahmen. Du standest im Ruf, ein großer Dieb zu sein«, erklärte Gulbanda zögernd. Offenbar kam ihm das Lob aus zweiter Hand für den Cimmerier schwer über die Lippen. Der Mann in Samt beugte sich vor und legte beide Hände flach auf den Tisch.
    »Man sagt, du hättest das Auge Erliks und die Hesharkna-Tiara gestohlen. Ein alter zamorischer Dieb erzählte mir, daß du sogar das Herz des Elefanten aus Yara's Turm in Arenjun entwendet hast.«
    »Das ist eine Lüge«, erklärte Conan schnell.
    »Unwichtig«, meinte der Mann in Samt. »Unwichtig. Laß uns schlichtweg festhalten, daß du ein erstklassiger Dieb bist. Und genauso einen Mann
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