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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus
Autoren: John C. Hocking
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Kraft des Barbaren nachließe, wenn auch nur für einen Herzschlag.
    Sofort wurde sein Wunsch erfüllt, als Conan sich zu weit vorstreckte. Der horizontale Hieb prallte an Gulbandas Klinge ab, die Klinge glitt zur Seite und ließ die Brust des Barbaren offen für einen Stoß. Blitzschnell ergriff Gulbanda die Gelegenheit, um den Cimmerier mit der Schwertspitze zu durchbohren, doch die Klinge Conans kehrte mit unglaublicher Schnelligkeit zurück, traf die Faust des Gegners am Schwertgriff und trennte zwei Finger ab. Mit einem dicken Blutstrom entglitt Gulbanda die Klinge. Der Krieger fiel mit lautem Schmerzensschrei zurück gegen die Mauer und verfing sich im Gobelin. Mit der unversehrten Hand umklammerte er die verstümmelte. Mit raubkatzengleicher Geschmeidigkeit fuhr der Cimmerier herum, um sich dem zweiten Feind zu stellen.
    Der Mann im grünen Samtumhang stand waffenlos neben dem Stuhl. Da vollführte er mit der Rechten eine schnelle Wurfbewegung. Etwas klirrte gegen Conans Kettenhemd. Der Barbar taumelte zurück.
    Er blickte auf die Brust und sah, daß diese feucht glänzte. Auf dem Boden lagen Glassplitter. Schwindel überfiel ihn, als ihm ein süßscharfer Geruch in die Nase stieg. Conan tat einen unbeholfenen Schritt nach vorn. Das erhobene Schwert war beinahe zu schwer für ihn und sein Feind war zu einem saphirfarbenen Lichtfleck geworden.
    »Sei verflucht!« stieß er durch die taub gewordenen Lippen. Dann schwankte der Boden unter seinen Füßen. Er spürte schon nicht mehr, daß er aufschlug.

D REI
     
     
    Shamtare saß in der Ecke einer Schenke, die er nicht kannte, und schüttete Wein in sich hinein, ohne ihn zu schmecken. Er stierte in den Humpen, ohne den Menschen um ihn herum Aufmerksamkeit zu schenken. Der Söldner war in die erste Schenke gegangen, die er gefunden hatte, dort Platz genommen und hatte ernsthaft begonnen, sich zu betrinken. Als seine Angst geschwunden war, hatte brennende Scham ihren Platz eingenommen.
    Der Shemite Shamtare war seit fast fünfundzwanzig Jahren Söldner und fürchtete keinen Gegner, der ihm mit Muskeln und Stahl gegenübertrat. Er hatte in mehr Schlachten, als er sich erinnern konnte, brutale Gewalt gesehen. Doch seit Shamtare Augenzeuge geworden war, wie die Hälfte seiner Männer Opfer einer menschenfressenden schwarzen Wolke wurde, die ein zuagirischer Schamane hervorgezaubert hatte, mochte er die Zauberei nicht mehr, weil diese unnatürlich und unmännlich war und seine Knochen zu Wasser verwandeln vermochte.
    Der Söldner nahm noch einen tiefen Schluck Wein. Er fühlte sich im Augenblick auch nicht gerade wie ein Mann.
    »Ho, weißer Bruder!« Eine dunkle Gestalt nahm an seinem Tisch Platz und lehnte sich vertraulich vor. Shamtare blinzelte und stellte den Humpen ab. Der Neuankömmling war ein schmächtiger Kushite mit der bunt geschmückten Rüstung der Söldnerkompanie Atlachs des Streitkolbens. Sein Haar war in dicke Zöpfe geflochten. Karmesinrot gefärbte Straußenfedern waren in die Schultern seines weißen Umhangs gewebt.
    »Hast du dich einmal umgesehen, Freund?« Die Stimme des Schwarzen war tief und klang belustigt. »Diese Schenke wird von denen besucht, die für Atlach den Streitkolben reiten. Siehst du – außer dir – noch irgendeinen von Mamlukes Haufen hier?«
    Zum ersten Mal nahm Shamtare seine Umgebung richtig wahr. Sein Magen verkrampfte sich.
    »Ja, siehst du überhaupt jemanden mit deinen Farben?« fuhr der andere Soldat fort. Er wartete, bis der Shemite den Kopf schüttelte. »Ach, mir ist's einerlei. Wir kämpfen alle für denselben König und gegen dieselben Feinde. Trotzdem gibt es Leute, die alle Söldner als Rivalen betrachten. Tatsächlich sind einige Männer hier dieser Meinung. Bis jetzt hat nur das Grau in deinem Haar dich davor geschützt, von diesen Kerlen angesprochen zu werden. Sei klug, weißer Bruder, und still deinen Durst woanders.«
    Shamtare stand auf, berührte als Ehrenbezeigung die Braue und marschierte zur Tür. Der Abendwind wehte kühl über die spärlich erleuchtete Straße. Er ging zur Ecke. Dabei hielt er die Augen nach einem großen Barbaren auf. Doch dann besann Shamtare sich. Mit zusammengebissenen Zähnen lief er zu der Schenke, wo er Conan den Cimmerier getroffen hatte. Als er die Tür aufriß, verscheuchte er sämtliche Gedanken an den Mann in grünem Samt.
    Jetzt ging es ruhiger zu in der Schenke, da die Essenszeit vorbei war und die Vergnügungen des Abends noch nicht begonnen hatten. Das gebratene
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