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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
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gefährliche Nummer folgen werde, mit mehreren Drehungen und einem weiten Sprung.
    Sathilda schwang auf dem Trapez stehend mehrmals hin und her, um genügend Schwung für den Sprung in die Arme eines ihrer Partner zu haben. Dann ließ sie los und schnellte wie ein silbergrüner Fisch, der nach einer Libelle schnappt, in hohem Bogen durch die Luft. Im letzten Moment streckte sie die Arme aus, um die Handgelenke des ebenfalls auf einem Trapez schwingenden Partners zu ergreifen. Doch beim Sprung zurück zum anderen Partner, der auf der Plattform wartete, hatte sie entweder zuviel Schwung, oder ihre Hände waren schweißnaß. Sie verfehlte den Griff und stürzte wie ein Stein nach unten – direkt in Conans Arme. Der Cimmerier hatte sich unauffällig zu der Stelle begeben, wo sie landete. Er fing sie so sicher auf, daß nur ihre Fußspitzen den Boden berührten.
    Das Publikum hatte bei dem Absturz vor Entsetzen aufgeschrien, jetzt jubelte es begeistert und lief herbei, um der schönen Akrobatin und dem starken Mann zu gratulieren – doch vergebens. Der Cimmerier trug Sathilda schnell hinüber zum Wagen, damit sie auf dieser Bühne ihre Abschiedsverbeugung machen konnte. Luddhew verkündete, ihre Luftakrobatik sei nun vorüber, und das Publikum könne jetzt das Grauen lernen, wenn Bardolph, im Gewand eines Magiers, mit den Toten Verbindung aufnehme und Iocasta die Zukunft voraussage.
    »Ausgezeichnet gemacht – und wie immer makellos«, sagte der Zirkusdirektor zu Sathilda, nachdem die beiden Magier mit ihren Taschenspielertricks begonnen hatten. »Der vorgetäuschte Sturz ist großartig angekommen. Die Schwachköpfe haben so laut geschrien, daß die Nachmittagsvorstellung ausverkauft sein wird. Eine bessere Reklame gibt es gar nicht.«
    »Und Conan stand genau richtig«, sagte die Akrobatin und küßte ihn auf die Wange.
    »Ja, ausgezeichnet«, pflichtete Luddhew ihr bei und nickte Conan anerkennend zu. »Nach nur drei Vorstellungen füllst du Roganthus' Platz recht ordentlich aus.«
    »Du willst sagen, ich vertrete ihn vorübergehend, nur während der Zeit, bis er wieder gesund ist«, warf Conan ein. Er blickte zu dem ehemaligen Kraftakrobaten, der mißmutig auf übereinandergefalteten Zeltplanen lag und eine Tonflasche leerte. Conan war nicht sicher, ob Roganthus die unbedachte Äußerung seines Arbeitgebers gehört hatte, doch aus Mitgefühl mit dem Verletzten hoffte, dem sei nicht so. Gleich darauf rief man Luddhew beiseite, damit er mit einem Besucher sprach. Der Mann war klein und quirlig. Er hatte sich mit einer seidenen Kappe und einem Pelzumhang herausgeputzt. Dazu trug er modische Pluderhosen und Pantoffeln mit Troddeln an den Spitzen.
    »Es ist überhaupt nicht meine Art, vor einem Publikum herumzustolzieren und meine Muskeln vorzuführen«, sagte Conan zu Sathilda. »Es widerstrebt mir auch, einfältige Menschen zu betrügen oder mich von Bauerntölpeln verspotten zu lassen. Aber ich will das alles tun – ja, wenn nötig noch mehr –, um an deiner Seite zu bleiben.«
    »Du machst deine Sache bewundernswert gut«, sagte Sathilda und lächelte den Cimmerier an. »Bei weitem besser als irgend jemand vor dir.« Sie stellte sich auf Zehenspitzen und gab ihm einen Kuß auf den Hals. »Und was den ganzen Hokuspokus betrifft – dir erscheint das alles seltsam, aber du solltest dich darüber amüsieren und davon lernen. Du könntest darin wirklich gut werden – und ziemlich lange bleiben«, fügte sie mit einem Blick auf Roganthus hinzu.
    Nachdem die Vorstellung mit der Zaubernummer abgeschlossen war und alle Zuschauer den Zirkus verlassen hatten, saßen die Hauptdarsteller auf dem Wagen, der als Bühne diente, und ruhten sich aus. Viele Helfer beim Zirkus waren noch in den kleinen Zelten und Buden am Wegrand mit Glücksspielen und Taschenspielertricks dabei, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch wären die berühmten Darsteller von der Menge, die zum Markt gekommen war, erdrückt worden. Deshalb nahmen sie das Mittagessen lieber in Ruhe auf dem Wagen ein. Sie redeten über geschäftliche Dinge, während sie Käse, Brot, Obst und Wurst verzehrten und mit wäßrigem Wein aus der Gegend nachspülten.
    »Ich würde mich über eine Gelegenheit freuen, meine magischen Fähigkeiten zu erweitern«, meinte Bardolph. »Warum sollte ich nicht echte Magie anstelle dieses faulen Zaubers lernen? Ich habe gehört, daß es in den großen Städten Zauberer gibt, die mittels ihrer Magie imstande sind,
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