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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor
Autoren: Roland Green
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verärgerte man am besten nicht – nirgendwo.
    »Verzeihung, qamus Idosso und Conan«, sagte ein Bamula-Krieger. »Aber ich glaube, wir sollten uns um diesen Mann kümmern.« Er deutete auf das Opfer des Ebers, das mit geschlossenen Augen gegen den Baumstamm gelehnt dasaß. »Er redet unablässig in einer Sprache, die ich noch nie gehört habe.«
    Conan sah, wie Idossos Gesicht sich verfinsterte, weil der Krieger den Cimmerier mit dem Ehrentitel ansprach. Sofort witterte er eine hinterhältige Falle. Der Krieger war kein Hüne wie Idosso, der beinahe so groß und muskulös wie Conan war, aber seine Augen verrieten, daß er anstelle der Körperkraft einen wachen Verstand einsetzte.
    »Warum sprichst du zu mir?« fragte Conan.
    »Es ist Kubwande, Sohn des D'beno, iqako der Bamulas wie vorher D'beno, der zu dir spricht«, sagte der Krieger und machte mehrere höfliche Gesten, deren Bedeutung der Cimmerier jedoch nicht kannte.
    Wohlbekannt war ihm aber, daß es weise war, jedwede Gelegenheit zur Höflichkeit zu nutzen, wenn er allein vor zwanzig gutgebauten, gegnerischen Kriegern stand. Der erste Eindruck der Bamulas bestätigte ihm deren Ruf.
    Kubwande sah keineswegs so schön wie Bêlit aus, doch er schien Conan bei dem fremden Stamm willkommen zu heißen.
    »Kubwande, ich werde dem Verletzten helfen, wenn du mir sagst, warum du glaubst, ich verstünde seine Sprache. Ich werde auch keinen Besitzanspruch auf irgend etwas erheben, das einem Bamula gehört, und auch nicht das Blut eines Mannes vergießen, wenn er nicht meines auch vergießen will. Das schwöre ich bei Crom und Mitra.«
    Scheinbar kannten einige der Krieger diese beiden Namen. Conan sah, wie sie abwehrende Gesten machten. Die beiden Frauen starrten ihn mit großen Augen an.
    »Die Frauen sagen, du wärst die Fleisch gewordene Gestalt des unbekannten Geists der Fischfresser«, sagte Kubwande. »Sie waren gerade auf dem Weg, dir Opfergaben darzubringen, als wir sie trafen.«
    »Teilweise sprechen sie die Wahrheit«, erklärte Conan. »Ich bin aus Fleisch und brauche Nahrung. Doch nicht so sehr wie dieser arme Mann der Hilfe bedarf.«
    Conan kniete neben dem Verletzten nieder. Er lag im Sterben – der Cimmerier hatte schon viele Sterbende auf den Schlachtfeldern gesehen. Der Eber hatte den Mann so stark verwundet, daß das Leben aus seinem Körper fliehen würde, ganz gleich, ob die Leibärzte dreier Könige sich mit all ihrer Kunst um ihn kümmern würden.
    Mit Conans ärztlicher Kunst war es nicht soweit her, aber er hatte viele eigene Wunden überlebt und sich um verletzte Kameraden gekümmert. Mit fester, doch leichter Hand verband er die Wunden des Manns und lauschte dabei auf Worte, welche das Geheimnis seines Auftauchens hier im Dschungel erklärten.
    Denn es war in der Tat ein Geheimnis. Nach Kleidung und Aussehen kam der Mann aus Vendhyen – dieses Land lag etwa ein halbes Jahr harter Tagesmärsche von der Schwarzküste entfernt! Vielleicht war er aus der Sklaverei in Stygien entflohen, wo Menschen aus allen Erdteilen unter der Knute stygischer Sklavenaufseher schufteten.
    Aber auch Stygien war von diesem Dschungelpfad hier weit entfernt. Zudem wies der Mann keinerlei Anzeichen von Sklaverei oder eines anstrengenden weiten Marsches auf. Er war schlank, doch unter der braunen Haut gut genährt. Keine Schwielen an den Händen zeugten von harter Arbeit. Außer den Wunden, die ihm die Dornen und die Hauer des Ebers zufügten, war der Rücken unverletzt.
    Der Mann rief im Fieberwahn nach seiner Mutter, und das Geheimnis um ihn wurde noch größer. Mit Sicherheit war er ein Vendhyer. Conan hatte genügend Zeit in diesem Land verbracht, nicht nur um reichen Herren einige wertvolle Juwelen zu entwenden. Er hatte dort als Söldner gedient, herumgehurt und eben die Sprache erlernt, die der Sterbende sprach.
    Leider ergaben die Worte wenig Sinn; doch das war bei einem Sterbenden zu erwarten. Conan wußte, daß weder Schreien noch Schütteln den Mann zu klarem Verstand bringen würde, daher blieb er ganz ruhig. Der Mann würde nur das sagen, was dem Wunsch der Götter entsprach. Wenn sie es wollten, würde er sein Geheimnis mit in den Tod nehmen. Und der Cimmerier konnte ihm das nicht verübeln, da er allein und weit von der Heimat entfernt starb.
    Plötzlich jedoch weiteten sich die Augen des Mannes und er setzte sich mit einem schrillen Schrei voll unsäglichen Entsetzens auf. Er riß den rechten Arm, den Conan gerade verband, so in die Höhe, daß die
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