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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose
Autoren: Steve Perry
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des Eismonsters vom Arm. Mit dumpfem Laut fiel sie zu Boden. Doch in diesem Eiskörper zirkulierte kein Blut. Statt dessen ergoß sich aus dem Armstumpf ein Strom klarer Flüssigkeit, ein Strom, so klar wie Wasser!
    Kalte Finger krallten sich in Conans Schulter. Er wirbelte herum. Vor ihm stand das nächste spiegelglatte Wesen. Sein Schwert sang, als er voll Verzweiflung zuschlug. Glück half ihm bei diesem Schlag. Seine Klinge hieb den Kopf des Wasserungeheuers ab. Es zuckte und löste beim Fallen den Griff von seiner Schulter. Wieder sprudelte kristallklare Flüssigkeit aus dem Körper.
    Bei Crom! Die widerlichen Biester starben wenigstens! Aber er hatte noch über zehn gegen sich. Schlechte Aussichten! Und Conan war schließlich kein Narr. Er mußte hindurch. Und diese Bresche mußte er schnell schlagen.
    Seine gewaltigen Muskelstränge traten hervor, als er den scharfen Stahl gegen die Seebewohner einsetzte. Dreimal ergriffen Conan kalte Hände, dreimal hackte er sie ab. Er schlug, stach, schnitt, trat. Der Boden war übersät von Teilen gesichtsloser Eisungeheuer. Sie waren zwar in der Überzahl, aber unbeholfen im Vergleich zu dem herumwirbelnden, springenden Mann. Conan wütete gegen sie und zerstörte drei weitere. Die Flüssigkeit aus ihren Körpern dampfte kurz, gefror aber sogleich wieder in der bitteren Kälte, in der Conan weiterhin mit dem todbringenden Stahl wütete.
    Es war ein Kampf, der zu seinen Ungunsten ausgehen mußte, falls er blieb und alle umzubringen versuchte. Er war müde. Das Schwert lag ihm schwer in den Händen. Und da waren noch immer acht dieser Ungeheuer, die ihn töten wollten. Zeit zu gehen!
    Conan rannte plötzlich in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Die augenlosen Biester folgten ihm im Gänsemarsch. Trotz der Erschöpfung mußte Conan grinsen. Gut! Sie waren nicht nur unbeholfen, sondern auch keine Strategen.
    Jäh blieb er stehen, machte kehrt und griff wieder an. Sie waren jetzt zu weit auseinander, um ihn als Rudel anzugreifen. Jetzt hatte er es mit einem einzigen Ungeheuer zu tun, dem größten von allen. Conan wich dem Faustschlag des Eiswesens geschickt aus, hob sein Schwert und schlug zu. Der uralte Stahl biß ins Bein des Ungeheuers und trennte es vom Körper. Stumm und still sank das Wassermonster zu Boden und versperrte Conan den Weg. Jetzt rannte er in die Richtung, die er beim ersten Angriff eingeschlagen hatte. Wenn er doch jetzt nur das verdammte Pferd hätte!
    Lautes Wiehern hemmte seinen Lauf. Er sah, wie sein Roß von mehreren weiteren Eisungeheuern zu der Spalte im See gezerrt wurde. Noch mehr dieser widerlichen Biester tauchten aus dem See auf und wollten nach dem Pferd greifen. Jetzt waren es bestimmt schon zwanzig. Die Hälfte bändigte das Pferd, während die anderen auf Conan zukamen.
    Das Pferd, der ganze Proviant und das gestohlene Gold und Silber wurden in den Spokesjo-See versenkt! Conan rannte mit hocherhobenem Schwert und vor Wut rot sehend zum See. Aber dann blieb er stehen. Kein Pferd war es wert, dafür zu sterben. Es gab Tausende von Pferden und viele Reiche, deren Gold er stehlen konnte, falls er lebte.
    »Crom möge euch alle holen!« brüllte er den kristallklaren blutleeren Ungeheuern zu. Dann drehte er sich um und lief davon.
     
    Auf dem vom Paß hinabführenden Pfad erspähte Conan einen Reiter in der Ferne. Obwohl er vom Schritt in den Trab fiel und schließlich rannte, kam die Figur nicht näher. Er rief einen Gruß, empfing jedoch keine Antwort. Der Reiter hielt nicht an. Konnte es dieser Kaufmann sein, den er in dieser elenden Spelunke getroffen hatte? Wenn ja, warum war dem Mann so daran gelegen, immer dieselbe Entfernung zwischen sich und ihm zu halten? Conan lief weiter und verfluchte dabei die Angreifer aus dem See, die sein Pferd ertränkt hatten.
    Nach einem sehr ermüdenden Tagesmarsch erreichte Conan die Stadt Mornstadinos, die erste corinthische Stadt für ihn. Es gab zwar keine so hohen Türme, wie sie Shadizar oder Arenjun zierten, aber die Siedlung konnte auf eine hohe Mauer und viele Gebäude stolz sein, auch wenn diese ihm gedrungener vorkamen als Bauwerke in anderen Städten, die er bisher gesehen hatte. Für seine Zwecke würde die Stadt genügen. Wenn er nach Nemedien weiterziehen wollte, mußte er sich ein neues Pferd sowie Silber oder Gold verschaffen. Der Not gehorchend, war dies der Ort, wo er beides finden würde.
    Einen Tag allerdings müßte er mindestens noch weitermarschieren. Das war Conan klar.
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