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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose
Autoren: Steve Perry
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– groß genug als Fenster, um Luft oder Mondschein hereinzulassen, aber zu klein, um einem Menschen Durchschlupf zu gewähren. Die Tür schien solide zu sein. Der gut geölte Messingriegel glitt mühelos an seinen Platz. Das war sonderbar. Der Riegel war das bei weitem bestgepflegte Stück der ganzen Kammer. Conan scheuchte den Wirt mit einer Handbewegung weg, warf seine Satteltaschen mit der Beute in die Ecke neben das Stroh.
    Etwas huschte beim dumpfen Aufprall des Golds und Silbers leise quiekend ins Stroh. In der Dunkelheit konnte man nichts sehen. Conan zog seinen Dolch und schlich sich an seine behelfsmäßige Liegestatt heran. Die blauen Augen blitzten. Dann raschelte er an einer Ecke mit dem Stroh.
    Eine Ratte rannte heraus und floh; aber sie war zu langsam. Mit erstaunlicher Schnelligkeit stach Conan zu und durchbohrte den braunpelzigen Nager mit dem Dolch.
    Conan lächelte. Dies Tier würde heute nacht nicht an ihm knabbern. Er stand auf und schwang den Dolch auf das Fensterloch zu, bis der tote Nager von der Klinge hinaus ins Abenddunkel geschleudert wurde. Dann wischte er die Klinge mit Stroh sauber, steckte den Dolch zurück in die Scheide und legte sich schlafen.
     
    Die Morgendämmerung hatte noch nicht richtig begonnen, als ein schwaches Geräusch hörbar wurde. Für normale Ohren wäre es von dem nächtlichen Ächzen des alternden Hauses übertönt worden; aber Conan war sofort hellwach. Seine Sinne waren geschärft.
    Kritsch. Kritsch. Der nächtliche Ruhestörer mußte winzig sein. Trotzdem verhieß er nichts Gutes, da Conan das Geräusch kannte, wenn Metall auf Metall kratzt. Nur ein Mensch verwendet Gegenstände aus Eisen oder Messing, und ein Mensch um diese Stunde bedeutete Gefahr.
    Durch das Loch in der Wand drang der schwache Schein des untergehenden Mondes und der Sterne in den Raum. Keine Katze hätte dabei ihren Weg finden können; aber das Sehvermögen des Cimmeriers war ausgeprägter als das anderer Menschen und außerdem durch viele überstandene Gefahren geschult. Conan ließ die Blicke durch den Raum schweifen, bis er den Ursprung des nächtlichen Geräusches entdeckte.
    Im fahlen Schein sah er, wie sich ein Draht zwischen der Tür und ihren Angeln bewegte. Das gebogene Kupfer zog am gut geölten Riegel.
    Ganz kurz nur kribbelte es Conan aus Angst im Nacken. Kein von einer irdischen Frau geborenes Wesen konnte diese Treppe lautlos heraufsteigen. Darauf ging er jede Wette ein. Er griff nach seinem Schwert.
    Plötzlich glitt der Riegel zurück, die Tür sprang auf. Drei Männer stürmten mit gezückten Dolchen herein.
    Conan sprang auf, riß sein Breitschwert aus der Scheide und warf sich den Meuchelmördern entgegen. Falls sie gedacht hatten, einen schlafenden Mann zu erstechen, hatten sie sich grausam geirrt; denn der Cimmerier griff an.
    Der erste Mann war aufgespießt, ehe er die tödliche Gefahr überhaupt erkannt hatte. Als Conan sein Schwert herauszog, sank der Mann mit Todesröcheln in sich zusammen. Der Cimmerier schwang die schwere Klinge mit einer Kraft, derer nur die Kräftigsten fähig waren. Der zweite Mörder machte eine halbe Drehung, und es gelang ihm, den Dolch zur Verteidigung zu heben. Doch war diese Mühe sinnlos gewesen. Funken sprühten, als das Breitschwert auf die Dolchklinge traf und sie wie eine Feder wegfegte. Conans Klinge drang tief in die Seite des Schurken, durchtrennte Rippen und Organe. Beim Fallen stieß der Mann einen Todesschrei aus. Dann lag er hingestreckt auf dem schmutzigen Holzboden.
    Der dritte Mann zog sich mit angstverzerrten Zügen zurück auf den engen Gang.
    Die der Tür gegenüberliegende Wand berührte den Rücken des Möchtegern-Mörders. In Panik schaute er nach rechts und links, schien aber zu erkennen, daß der Berserker ihn sofort erwischen würde, falls er eine der Richtungen zur Flucht einschlüge. Er wechselte den Griff des Dolches und hielt ihn jetzt wie ein Schwert, die Spitze gegen Conan gerichtet.
    In diesem Augenblick knarrte die Treppe laut unter schweren Schritten. Gelbe Geisterfinger aus dem Licht der flackernden Kerzen tasteten sich vor ihrem Träger dahin. Conans Aufmerksamkeit blieb dennoch voll auf den Dieb mit dem Dolch gerichtet. Das hatte der Mann offenbar nicht erwartet, denn er warf sich auf Conan, um die Spitze seiner Waffe in die Leiste des Cimmeriers zu bohren. Leichtfüßig sprang Conan beiseite, schnell für einen so kräftigen Mann, holte mit dem Schwert aus und ließ es mit aller Kraft niederdonnern. Die
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