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Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare

Titel: Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Autoren: Robert Jordan
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herab. »Sonst wird Tiridates seine Anhänger behalten.«
    Wieder verschleierten sich Ankars Augen. »Fünf Tage«, gab er sich schließlich zufrieden.
    »Einverstanden.« Conan mußte ein Grinsen unterdrücken. Er hatte vor, sich diese Anhänger noch heute nacht zu holen. Er hatte nur um Zeit gefeilscht, damit dieser Kaufmann seine Tat nicht geringschätzte. Indem er zehn Tage verlangt und sich schließlich mit fünf als letzte Grenze abgefunden hatte, würde er für einen Wunderwirker gehalten werden, wenn er die Anhänger am nächsten Morgen ablieferte. »Es war die Rede von zehntausend Goldstücken, Ankar.«
    Der dunkelhäutige Mann brachte einen Beutel aus seinem Gewand zum Vorschein und schob ihn über die Tischplatte. »Zwanzig jetzt und hundert weitere, wenn du mir deinen Plan verrätst, der Rest bei Aushändigung der Ware.«
    »Eine armselige Anzahlung bei einer solchen Summe«, brummelte Conan, doch innerlich war er durchaus nicht unzufrieden. Allein die zwanzig waren mehr, als er je eingenommen hatte, und der Rest gehörte schon morgen ihm.
    Er griff nach dem Beutel. Plötzlich schoß Ankars Hand über den Tisch und legte sich auf seine über dem goldgefüllten Säckel. Conan erschrak unwillkürlich. Die Hand des Mannes war kalt wie die einer Leiche.
    »Hör mir zu, Conan von Cimmerien«, zischelte der Dunkelhäutige. »Wenn du mich betrügst, würdest du deine Götter anflehen, dein Schädel möge wahrhaftig einen Speer zieren.«
    Conan entriß seine Hand dem knochigen Griff. Er mußte sich zusammennehmen, daß er seine Finger nicht untersuchte, denn die eisige Hand schien der seinen alle Wärme entzogen zu haben. »Ich habe mich einverstanden erklärt«, sagte er hitzig, »und ich bin nicht so zivilisiert, daß ich mein Wort brechen würde.«
    Einen Moment glaubte er, der Hakennasige würde höhnisch lächeln, und er wußte, wenn er es täte, würde er ihn umbringen. Ankar begnügte sich jedoch mit einem Naserümpfen und einem Nicken. »Dann sieh zu, Cimmerier, daß du dein gegebenes Wort nicht vergißt.« Er erhob sich und ging, ehe Conan zu einer Antwort ansetzen konnte.
    Lange nachdem der Dunkelhäutige gegangen war, saß Conan noch mit finsterem Gesicht grübelnd. Der Narr hätte es verdient, daß er die Anhänger behielt, wenn sie erst einmal in seiner Hand waren. Aber er hatte sein Wort gegeben. Und die Entscheidung war nun ohne sein Zutun gefallen, wo er sich den nötigen Reichtum holte. Er schüttelte den Beutel aus, und dicke Goldscheiben, mit gezähntem Rand und mit Tiridates' Haupt geprägt, rollten heraus. Wie durch Zauber verflog seine Mißstimmung.
    »Abuletes!« brüllte er. »Wein für alle!« Er würde sich eine Menge leisten können, wenn er erst die zehntausend hatte.
     
    Der Mann, der sich Ankar genannt hatte, verließ die Wüstenei, bis zuletzt durch die verschlungenen, übelriechenden Straßen von menschlichen Schakalen verfolgt. Doch da sie irgendwie das wahre Wesen dieses Mannes spürten, hatten sie nicht den Mut gefunden, ihm zu nahe zu kommen. Er, seinerseits, vergeudete keinen Blick an sie, denn allein mit den Augen vermochte er den Willen eines Menschen zu beugen und ihm mit einer Handbewegung das Leben zu nehmen. Sein wahrer Name war Imhep-Aton, und so mancher, der ihn kannte, erschauderte allein schon, wenn er ihn nur vernahm.
    Die Tür des Hauses, das er in Hafira gemietet hatte – einem der besseren Viertel von Shadizar –, öffnete ihm ein muskelstrotzender Shemit, so kräftig wie Conan, mit einem Schwert an der Seite. Ein Kaufmann, der mit seltenen Edelsteinen handelte – denn als solcher war er unter den Edlen der Stadt bekannt –, brauchte einen Leibwächter. Der Shemit achtete darauf, dem knochigen Zauberer nicht zu nahe zu kommen, und schloß und verriegelte hastig die Tür hinter ihm.
    Imhep-Aton eilte ins Haus, dann in den Keller und die Gemächer darunter. Er hatte das Haus seiner tief unter der Erde liegenden Räumlichkeiten wegen gemietet. So manches ließ sich am besten dort tun, wo kein Sonnenstrahl je Einlaß fand.
    In der Vorkammer zu seinem Privatgemach warfen sich bei seinem Eintreten zwei üppige junge Mädchen von sechzehn Sommern auf die Knie. Von goldenen Kettchen um Arm- und Fußgelenke, Taille und Hals abgesehen, waren sie nackt. Ihre großen runden Augen strahlten ihn anbetend an. Sie standen völlig unter seinem Willen, und ihm jeden Wunsch zu erfüllen, war das größte Glück ihres elendigen Daseins. Der Zauber, der das bewirkte, tötete sie
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