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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer
Autoren: Robert E. Howard
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gut hundert seiner Hyrkanier und unzählige Männer Dutzend anderer Rassen, und alle brüllten sie durcheinander.
    Die Lampions baumelten gefährlich, wenn die Männer gegen die schlanken Bäume stolperten. Ihr Schein fiel auf verzerrte Gesichter und das Weiß der nach oben gerollten Augen. Überall im Garten glitzerten Klingen. Bogensehnen sirrten. Kleinere Sträucher und Büsche wurden unter den zahllosen Füßen zertreten. Etwas schlug plötzlich gegen die Turmtür. Von irgendwoher hatten die Belagerer einen Balken geschleppt und benutzten ihn als Rammbock.
    »Zielt auf die mit dem Sturmbalken!« befahl Conan und spannte den stärksten Bogen, den er finden konnte.
    Der überhängende Balkon verhinderte jedoch, daß die Belagerten die Männer am vorderen Teil des behelfsmäßigen Rammbocks sehen konnten. Aber als sie die am hinteren Ende trafen, mußten die vorderen den Balken fallenlassen, weil er zu schwer für sie wurde. Beim Umsehen stellte Conan erstaunt fest, daß Nanaia, die sich den Seidenvorhang als Rock um die Taille gewickelt hatte, mit den Zuagir um die Wette schoß.
    »Ich sagte dir doch, du sollst ...«, protestierte er, aber sie unterbrach ihn.
    »Verdammt, hast du keinen Armschutz für mich? Die Sehne zerschneidet mir die ganze Haut!«
    Conan wandte sich seufzend wieder seinem eigenen Bogen zu. Er verstand jetzt, wieso man ihnen so schnell auf den Fersen gewesen war, als er Olgerd Vladislavs Stimme aus dem Lärm heraus hörte. Der Zaporoskier mußte sofort von Viratas Tod erfahren und gleich das Kommando übernommen haben.
    »Sie bringen Leitern«, rief Antar.
    Conan spähte hinunter. Im Licht der Lampions sah er wie drei Leitern zum Turm getragen wurden. Schnell trat er in die Waffenkammer und holte sich einen Speer.
    Zwei Männer hielten eine Leiter am Boden fest, während zwei weitere sie aufstellten, indem sie sie über die Köpfe hoben und an den Turm brachten. Ihr oberes Ende schlug krachend gegen das Ziergitter.
    »Schiebt sie weg! Kippt sie um!« riefen die Zuagir, und einer stieß seinen Säbel durch das Zierwerk.
    »Zurück!« brüllte Conan. »Ich kümmere mich darum!«
    Er wartete, bis mehrere Männer die Leiter hochgeklettert kamen. Der oberste war ein stämmiger Bursche mit einer Streitaxt. Als er damit ausholte, um auf das feine Ziergitter einzuschlagen, stieß Conan seinen Speer durch die Öffnung, drückte die Spitze gegen eine Sprosse und schob. Die Leiter schwankte. Die Männer auf der Leiter schrien. Sie ließen ihre Waffen fallen, um sich festzuhalten. Krachend landete die Leiter mit ihrer Last auf den vorderen Reihen der Belagerer.
    »Schnell! Hier ist noch eine!« rief ein Zuagir. Conan rannte zur anderen Balkonseite und kippte eine zweite Leiter um. Die dritte war erst halb erhoben, als Pfeile die Männer niederstreckten, die sie aufstellen wollten, und sie den Balkon gar nicht erst erreichte.
    »Schießt weiter!« knurrte Conan. Er legte den Speer zur Seite und griff wieder nach seinem mächtigen Bogen.
    Der unaufhörliche Pfeilhagel, den sie nicht wirkungsvoll erwidern konnte, entmutigte die Menge unten. Sie zerstreute sich und suchte Deckung. Die Zuagir brüllten begeistert und schickten den Fliehenden den gefiederten Tod nach.
    In wenigen Augenblicken war – von den Toten und Sterbenden abgesehen – der Garten leer. Allerdings waren Köpfe auf den umgebenden Mauern und Dächern zu sehen.
    Conan trat wieder in die Waffenkammer und stieg die Treppe hinauf. Er kam durch weitere Räume, in denen Waffen gelagert wurden, ehe er zu dem Zaubergemach des Magus gelangte. Er warf nur einen flüchtigen Blick auf die staubigen Schriftrollen und Werke, die fremdartigen Gerätschaften, die Zeichnungen auf dem Boden und kletterte die restlichen Stufen zur oberen Plattform hoch.
    Von hier aus konnte er sich ein Bild ihrer Lage machen. Er sah jetzt, daß der Palast von Gärten umgeben war, bis auf die Vorderseite, wo sich ein großer Hof befand. Das Ganze war von einer äußeren Mauer umzäunt. Niedrigere Innenmauern trennten die Gärten etwa wie die Speichen eines Rades voneinander, die an der Außenmauer endeten.
    Der Garten mit dem Turm lag an der Nordwestseite des Palasts neben dem Hof, mit einer Mauer als Abtrennung. Eine weitere Mauer lag zwischen ihm und dem nächsten Garten im Westen. Sowohl dieser als auch der Turmgarten befanden sich außerhalb des Paradiesgartens, der etwa halb an den Palast anschloß.
    Über die Außenmauer rings um den Palastbereich sah Conan die Dächer der
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