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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer
Autoren: Robert E. Howard
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geleistet, daß ich Kobad Shahs Befehle ausführen werde, bis sein oder mein Tod mich davon entbindet. Andererseits aber erscheint es mir nicht richtig, es zu einer weiteren Schlacht kommen zu lassen, wenn unsere Männer alle so erschöpft sind und viele unserer tapfersten Krieger bereits ihr Leben lassen mußten.«
    »Was dann?« fragte Conan finster.
    »Ich dachte, du und ich könnten durch einen Zweikampf die Entscheidung herbeiführen. Wenn ich falle, mögt ihr ungestört eures Weges ziehen, es wird euch niemand aufhalten. Fällst jedoch du, muß Balash mit mir nach Anshan reiten.« Er wandte sich an den Kushafi-Häuptling: »Du kannst vielleicht deine Unschuld beweisen. Der König wird von mir erfahren, daß du dazu beigetragen hast, dem Kult der Verborgenen ein Ende zu machen.«
    »Wie ich Kobad Shah mit seinem Verfolgungswahn kenne, wird er sich nicht überzeugen lassen«, sagte Balash seufzend. »Aber ich bin mit deinem Vorschlag einverstanden, denn ich bin sicher, daß kein in der Stadt aufgewachsener iranistanischer Hund Conan in einem Zweikampf schlagen kann.«
    »Auch ich bin einverstanden«, brummte Conan und drehte sich zu seinen Männern um. »Wer von euch hat die schwerste Klinge?«
    Er wog mehrere in der Hand ab und wählte ein langes Schwert hyborischer Schmiedekunst. Er wandte sich wieder dem Gardehauptmann zu. »Bist du bereit?« fragte er.
    »Ja«, erwiderte Gotarza und stürmte auf ihn los.
    Die beiden Klingen blitzten und klirrten in einem stählernen Wirbel so rasch, daß die Zuschauer ihnen kaum zu folgen vermochten. Die beiden Kämpfer sprangen, drehten sich, kamen einander ganz nahe, hüpften zurück und duckten sich unter Hieben, die sie den Kopf gekostet hätten, während die Klingen unaufhörlich sangen. Hauen – parieren – stoßen – hauen – ausfallen – parieren, ging es in ständigem Wechsel. Nie in Yanaidars Tausenden von Jahren hatten die Felsen ringsum solche Fechtkunst erlebt.
    »Halt!« rief eine Stimme. Als die beiden sich davon nicht stören ließen, brüllte sie noch lauter: »Aufhören!«
    Conan und Gotarza wichen jeder wachsam ein paar Schritte zurück und wandten sich der Richtung der Stimme zu, um zu sehen, wer da schrie.
    »Bardiya!« rief Gotarza erstaunt, als er den wackeren Haushofmeister in dem Einschnitt der Kluft entdeckte, die zu dem Felsen mit der Strickleiter führte. »Was macht Ihr hier?«
    »Beendet euren Kampf«, sagte der Iranistanier. »Ich habe drei Pferde zuschanden geritten, um euch einzuholen. Kobad Shah ist an dem Gift des Flammendolches gestorben. Sein Sohn Arshak regiert nun. Er hat alle Anklagen gegen Conan und Balash zurückgezogen und ersucht Balash, mit seinen Kushafi auch weiterhin getreu die Nordgrenze zu schützen. Und Conan bittet er, in seine Dienste zurückzukehren. Iranistan braucht Krieger wie ihn. Yezdigerd von Turan schickt nun, da er die Kozakigruppen zerschlagen hat, schon wieder seine Armeen aus, um die Nachbarländer zu brandschatzen und zu unterjochen.«
    »Wenn das so ist, wird es wieder reiche Beute in den turanischen Steppen geben«, sagte Conan. »Ich bin der Intrigen an Eurem feinen Hof müde.« Er wandte sich an seine Männer. »Wer nach Anshan zurückreiten möchte, hat meine Erlaubnis. Mit den anderen breche ich morgen gen Norden auf.«
    »Was ist mit uns?« rief ein hyrkanischer Wächter aus Yanaidar. »Die Iranistanier werden uns niedermetzeln, unsere Stadt ist in den Händen der Ghuls, unsere Familien wurden zerfleischt, und unsere Führer sind tot. Was soll aus uns werden?«
    »Wer mag, kann sich mir anschließen«, sagte Conan gleichgültig. »Die anderen können Balash fragen, ob er sie aufnehmen will. Viele Frauen seines Stammes brauchen neue Männer – Crom!«
    Conans schweifender Blick war auf einer Gruppe Frauen hängengeblieben, und er entdeckte Parusati unter ihnen. Das erinnerte ihn an etwas, das er fast vergessen hätte.
    »Was hast du denn, Conan?« erkundigte sich Tubal erstaunt.
    »Ich habe nicht an Nanaia gedacht. Sie ist immer noch im Turm! Ich muß zurück, um sie vor den Ghuls zu schützen und ...«
    »Nicht nötig«, erklärte eine Stimme in seiner Nähe. Einer seiner überlebenden Zuagir nahm den Helm ab, so daß langes schwarzes Haar über den Rücken wallte und Nanaias feingeschnittene Züge zu erkennen waren.
    Conan starrte sie an, dann lachte er donnernd. »Habe ich dir nicht befohlen, im Turm zu bleiben? Aber es ist ganz gut, daß du es nicht getan hast.« Er gab ihr einen schmatzenden
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