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Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Titel: Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige
Autoren: Karl Edward Wagner
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Hauptmann Rinnova aufspießte?«
    »Ich tötete ihn, das ist richtig«, knurrte der andere. »In einem fairen Zweikampf. Ihr könnt jeden hier fragen.«
    General Korst nickte. »Es fällt mir schwer zu glauben, daß jemand die Klinge mit Hauptmann Rinnova wechseln konnte und es überlebte – und ein barbarischer Söldner noch dazu. Aber es ist ja klar zu sehen, der Beweis liegt vor uns. Wie heißt du?«
    »Conan.«
    »Aus dem barbarischen Nordland, nehme ich an?«
    »Ich bin Cimmerier.«
    »Wie steht es mit seinen Verletzungen?« wandte er sich an Conans Kameraden, die sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen hätten.
    »Die Hiebwunden sind nicht sehr tief, sein Arm ist sauber durchstochen. Die Oberschenkelwunde ist die schlimmste, glücklicherweise ist die Schlagader nicht getroffen, aber er hat trotzdem viel Blut verloren.«
    »Gut.« General Korst nickte seinen Begleitern zu. »Dann wird er also am Leben bleiben, und wir können ihn hängen. Was immer auch dein Streit war, Conan von Cimmerien, ein Söldner darf keinesfalls einen Offizier der Königlich Zingaranischen Armee niedermetzeln!«
    Conan brüllte wie ein Löwe und taumelte auf Korst zu. Doch sofort warfen sich dessen Streiter dazwischen.
    Es gelang ihm, zwei davon zu töten, ehe der Rest ihn bewußtlos schlug.
    »Es ist schade um einen so guten Mann«, brummte Korst, als sie Conan davonzerrten. »Aber man muß diesen Barbaren Disziplin beibringen.«

Conan und die Straße der Könige
    Conan
    und die Straße
    der Könige

1. Der Tanzboden
    1
     
    DER TANZBODEN
     
     
    Die Morgensonne schien hell – zu hell für Augen, die seit unzähligen Tagen kein Licht außer dem der Fackeln im Kerker gesehen hatten, wenn die Wärter nach dem Rechten sahen. Ein grauer Morgen wäre gnädiger gewesen, aber es war kein Morgen für Erbarmen oder Güte. Die Reihe der zum Tode Verurteilten schloß die Lider im blendenden Sonnenschein und stolperten blindlings vorwärts zum Galgen. Als sie den Gefängnishof überquert hatten, konnten sie die baumelnden Schlingen und den erwartungsvollen Pöbel sehen.
    Conan riskierte einen blinzelnden Blick zum Galgen. Er hob sich als schwarzer Strich gegen die Sonne ab. Sieben Henkerseile hingen wie rußige Spinnweben von dem schweren Balken herunter. In seine Nase drang die ätzende Süße von Aas. Sie kam von den verwesenden Leichen der in der vergangenen Woche Gehenkten. Die Hingerichteten ließ man gewöhnlich am Galgen hängen, bis die Schlingen für die nächsten Verurteilten gebraucht wurden. Dieser ekelerregende Geruch vermischte sich mit dem vom Schweiß der dichtgedrängten Menge.
    Eine Hellebardenspitze stupste Conan in den Rücken. »Weiter, Rabenaas!« knurrte einer der Wächter.
     

     
    Conan fluchte und schlurfte vorwärts. Trotz der schweren Ketten um Hand- und Fußgelenke hinkte der Cimmerier nicht. Er warf das strähnige, verfilzte Haar aus dem stoppelbärtigen Gesicht zurück. Während des einen Monats in Kordavas Kerker waren seine Wunden allmählich verheilt, doch das war seiner ungebändigten Lebenskraft zu verdanken, nicht der Pflege seiner Wärter. Diese gleiche unverwüstliche Natur hatte seinen Geist ungebrochen, sein Haupt ungebeugt, alle Erniedrigungen seiner Gefangenschaft überstehen lassen.
    Wie ein Raubtier im Käfig hatte Conan sich die Wunden geleckt und auf eine Chance gewartet, sich zu befreien. Leise, damit das Feilen seine Wärter nicht weckte, hatte er viele Nachtstunden hindurch die Glieder seiner Ketten aneinander und gegen den rauhen Stein der Wand gerieben. War er erst einmal frei davon, blieben noch die eisernen Gitterstäbe seines Kerkers und die Wachen im Korridor. Doch damit würde er sich beschäftigen, wenn es soweit war. Conan kannte keinen anderen Gedanken als freizukommen und sich an denen zu rächen, die ihn hierhergebracht und ihn gequält hatten. Die geringste Chance würde ihm schon genügen – doch sie kam nicht. Selbst jetzt noch, während er und seine Mitgefangenen sich zum Galgen schleppten, flog des Cimmeriers grimmiger Blick über den Platz, auf dem die Neugierigen sich dicht an dicht drängten, während er sich verzweifelt den Kopf zerbrach, wie er doch noch im letzten Moment dem Strick entgehen konnte.
    Der Gefängnisplatz – den Tanzboden nannte man ihn hier in Kordava – hätte gar nicht überfüllter sein können, denn abgesehen von den Hinrichtungen, die heute stattfanden, war auch noch Markttag, und am Markttag strömte von nah und fern alles zur zingaranischen
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