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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition)
Autoren: Tanya T. Heinrich
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im Innenhof ließ ihn aufsehen. Die Tore öffneten sich und eine der Limousinen kehrte zurück. Gareth warf einen Blick auf die Uhr an der Küchenwand. Es musste wohl Catherine sein, die von ihrem Fechttraining zurückkam. Ja, auch sie hatte wohl ein paar der typischen Arrowfieldgene geerbt. Sie war sogar eine noch bessere Kämpferin als ihr Bruder. Gerade als Gareth das Poliertuch und die Gabel beiseite legen wollte, um mit einem Regenschirm nach draußen zu treten, kam niemand anderes als Alexis mit einem solchen Utensil um die Ecke gebogen. Anscheinend hatte er Catherines Ankunft ebenso bemerkt und wollte sie vor dem kalten, nassen Regenguss bewahren, der seit einer Stunde unablässig gegen die Fenster prasselte. Selbstverständlich hätte auch der Fahrer der jungen Dame helfen können, aber wenn sich Alexis schon anbot, dann blieb auch Gareth lieber schön im Trockenen.
     
    Nach dem Missgeschick beim Frühstück war Alexis verschwunden gewesen und Gareth hatte ihn seitdem auch nicht mehr gesehen. Auch auf seinem Rundgang nicht. Oh, aber er war wirklich eine Sahneschnitte! Aber was für ein dämlicher Vergleich. Gareth schüttelte den Kopf, doch sein Gehirn wollte sich wohl noch weiter dem Thema ›Alexis Arrowfield‹ widmen. Was würde überhaupt Mister Arrowfield dazu sagen? Gareth hatte nicht den blassesten Schimmer wie David zur Homosexualität stand. Vielleicht ahnte er nicht einmal, was für einen Geschmack in Bezug auf Bettgeschichten sein Sohn kultiviert hatte. Nicht nur schwul, sondern auch noch ein eifriger Partygänger und Liebhaber von One-Night-Stands. Welcher Vater sah da nicht Rot? Ein Grund mehr, dass er sich mit Alexis unterhielt.
     
    Mit den Gabeln war er nun fertig und widmete sich anschließend den Löffeln. Diese waren immer besonders schlimm angelaufen. Warum auch immer.
     
    Die Tür zur Küche öffnete sich, zunächst wollte sich Gareth umdrehen, um nachzusehen, wer da gerade zu ihm gekommen war. Doch dann erkannte er in der Glasscheibe vor sich, wer der Störenfried war. Alexis trat hinter ihn und blickte auf den Innenhof.
     
    So nah und doch so fern, sinnierte Gareth und studierte das Spiegelbild, das Alexis auf die Scheibe warf.
     
    »Damit hatte ich nicht im Geringsten gerechnet«, brach Gareth das Schweigen. Es war ihm unbehaglich, dass Alexis so dicht hinter ihm stand. Wie sollte er das überhaupt deuten? Gab es etwas zu deuten? Aber Alexis hätte sich ja auch immerhin neben ihn stellen können oder sich sonst wo in der Küche einen Platz suchen. Gareth glaubte, wenn er mit den Schultern rollen würde, dann könnte er bereits Alexis‘ Hemd streifen. Die Versuchung war groß genau dies zu unternehmen.
     
    »Das ist mir auch noch nie passiert«, entgegnete Alexis trocken. Gareth fielen erneut die Vorsichtsmaßnahmen ein, die Alexis in jener Nacht unternommen hatte: Keine Kreditkarten am Hotelschalter, keine Ausweise oder Führerschein im Portmonee und jetzt so! Alles umsonst, weil er den One-Night-Stand wie auf einem Silbertablett serviert bekam.
     
    Gareth hielt es nicht mehr länger aus und drehte sich um. Mit den Händen stützte er sich auf der Theke hinter ihm auf. Wie gerne würde er sie jedoch um dieses Kinn legen und es zu einem Kuss hinabziehen.
     
    »Also bist du zurzeit in keiner Beziehung?«, fragte er und war sich sehr wohl darüber bewusst, dass es so klang, als ob er sich Alexis direkt an den Hals werfen wollte.
     
    »Ah und was bringt dich zu dieser Annahme?« Alexis hatte die Arme vor der Brust verschränkt, eine Augenbraue skeptisch in die Höhe gezogen.
     
    »Oh? Ich dachte, weil... Nun ja, also, ich meine...«, stammelte Gareth bis ihm das spöttische Lächeln auffiel. Alexis wollte ihn in Verlegenheit bringen.
     
    »Nein, keine Beziehung«, erbarmte sich Alexis klarzustellen.
     
    Gareth atmete hörbar aus, es klang wie ein Seufzer der Erleichterung.
     
    Dies war auch Alexis nicht entgangen: »Du glaubst doch nicht etwa?«
     
    Er ließ die Frage unvollendet und Gareth wusste nur zu gut, wie der Satz wohl weitergegangen wäre. Die innere Stimme der Vernunft gewann endlich einmal die Oberhand. Er lachte und schüttelte den Kopf. Insgeheim jedoch hätte er diese halb ausgesprochene Frage gerne bejaht. Wie gerne er das getan hätte!
     
    »Wirst du es deinen Eltern sagen?« Diesen wichtigen Punkt galt es ebenfalls noch zu klären.
     
    »Bist du offen schwul?« Wurde er im Gegenzug schonungslos gefragt.
     
    Gareth musste verneinen.
     
    »Dann beantwortet
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