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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion
Autoren: Gregory Kern
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hineinzureden, selbst auf die Gefahr hin, daß sie drei der besten Mitarbeiter verlieren. Klar. daß mir das am wenigstens gefällt. Aber es ist nicht mehr zu ändern.«
    Professor Luden schwieg. Damit hatte er insgeheim gerechnet, da er die manchmal merkwürdigen Prinzipien der Ministerien und die Rivalität der terranischen Dienststellen zur Genüge kannte. Trotzdem war er zutiefst betroffen. Die vorliegende Entscheidung war identisch mit der Auslöschung ihres Teams. Luden wäre weniger erschüttert gewesen, wenn diese Vernichtung im Kampf mit einer feindlichen Macht erfolgt wäre, aber die immerhin fünfzigprozentige Möglichkeit, daß die Dreiergruppe, falls ihr an Bord des Wracks nichts zugestoßen war, das Opfer terranischer Waffen wurde, wirkte demoralisierend. Luden beschäftigte sich bereits - was seine Furcht um die Freunde und die bereits anklingende, resignierte Trauer keineswegs beeinträchtigte - mit dem Gedanken, wo in Zukunft sein Platz sein würde.
    »Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen«, flüsterte er. Dann unterbrach er ohne ein weiteres Wort die Verbindung und drückte einen Knopf. Der Anruf kam auf einer Unterlichtfrequenz - jener, die er mit Barry zur Aufrechterhaltung des Kontakts vereinbart hatte! Ruckartig beugte der strapazierte Wissenschaftler sich vor... Kein Bild erschien auf dem Schirm.
    »... an Mordain«, dräng die leicht nervöse Stimme des Commanders aus dem Lautsprecher. »Scott an Mordain, bitte kommen... Hallo?«
    Es kostete Professor Luden, der ansonsten ein extrem ruhiger Mann war - seine melancholische Grundstimmung ließ sich wohl am besten mit dem alten Blues der Neger vergleichen -, große Überwindung, nicht in ein zeitverschwenderisches und unwürdiges Freudengeheul auszubrechen. Dennoch, dies war, obwohl er sich scheute, solche Regungen äußerlich auszudrücken, einer der glücklichsten Augenblicke seines Lebens. Hastig preßte er die Sprechtaste des Unterlichtfunks nieder.
    »Mordain an Scott«, schrie er. »Barry, wo seid ihr...? Was ist los?«
    »Alles in Ordnung«, kam Scotts Stimme. Sie klang ungewöhnlich heiser und rauh. »Sind unterwegs zur Mordain. Durchgeben, daß Flotteneinsatz sich erübrigt. Näheres an Bord. Ende.«
    »Seid ihr gesund?« fragte Professor Luden erregt. »Das Wrack - was ist damit?« Der Forschungsund Entdeckereifer des. Wissenschaftlers gewann die Oberhand. Er vergaß sogar, daß die kritische Lage noch nicht völlig entschärft war.
    »Geduld.« Erst jetzt registrierte Luden die Müdigkeit seines Freundes. Er hatte den Eindruck, daß Scott erschöpfter und weniger befriedigt war als nach allen anderen Risikoeinsätzen, an denen der Professor schon teilgenommen hatte. In dem fremden Wrack mußte sich Außergewöhnliches ereignet haben.
    Die Hände des Professors huschten in gezielter Eile über die Kontrollen des Kommunikatorsystems. Er rief MALACA 1 und 2; sicherlich war es den Funkzentralen der Flaggschiffe nicht entgangen, daß der Kontakt zwischen der Dreiergruppe und der Mordain wiederhergestellt war, aber Ludens wissenschaftliche Gesinnung räumte der militärischen Logik nur geringes Vertrauen ein. Welcher harmlose Zivilist konnte schon ahnen, zu was für monströsen Eingebungen taktische und strategische Erwägungen führen mochten? Auf jeden Fall wollte er ein Wort mitreden.
    Keiner der beiden Flottenbefehlshaber, weder Ngrombo noch Xot, gab sich länger unschuldig. Mit größter, geradezu verblüffender Selbstverständlichkeit bestätigten die beiden, bereits davon informiert zu sein, daß die Dreiergruppe sich wieder gemeldet hatte. Professor Luden enthielt sich einer bissigen Bemerkung, die ihm auf der Zunge brannte. Diese Dinge waren jetzt gleichgültig.
    Commander Xot, der Marsianer, begann unverzüglich eine lange Liste unverschämter Forderungen aufzusagen. Erstens, so meinte er, habe die Mordain den Raumkubus K 123-657 - 903 mit geringstmöglicher Verzögerung zu verlassen, da der Sondereinsatz, der sich in der Verantwortlichkeit der terranischen Sicherheitsbehörden vollzogen habe, nunmehr beendet sei und alle weiteren erforderlichen Maßnahmen ‚daher' dem Zuständigkeitsbereich der Admiralität zufielen, die jede weitergehende Einmischung mißbilligen werde. Es könne gar zu ,ernsten Differenzen' kommen. Zweitens benötige man umgehend einen ausführlichen Bericht, und zwar schriftlich in achtfacher, mündlich auf Magnetspule in zwölffacher Ausfertigung, wobei die schriftlichen Exemplare die persönliche,
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