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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion
Autoren: Gregory Kern
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Eure Bewußtseinsinhalte sind brutal und primitiv. Deshalb wird meine letzte Maßnahme sein, die Fracht vor eurem Zugriff zu schützen.
    »Aber das ist Wahnsinn!« schrie der Commander. Sofort senkte er seine Stimme wieder, um Atem zu sparen. »Wir sind dabei, das Schiff zu verlassen, wie du es wünschtest. Kehren wir nicht zurück, wird man es in Kürze vernichten.«
    Hastig durchquerten sie einen Raum, dessen Decke nach unten hing. Anscheinend war oberhalb ein weiterer Meteortreffer erfolgt. Mit der Dione bahnte Penza Saratow einen Weg durch ein verbeultes, niedergedrücktes Schott.
    »Diese Absicht ist mir bekannt«, entgegnete der Cyborg. »Ich werde, falls mir genug Zeit bleibt, eine Gefahr nach der anderen ausschalten.«
    Die Pläne eines Verzweifelten, dachte Scott. Aber mit uns dreien könnte er noch abrechnen. Hinter dem Schott lag ein weiterer Gang. Sie stürzten vorwärts. Ihr Keuchen wurde immer lauter. Scott spürte stechenden Schmerz in seiner Brust.
    »Achtung!« Saratow verharrte und duckte sich. Auch unter der Deckenwölbung dieses Ganges verlief eine jener Schienen, die sie schon mehrfach bemerkt hatten, und nun erhielten sie über ihren Zweck Aufschluß.
    Unterhalb der Schiene schoß ihnen, wie eine Schwebebahn, ein torpedoförmiges Objekt entgegen, das auf jeder Seite drei tentakelartige Extremitäten besaß. Scott erkannte werkzeugähnliche Instrumente an den Tentakelenden, Dinge, die wie Zangen, Schraubenzieher, Lötkolben und dergleichen Geräte aussahen.
    Der Torpedo verminderte seine hohe Geschwindigkeit, während er sich näherte, und die beiden vorderen Arme streckten sich aus, wiesen auf Saratows Raumhelm. Die bedrohlichen Instrumente blitzten, schnappten zu. Man vernahm ein nervenzerfetzendes Quietschen, als eine scharfe Klinge über den Raumhelm des Ingenieurs schrammte.
    Saratow tauchte unter dem Apparat weg und versuchte, .hinter ihn zu gelangen, aber der Torpedo schoß abrupt um einen oder zwei Meter rückwärts und kam wieder über den Ingenieur. Mit einem dumpfen Laut schoß einer der hinteren Tentakel aus einer Art Druckpistole einen Bolzen ab, der Saratows Kehle nur um Zentimeter verfehlte.
    »Deckung, Penza!« rief Veem Chemile ihm zu. Scott drückte sich an die Wand und machte dem Navigator Platz, während Saratow sich kurzerhand zu Boden warf.
    Chemile jagte die Energiebahn seiner Dione in den Bug des Torpedos. Es gab keine Explosion. Glühende: Metallsplitter tanzten wie Käfer durch den Gang. Dann hingen die Werkarme des Torpedos schlaff herab.
    »War das alles?« höhnte Saratow, zu dem Kommunikator gewandt, der ihre Flucht beharrlich begleitete. Diesmal kam keine Antwort.
    »Nicht herumstehen«, erinnerte Scott. »Bist du taub?«
    »Nein«, stammelte der Riese, »nein, aber... Barry, ich bin verrückt geworden...«
    »Keineswegs«, schnauzte der Commander. »Ich sehe es auch. Trotzdem Müssen wir weiter.« Es war ein Trugbild, zweifellos, und zugeschnitten auf den Ingenieur. Aber selbst für eine Sinnestäuschung war es eines der schönsten Mädchen, das Scott seit langem erblickt hatte, mit schwellenden Formen, kastanienbraunem, leicht rötlichem Haar, sehnsüchtigen Augen und verführerischem Lächeln. Es versperrte ihnen, scheinbar jedenfalls, den Weg. Dicht hinter der Erscheinung schimmerte matt die Fläche einer Tür.
    Scott packte Saratow an der Schulter. »Du sollst nicht herumstehen! Zerstrahle die Tür!« Er versuchte, den wuchtig gebauten Ingenieur beiseite zu drängen. Die Waffe in Saratows Hand zitterte. »Ich... ich kann doch nicht...«, stammelte er. »Das Mädchen...« Ratlos schwieg er.
    »Penza, sei vernünftig«, kam Veem Chemiles Stimme ruhig, aber ein- dringlich. »Diese Gestalt existiert nur in unseren Hirnen. Der Psi-Cyborg will uns ablenken, uns verwirren. Du mußt ihm widerstehen.«
    »Penza«, beschwor Scott seinerseits den Ingenieur, »wir haben nur noch achtunddreißig Minuten!« Während er an Saratows Schulter rüttelte, streckte er den anderen Arm nach hinten aus, und Chemile legte ihm die Dione in die Hand.
    Aber bevor er die Waffe in Anschlag bringen konnte, handelte der verstörte Riese endlich. Sein Arm hob sich wie unter einer ungeheuren Last, und im Helmlautsprecher hörte Scott den Freund mit den Zähnen knirschen. Mit einem qualvollen Stöhnen, das aus tiefster Seele kam, drückte Saratow den Abzug durch. Die Dione spie ihren fingerdicken Energiestrahl zwischen die halb entblößten Brüste des Mädchens.
    Augenblicklich verschwand das
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