Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
hallten über das Feld. Die Garden aus Siguria waren unter dem Beschuß derer gefallen, die in Blau-Grün-Silber rücksichtslos aus allen Rohren geschossen hatten.
    »Der Schlüssel«, keuchte Farrel wie ein in die Falle gegangenes Tier. »Holt euch doch den Schlüssel!«
    »Keine Zeit.« Die erhobene Dione knallte mit ungeheurer Wucht herab. In halber Betäubung fühlte Conway, wie er vom Gefangenen weggerollt wurde, dann hörte er ein Röhren, den Donner des Schusses, den Schlag gegen seinen Unterarm, den brennenden Schmerz.
    »Gott, nein!« Er rollte weg. Plötzlich war er frei. Er stand auf, taumelte auf unsicheren Füßen, und Blut schoß aus dem Stumpf seiner linken Hand auf den Boden.
    Ein Druckverband hätte ihn retten können, doch daran dachte er nicht. Er war bewaffnet, und so zog er den Nadler ganz aus dem Holster, fiel auf ein Knie, hob die Waffe und zielte, als der Lebenssaft aus seinem verletzten Arm schoß.
    Das Ziel verschwamm. Rennende Gestalten, der Gefangene, der Mann, der ihn freigebrannt hatte. Er wandte sich, das Gesicht eine grausame Maske, zu ihm um, als Pfeile durch die Luft pfiffen und in Farrels Rücken landeten; Farrel stürzte mit aus, gebreiteten Armen zu Boden. Und dann hob sich seine Hand, und der Lochlauf einer Dione richtete sich auf Conway, der seinen Nadler schwang. Gleichzeitig schossen sie. Die Pfeile fingen Feuer, als sie durch den Strom gebündelter Energie schossen. Der Strahl bohrte sich durch Conways Schädel und ließ ihn lautlos umsinken.
     
    *
     
    Das Mädchen mit dem Goldstaub im Haar und den smaragdgrünen Augen sagte: »Dich habe ich gewonnen, Barry. Du bist mein Begleiter für den Abend. Hast du etwas dagegen?«
    »Habe ich denn eine Wahl?« fragte Scott lächelnd. »Nun, natürlich nicht«, gab sie zu. »Du könntest allerdings einfach weggehen und mich stehen lassen, aber ich nehme nicht an, daß du das tun würdest. Schließlich müßtest du ja bedenken, was dann geschähe. Jede Frau hier würde dir nachstellen, und jeder Mann wäre noch eifersüchtiger als er sowieso schon ist. Und etliche meiner Verehrer würden annehmen, daß du mich beleidigt hast, und hielten es für ihre Pflicht, dich zum Duell zu fordern. Selbstverständlich würdest du gewinnen, aber zugeben mußt du trotzdem, daß es besser ist, sich mit mir abzufinden, als all diese Leiden zu erdulden.«
    Das war raffiniert gedacht, und er kannte Aldoree Arnup gut genug, um zu wissen, daß sie sich daran hielt. Unter der kunstvollen, goldbestäubten Frisur wohnte ein lebhaftes Gehirn, eine scharfe Intelligenz. Sie schob eine besitzergreifende kleine Hand in seine Armbeuge. Sag mal, hast du die Lotterie manipuliert?« fragte er.
    »Selbstverständlich!« Ihre Augen funkelten amüsiert. »Du kannst dir doch nicht für einen Augenblick vorstellen, daß ich diesen Harpyien erlaube, ihre Krallen in dich, meinen angebeteten Schwarm, zu schlagen?«
    »Angebeteter Schwarm? Für wie lange?«
    »Bis zu deiner Abreise«, erwiderte sie ernst. »Und immer, wenn du hierher zurückkommst. Du mußt vielleicht um mich kämpfen, aber das würdest du doch sicher tun, nicht wahr?«
    An einer solchen Möglichkeit zweifelte er. Eine Woche lang hatte er sich nun durch die gesamte gesellschaftliche Struktur von Zaccor geackert und mit Takt und Diplomatie Zwiste und Herausforderungen vermieden. Um den Frieden zu erhalten, hatte er sogar in Kauf genommen, ein Feigling genannt zu werden. Das Mädchen hatte ihn abgeschirmt, denn sie war PI immer in seiner unmittelbaren Nähe gewesen, als das Krankenhaus, ein Geschenk der terranischen Kontrolle, feierlich übergeben wurde. Er hoffte, daß die lange Reihe der folgenden Festlichkeiten mit dieser Party ihr Ende gefunden hatte.
    »Barry?«
    Er hörte die etwas besorgte Frage aus ihrer weichen Stimme. Auf Zaccor galt eine Frau, um die ein Mann nicht zu kämpfen bereit war, nichts, sogar weniger als nichts.
    »Natürlich, Aldoree«, erwiderte er bestimmt. »Ich kämpfe jederzeit um dich.« Ihre Hand drückte schnell seinen Arm. Zaccorische Frauen unterlagen flüchtigen Gefühlsregungen, haßten ebenso schnell wie sie liebten. »Und jetzt wollen wir einmal sehen, was unser Gastgeber zu bieten hat«, fügte er beiläufig hinzu.
    Um die langen Tische hatten sich elegant gekleidete Frauen mit ihren Begleitern versammelt. Kristallgefäße mit Punsch und Platten mit Süßigkeiten und Kleingebäck standen auf den polierten Holzplatten. Man hatte einen Shilar gekocht, ihn in Würfel zerteilt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher