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Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Titel: Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen
Autoren: Gregory Kern
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andere Seite des Tuches.
    »Mein Vergleich hinkt natürlich. Das All ist nicht zweidimensional - aber deine Vorstellung ist schon ganz richtig. Nun bleibt die Frage: Was hat das Weltall zum Aufreißen gebracht? Was liegt auf der anderen Seite? Kann man dafür sorgen, daß so etwas nicht wieder passiert?«
    »Du hast etwas vergessen«, sagte Chemile gepreßt. »Wir haben noch ein Problem, ein viel dringlicheres. Wie holen wir Berry und Penza zurück?«
    Leise sagte Luden: »Wenn sie noch leben.«
    »Zweifelst du daran?«
    Luden griff nach dem Abspielgerät. Er ließ die Bandrolle herausschnellen, die Chemile mitgebracht hatte, und schob eine' andere Aufzeichnung ein. Die vertrauten unheimlichen Pieptöne eines automatischen Notrufgebers erfüllten das kleine Laboratorium.
    »Das Signal der HEDLANDA. Natürlich automatisch. Ich habe die Aufzeichnung verlangsamt und das Signal nach Frequenz und Harmonie sorgfältig gemessen. Meine Schlußfolgerung ist leider zwingend. Beide zeigen ein spürbares Abrutschen nach unten.«
    Chemile atmete scharf ein. »Dopplereffekt.«
    »Genau.« Luden schürzte die Lippen. »Signale, die von einer stationären Quelle ausgehen, hätten einen solchen Effekt nicht. Bewegt sich aber der Ausgangspunkt des Notrufs mit sehr hoher Geschwindigkeit von uns fort, müßte der Tonfall niedriger werden. Und natürlich höher, wenn das Schiff in unsere Richtung fliegt, aber das ist ja nicht der Fall. Der Zeitabstand zwi-schen den Signalen ist winzig, aber meßbar. Er verstärkt sich gegen Ende der Nachricht, was auf eine Beschleunigung unglaublichen Ausmaßes hindeutet. Aus einer relativ ruhigen Position wurde die HEDLANDA mit phantastischer Geschwindigkeit in ein unbekanntes Kontinuum entführt.«
    Er hielt inne und fügte bedrückt hinzu: »Soweit sich aus dem Dopplereffekt der Nachricht schließen läßt, war die Beschleunigung groß genug, um jedes Lebewesen an Bord des Schiffes zu zerquetschen.«
     
    *
     
    Penza Saratow verstand im ersten Augenblick nicht, warum er noch lebte. Als die Lichterscheinungen auftauchten, hatte er sich in seiner Kabine 'aufgehalten. Er war sofort in den Gang gestürzt, den Klang entsetzter Schreie und das unangenehme Schrillen des Alarms in .den Ohren. Seinem festgesetzten Plan folgend, hatte er die Richtung zum Maschinenraum eingeschlagen. Nachdem er eine verschlossene Tür aus den Angeln gerissen hatte, erreichte er den Maschinenraum in dem Augenblick, als das Schiff zu bocken und zu kreiseln begann. Dann war das Universum explodiert.
    Er stöhnte. Ein unerträgliches Gewicht lastete ihm auf Brust, Rücken und Schultern. Er bewegte die Beine und spürte, wie seine Stiefel gegen Metall stießen.
    Wir sind abgestürzt, dachte er. Dieser Metallbrocken muß mich getroffen haben. Aber warum ist es so dunkel? Das Notlicht müßte noch funktionieren, und wenn nicht alle anderen tot sind, müßten Rettungsgeräusche zu hören sein. Instinkt zwang ihn, gegen das Gewicht anzukämpfen, das ihn niederzwang, Doch er blieb still liegen, wartete darauf, daß sich seine Gedanken beruhigten, daß der Schmerz nachließ. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf einer Metallfläche. Seine Arme lagen eng am Körper an und waren ebenfalls eingeklemmt. Er vermutete, daß er mit dem Kopf etwa in einem Winkel zwischen Deck und Schiffszwischenwand lag, wobei die Metallmasse, die ihn gefangen hielt, die dritte Seite des Rechtecks bildete.
    Vorsichtig zog er die Knie an, preßte sie mit aller Kraft gegen das Deck und bäumte sich auf. Er spürte, wie das nieder drückende Gewicht etwas nachließ, hörte ein metallisches Knirschen, und als er sich vorwärts bewegte, stieß etwas Hartes gegen seinen Kopf.
    Die Außenwandung, überlegte er, die Ecke zur Zwischenwand. Er war in einem Winkel gefangen und hatte nur eine Rettungsmöglichkeit.
    Einen Augenblick lang blieb Saratow ruhig liegen, atmete mehrmals tief ein, reicherte sein Blut mit Sauerstoff an. Sein Kopfschmerz war zu einem dumpfen Pochen geworden. Er wartete ab, schwer atmend, spürte den Schweiß auf seinem Gesicht, spürte das unerträgliche Gewicht, das ihn an jeder Bewegung hinderte.
    Wieder zog er langsam die Knie an und rammte sie gegen das Deck.
    Erneut das Quietschen von Metall, ein widerstrebendes Schwanken der Last über ihm. Er gewann etwas Raum drückte nun beide Arme unter sich, preßte die Hände gegen den Boden, und seine mächtigen Armmuskeln übernahmen das Gewicht. Über ihm protestierte das Metall, riß sich frei,
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