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Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Titel: Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen
Autoren: Gregory Kern
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gleichzeitig bis in die Unendlichkeit ausdehnte. Er spürte einen unerträglichen Druck auf der Brust, eine zunehmende Schwärze vor den Augen, und dann schien das ganze Weltall ringsum in einem grellen Durcheinander wirbelnder Sonnen und flammender Kometen zu explodieren.
     
    *
     
    An Bord der MORDAIN sagte Chemile tonlos: »Jarl, sie ist verschwunden. Die HEDLANDA ist fort!«
    »Drück dich präzise aus!« Die Sorge ließ Ludens Stimme schärfer als gewöhnlich klingen. »Was meinst du - fort?«
    »Sie ist fort!« Chemile deutete auf den Bildschirm. »Jarl! Was ist passiert?«
    »Weiß ich noch nicht. Hör den automatischen Empfänger nach Notrufsignalen ab. Der Computer soll . alle relevanten Daten auswerten, während ich die Instrumente überprüfe. Und sorge dafür, daß wir unsere relative Position im All beibehalten.« Die MORDAIN verfügte über automatische Vorrichtungen, die eine große Mannschaft überflüssig machten. Chemile ließ den Computer die volle Kontrolle übernehmen und machte sich dann an seine Überprüfungen und Feststellungen. Er vermochte sich kaum zu konzentrieren, denn sein Blick wanderte immer wieder zu den Bildschirmen. Die Gestirne starrten ihn an, als verspotteten sie die Bemühungen des Menschen, die unveränderlichen Funktionen des Universums zu erfassen.
    Schließlich war die Arbeit getan, und er kehrte zu Luden zurück, der in seinem kompakten Labor saß. Der Professor war in seine Arbeit vertieft und studierte Aufzeichnungen, während er mit der rechten Hand die Tastatur eines kleinen Computers bediente.
    Ohne aufzublicken fragte er: »Hast du die Kommunikationsbänder abgehört?«
    »Ja.«
    »Na und?« fragte Luden ungeduldig. »Sind Nachrichten darauf? Irgend etwas?«
    Stumm schob Chemile eine 'Spule in ein Abspielgerät und schaltete es ein. über lautem statischem Rauschen waren zwei Stimmen zu hören.
    »Berry!« Luden runzelte die Stirn. »Aber wer ist der andere Mann? Jedenfalls nicht Saratow. Dessen Brüllen ist unverkennbar. Vielleicht der Kapitän.« Er ließ das Band zurücklaufen und hörte sich die Aufnahme noch einmal an.
    »Mein Schiff! Lassen Sie mich...« Eine zweite Stimme, vertraut: »Ans Funkgerät! Los!«
    »Das ist Berry!« sagte Chemile. Er verstummte, als eine lautere Stimme aus dem Sprecher dröhnte. »Gespenster! Wir werden von Gespenstern angegriffen. Sie bestehen aus Licht, und...« Stumm lief das Band weiter. Luden hob die Augenbrauen.
    »Ist das alles?«
    »Ja.«
    »Interessant, aber nicht sehr informativ«, bemerkte der Professor. »Schade, daß nicht Berry ans Funkgerät gekommen ist. Dieser andere Mann - wahrscheinlich der Kapitän der HEDLANDA - war offensichtlich im Schockzustand. Er redet völlig sinnlos daher. Gespenst, ich bitte dich!
    Lichtstrahlen! Warum muß im Streß immer der Aberglaube durchkommen?«
    »Jetzt wollen wir keine Haarspalterei betreiben«, sagte Chemile. »Berry ist verschwunden, ebenso wie Penza -und du sitzt da und beklagst dich, weil so ein armer Teufel, vor Entsetzen halb außer sich, das Unbeschreibliche mit einfachen Worten beschreibt. Vielleicht hat er wirklich Gespenster, gesehen. Wie sehen Gespenster überhaupt aus?«
    »Na, was immer man sich darunter vorstellt.« Luden lehnte sich nachdenklich in seinem Stuhl zurück. »Aber du hast gar nicht so unrecht, Veem. Ein Lichtmuster in menschenähnlicher Gestalt könnte einem entsetzten Mann schon wie eine Erscheinung aus seinen Kindheitsträumen vorkommen. Aber wodurch wurde die Erscheinung hervorgerufen? Handelt es sich um den Aufprall von Hochenergien auf die Netzhaut? Um den Filtereffekt der Schiffshülle auf einen interspatialen Energiestrahl, der sich zufällig in die beschriebenen Lichterscheinungen auflöste? Ich muß mich mit der Sache befassen!«
    »Und wenn du dich schon mal befasst - was ist mit Berry?«
    »Ich habe ihn nicht vergessen«, sagte Luden leise. Soweit ich feststellen kann, wurde an der Stelle; an der die HEDLANDA verschwand, das Gefüge des eigentlichen Alls völlig verändert. Versuch dir einmal ein Tuch vorzustellen, über das eine Kugel rollt. Das Tuch ist das All, die Kugel das Raumschiff. Und nun stell dir vor, das Tuch wird irgendwie eingerissen. Eine kleine Öffnung entsteht unmittelbar unter dem Ball. Der Ball verschwindet, und wird der Riß schnell geflickt, ist scheinbar alles wie zuvor.«
    »Außer daß es keinen Ball mehr gib Kein Schiff.« Chemile runzelte die Stirn. »Aber es müßte doch irgendwohin verschwunden sein. Auf die
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