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Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home
Autoren: Marina Schuster
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wandte sich zur Tür.
»Einen schönen Feierabend noch«, wünschte sie ihm und wollte nach der Klinke greifen.
»Mrs. Turner?«, hielt er sie zurück, und sie drehte sich um.
»Ja?«
Einen kurzen Augenblick schaute er ihr schweigend in die Augen.
»Vielen Dank für Ihre Unterstützung, es hat mir Spaß gemacht, mit Ihnen zu arbeiten.«
»Mir auch«, gab sie offen zu.
Er lächelte und fügte dann leise hinzu: »Eigentlich finde ich es ein bisschen schade, dass wir schon fertig sind.«
     

8
    N achdem Megan gegangen war, saß David noch eine ganze Weile in seinem Büro, ging ein paar Unterlagen durch, und machte sich schließlich wie immer recht spät auf den Heimweg.
Als er die Haustür aufschloss, kam Cynthia ihm schon entgegen.
»Himmel noch mal, wo bleibst du denn?«, fauchte sie ihn vorwurfsvoll an, »Hast du vergessen, dass wir heute die Familie zum Geburtstags-Essen eingeladen haben?«
David seufzte genervt. Cynthia hatte vor einer Woche Geburtstag gehabt und ihm irgendwann von diesem geplanten »Dinner« erzählt, doch er hatte tatsächlich nicht mehr daran gedacht.
»Tut mir leid, ich hatte noch ziemlich viel zu tun.«
»Dann geh dich jetzt umziehen und beeil dich, es warten schon alle auf dich.«
Mit zusammengepressten Lippen stieg er die Treppe hinauf und ging ins Schlafzimmer, zog seine Jeans aus, tauschte Hemd und T-Shirt gegen ein weißes Hemd und schlüpfte in einen Anzug.
»Wie ich dieses Affentheater hasse«, murmelte er missmutig, während er sich vor dem Spiegel noch einmal kurz durch die Haare fuhr, »als ob wir die Rockefellers wären.«
Wenig später betrat er das Esszimmer, begrüßte mit einem halbherzigen Lächeln Cynthias Familie und setzte sich an den Tisch.
»Sehr schön, dann können wir ja jetzt anfangen«, lächelte Cynthia strahlend, und zu Davids Verblüffung erschienen zwei Kellner, die damit begannen, das Essen zu servieren.
Mit finsterer Miene löffelte er seine Suppe in sich hinein, während er verärgert daran dachte, wie Cynthia mit vollen Händen das Geld aus dem Fenster warf.
Nach dem Essen stand William Benson auf und schlug kurz mit der Gabel an sein Glas.
»Keine Angst, ich will euch nicht mit einer langen Ansprache langweilen«, begann er schmunzelnd, »Ich möchte nur noch einmal mit euch auf den Geburtstag meiner einzigen Tochter anstoßen.«
Er hob sein Glas und prostete Cynthia zu. »Ich wünsche dir für dein neues Lebensjahr alles Gute, und dass du weiterhin so glücklich bist wie bisher. Und natürlich, falls ich das mal so salopp anfügen darf, dass du hoffentlich bald in den Genuss von Mutterfreuden kommst. Auch wenn du noch jung bist, und deine biologische Uhr längst nicht abgelaufen ist – man kann nicht früh genug anfangen, für Nachwuchs zu sorgen.«
Mit einem kleinen Zwinkern in Davids Richtung fügte er dann noch hinzu: »Ich bin mir sicher, dass dein Mann das genauso sieht.«
Alle klatschten, das Kristall der Gläser klirrte leise aneinander, und David war froh, dass ihm dadurch eine Antwort erspart blieb. Mit einem gezwungenen Lächeln prostete er den anderen zu, bemüht, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen.
Obwohl David es kaum abwarten konnte, dass der Abend zu Ende ging, unterhielt er sich nach dem Essen höflich mit den Anwesenden, sprach mit seinem Schwiegervater über ein paar geschäftliche Dinge, und atmete erleichtert auf, als sich schließlich nach Mitternacht die Tür hinter dem letzten Gast schloss.
»Ich gehe schlafen«, erklärte er kurz angebunden in Cynthias Richtung und stieg die Treppe hinauf.
Sie folgte ihm, und während er sich auszog, drapierte sie sich auf dem Bett und lächelte ihn an.
»War das nicht ein schöner Abend?«
»Reichlich übertrieben, wenn du mich fragst«, knurrte er ungehalten, »Ich möchte lieber nicht wissen, was das alles gekostet hat.«
»Keine Sorge, das bezahlt mein Vater«, gab sie zufrieden zurück.
»Ja, natürlich, wie konnte ich auch nur daran zweifeln«, erwiderte er zynisch. »Nur das Beste für seine einzige Tochter.«
»Als er dir dein Studium finanziert hat, warst du nicht so zimperlich«, zischte sie vorwurfsvoll, und er zuckte zusammen.
»Ja, und ehrlich gesagt, bereue ich es auch sehr, dass ich mich darauf eingelassen habe.«
Für einen kurzen Moment verengten sich Cynthias Augen zu zwei kleinen Schlitzen, dann lächelte sie und schlug einen versöhnlichen Ton an.
»Jetzt komm schon, schließlich geht es dir damit nicht so schlecht. Du hast ein schönes Zuhause, einen gutbezahlten Job,
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