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Collector

Collector

Titel: Collector
Autoren: Markus Heitz
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Hole.
    »Sehr gut«, sagte sie erleichtert mit ihrer Frauencomputerstimme. »Bald werden Sie ein reicher Mann sein. Ihre Dienste sollen von BaIn entlohnt werden. Ich habe bereits mit dem CEO gesprochen. Die Zahlungen werden in dem Moment veranlasst, wenn ich sicher auf der Station bin.«
    »Davon gehe ich aus«, gab er zurück. »Meine Männer und ich haben lange genug warten müssen.« Er fühlte sich in ihrer Gegenwart nicht wohl. Hatte er sie die ganze Zeit für eine leicht modifizierte Frau gehalten, nahm er inzwischen an, dass sie zu einer Art Androidin geworden war. 20T. Ich werde das nie verstehen. Gegen Implantate hatte der Soldat nicht einmal etwas. Sie machten Krieger, die im Feld zu Krüppeln geworden waren, wieder zu tauglichen Männern. Aber ein Komplettaustausch aus Glaubensgründen? Er sah sie verstohlen an. Haben sie auch Sex? Haben sie noch Spaß dabei?
    Joule rief die Station und verlangte Huntington-Singh.
    Es dauerte, bis ihre Verbindung stand.
    Laut Überwachungssensoren waren sie nicht die einzigen Schiffe. Zwei große Containertransporter hatten an Shiva's Fortress angedockt, die Zeichen darauf waren übermalt worden. Arbeiter in Raumanzügen pinselten ein neues Abzeichen drauf.
    »Das sind eigentlich Schiffe von Twilight Industries«, sagte Uschtrow verwundert. »Was haben die auf der BaIn-Station zu suchen?«
    Joule erwiderte nichts. Ihre Kameraaugen bewegten sich ruckartig hin und her, erfassten die Anzeigen der Instrumente auf den Konsolen.
    Dann öffnete sich endlich der Kanal zur Station.
    Aber anstelle von Huntington-Singhs Charakterkopf wurde das Gesicht eines Tiger-Betas sichtbar. Das rot-schwarze Fell hatte eine schöne Maserung und glänzte gepflegt, die kurzen Ohren standen in die Höhe. Der Beta war wachsam. »Hallo, Cortés. Hier ist Raumstation Paradise. Vorübergehend müssen wir jedem Schiff eine Annäherung verbieten. Drehen Sie umgehend ab, oder wir aktivieren unsere Abwehrvorrichtungen.« Er grollte leise und zeigte andeutungsweise die langen Fangzähne.
    »Eine Chimäre?«, entfuhr es Joule voller Verachtung. »Was geht da vor? Wo ist Huntington-Singh? Du hast mit deinen Bestienfreunden doch wohl nicht die Frechheit besessen und die Station geentert?«
    Der Tiger-Beta grinste, und sein kräftiges Raubtiergebiss wurde gänzlich sichtbar. »Doch. Es war nicht vorgesehen. Es hat sich ergeben, Roboterfresse. Die Forschungseinrichtungen können uns sehr behilflich sein.«
    Uschtrow fiel ein, was er bei Starlook gesehen hatte. »Ich erinnere mich«, flüsterte er der 20T ins Ohr. »Sie gehörten zum Kontingent der VHR-Flotte, wie ich in den Nachrichten gehört habe. Sie gelten als verschollen. Die Schiffe haben unzählige Atombomben an Bord.«
    Joule atmete aus - oder tat zumindest so - und lehnte sich zurück. Uschtrow nahm an, dass sie bereits an einem neuen Plan arbeitete. »Was hast du vor, Chim? BaIn wird mit einer Mini-Flotte auftauchen und euch schneller aus der Station blasen, als ihr euch ergeben könnt.«
    »Mein Name ist Cohlonn«, ließ er sie knurrend wissen, die Schnurrbarthaare zitterten. »Wir haben auf Paradise unser neues Zuhause. Es wird all denen eine Anlaufstelle sein, die sich gegen die verachtende Unterdrückung der Menschen auflehnen. Auch wir haben Rechte.«
    »Sicher«, lachte Joule mehr als sie sprach. »Mach dir nichts vor, Chim. Spätestens in einem halben Jahr ist der Traum von deiner kleinen Revolution beendet, und eure Kadaver werden neuen Chims als Futter präsentiert werden.« Sie rief die Navigationskontrolle auf und ließ einen neuen Kurs berechnen. Anscheinend hatte sie nicht vor, sich mit der Station und den Sprengköpfen anzulegen. »Wie naiv ihr seid, ihr Tiere!« Sie steuerte die Cortés weg von der Station und schaltete den Funk aus.
    Uschtrow machte ein langes Gesicht. Noch mehr Warterei auf mein Geld. Er wurde allmählich ungehalten. »Wie lange noch?«
    »Nicht mehr als eine Woche«, antwortete sie, nachdem sie die Berechnungen gelesen hatte. »Wir fliegen nach Kalipur. Dort ist eine Niederlassung von Bangash. Nur noch ein wenig Geduld, GC. Ich habe auch Besseres vor, als mit einem Schiff durch die Gegend zu fliegen.«
    »Ach ja?«
    »Ja.« Mehr sagte sie nicht. Sie hatte wohl nicht vor, ihn über ihre Pläne zu informieren.
    Ein lautes, knisterndes Krachen ertönte.
    Die Cortés verlor an Schub und geriet ins Trudeln. Sämtliche Alarmanzeigen wurden aktiviert, vom Maschinenraum über die Reaktoren bis zum Funk.
    Uschtrow wurde von den
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