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Collection Baccara Band 0316

Collection Baccara Band 0316

Titel: Collection Baccara Band 0316
Autoren: Cathleen Galitz Dianne Castell Heidi Betts
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auf ihre ehrenamtliche Wohltätigkeitsarbeit war, hatte sie nie so enthusiastisch davon gesprochen wie jetzt von ihrer Arbeit in der Bäckerei. Fasziniert beobachtete er, wie lebendig ihr hübsches Gesicht vor Begeisterung wurde.
    Er fragte sich auch, wie gut er seine geschiedene Frau eigentlich kannte. Abgesehen von einigen romantischen Abendessen bei Kerzenlicht, die sie zu Beginn ihrer Beziehung zubereitet hatte, war ihm nie klar gewesen, dass sie gern kochte und hervorragend backen konnte. Marc hatte bereits ein paar ihrer Leckereien probiert und war begeistert. Wenn ein erfolgreiches Geschäft nur auf der Qualität seiner Produkte beruhen würde, säße Vanessa mit ihrem Talent auf einer Goldmine.
    Genüsslich verspeiste er den letzten Bissen eines Bananenmuffins, den sie ihm angeboten hatte, und widerstand bedauernd dem jungenhaften Impuls, sich die Finger abzulecken.
    „Wirklich köstlich“, lobte er. „Warum hast du früher nie gebacken?“
    Obwohl sein Ton ganz bestimmt nicht vorwurfsvoll gewesen war, trat Vanessa einen Schritt zurück, und ihre Miene verhärtete sich.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Mutter es sonderlich geschätzt hätte, wenn ich ihre makellose Küche in Unordnung gebracht oder den Angestellten im Weg gestanden hätte. Mag ja sein, dass wir im Familiensitz der Kellers gelebt haben, aber deine Mutter hat sich um die Familie nicht besonders viel gekümmert und sich aufgeführt wie die unangefochtene Monarchin.“
    Damit hatte sie zweifellos recht. Eleanor Keller hatte zu allem ganz bestimmte Vorstellungen und wich niemals auch nur einen Millimeter davon ab. Aufgewachsen in nahezu grenzenlosem Luxus und an zahlreiches Personal gewöhnt, das ihre Wünsche erfüllte, hätte sie nicht mit Wohlwollen auf eine Schwiegertochter reagiert, die sich mit solch niederen Tätigkeiten wie Kochen oder Backen abgab. Dabei spielte es keine Rolle, wie talentiert diese Schwiegertochter in der Hinsicht sein mochte.
    „Du hättest es trotzdem machen sollen“, sagte Marc leise.
    Schweigend blickte sie ihn einen Moment lang an. „Ja, vielleicht hätte ich das“, meinte sie schließlich.
    Dann drehte sie sich um und ging zur Schwingtür im hinteren Bereich des Ladens. Marc folgte ihr mit einem unbehaglichen Gefühl.
    Vanessa stieß die Tür auf und führte ihn in die Backstube. Eine Reihe von Industriebacköfen an der linken Wand verströmte Wärme und so leckere Düfte, dass Marc hoffte, Vanessa würde ihm noch ein paar Kostproben anbieten.
    Während sie ihm die Geräte und Tätigkeiten in der Backstube erklärte und berichtete, wie sie und ihre Tante sich die Arbeit im Verkauf und bei der Herstellung untereinander aufteilten, ging sie an den Öfen entlang und überprüfte die Timer. Vor einem Ofen blieb sie stehen, zog sich ein Paar dicke Schutzhandschuhe an und holte ein Blech mit Schokoladenkeksen heraus. Nachdem sie die Handschuhe wieder ausgezogen hatte, nahm sie auf einem großen Arbeitstisch in der Mitte des Raums mit einem Spatel geschickt die Kekse vom Blech und legte sie auf einen Rost zum Abkühlen.
    „Viele Rezepte sind aus Tante Helens persönlicher Sammlung“, erklärte sie währenddessen. „Sie hat schon immer gern gebacken, aber eine eigene Bäckerei ist ihr nie in Sinn gekommen. Schade eigentlich, denn mit ihrem Talent könnte sie ein Vermögen verdienen. Alles, was sie macht, schmeckt einfach himmlisch. Ich bin beim Backen auch nicht schlecht. Das muss ich wohl von ihr geerbt haben. Also beschlossen wir, zusammen ein Geschäft aufzumachen.“
    Die Hände auf die Tischplatte gestützt, beobachtete Marc fasziniert, wie sie geschickt ihre Arbeit verrichtete. Es sah aus, als besäße sie einige Routine darin und könnte das auch mit geschlossenen Augen tun.
    Er allerdings hatte kein Verlangen danach, die Augen zu schließen. Es machte ihm viel zu viel Freude, ihr zuzusehen. Wieder fiel ihm auf, wie sehr er ihre Nähe vermisst hatte.
    Die Scheidung war ebenso sachlich wie kurz gewesen. Alles war so schnell gegangen, dass er anfangs gar nicht begriffen hatte, was eigentlich geschehen war. In der einen Minute war er noch mit einer schönen und anbetungswürdigen Frau verheiratet gewesen und wähnte sich glücklich und zufrieden. In der Nächsten verkündete diese Frau, dass sie so nicht weiterleben könnte und die Scheidung wollte. Innerhalb weniger Wochen waren alle Papiere unterzeichnet, und sie war für immer fort.
    Rückblickend musste er zugeben, dass er vielleicht härter
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