Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0316

Collection Baccara Band 0316

Titel: Collection Baccara Band 0316
Autoren: Cathleen Galitz Dianne Castell Heidi Betts
Vom Netzwerk:
gelungenes Gebäck selbst zu verzehren.
    „Du machst Witze“, meinte Helen entsetzt.
    „Leider nicht.“ Vanessa trat zu ihrer Tante, die vor Schreck ganz blass geworden war. „Er steht draußen vor der Tür und erwartet eine Führung durch die Bäckerei. Ich bitte dich, Danny nach oben zu bringen und dort zu bleiben, bis ich Entwarnung gebe.“
    Helen nickte nur, löste mit fliegenden Fingern ihr Schürzenband und hängte die Schürze an einen Haken. Dann strich sie sich nervös durch das kurze graue Haar.
    Inzwischen durchquerte Vanessa den Raum und blieb vor dem Babykorb stehen, der auf einem der hinteren Tische stand. Ihr Blick wurde weich, als sie ihren kleinen Sohn betrachtete. Danny war damit beschäftigt, sich seine winzigen Zehen in den Mund zu stecken. Als er sie sah, verzog sich sein Gesicht zu einem hinreißenden zahnlosen Lächeln. Er juchzte erfreut und streckte die Ärmchen nach ihr aus. Die tiefe und bedingungslose Liebe, die Vanessa in diesem Moment empfand, raubte ihr fast den Atem.
    Behutsam nahm sie Danny hoch und legte ihn sich an die Schulter. Sie wünschte sich sehnlich, sie hätte jetzt Zeit, um sich mit ihm zu beschäftigen. Es machte ihr großen Spaß, die Bäckerei zu führen. Sie war sehr stolz darauf, was ihre Tante und sie auf die Beine gestellt hatten. Doch nichts ließ sich mit der Freude vergleichen, die Danny ihr bereitete. Die schönsten Momente des Tages waren die, die sie mit ihrem Sohn verbrachte. Sie liebte es, ihn zu füttern, zu baden, zu streicheln und zu kitzeln, ihn zum Lachen zu bringen oder ihm etwas vorzusingen.
    „Nachher spiele ich mit dir, mein Süßer“, flüsterte sie und küsste ihn sanft auf die Schläfe. Sie würde sich ausgiebig um Danny kümmern, sobald sie Marc und Brian losgeworden war.
    Vanessa legte ihrer Tante vorsichtig das Baby in die Arme.
    „Beeil dich“, bat sie. „Und bitte versuch, ihn ruhig zu halten. Wenn er anfängt zu schreien, mach einfach den Fernseher oder das Radio an, um ihn zu übertönen. Ich sehe zu, dass ich die beiden so schnell wie möglich abfertige.“
    „In Ordnung“, sagte Helen bereitwillig. „Aber behalte die Öfen im Auge, Liebes. Die Nussplätzchen sind in fünf Minuten so weit, die Schokoladenkekse in einer Viertelstunde. Der Zitronenkuchen und der Rhabarberstrudel brauchen noch ein bisschen länger. Ich habe die Timer entsprechend eingestellt.“
    Vanessa nickte. Nachdem Helen mit Danny in das kleine Apartment über der Bäckerei verschwunden war, verstaute sie den Babykorb im hinteren Lagerraum und drapierte ein weißes Tischtuch darüber, um ihn vor neugierigen Blicken zu verbergen.
    In der Backstube vergewisserte sie sich, dass keine Gegenstände mehr herumlagen, die auf die Existenz eines Babys hinweisen könnten. Falls sie etwas übersehen hatte, musste sie eben improvisieren.
    Eine Rassel konnte sie damit erklären, dass eine Kundin sie wohl vergessen hätte. Ein Paket Windeln konnte sie vorrätig haben, weil sie gelegentlich auf das Baby einer Freundin aufpasste.
    Die halb volle Nuckelflasche im Kühlschrank oder Dannys Ohrentropfen für Säuglinge waren schon schwieriger zu begründen.
    Sie nahm ein sauberes Tuch und beseitigte notdürftig die verstreuten Zuckerstreusel. Dann holte sie das Blech mit den Nussplätzchen aus dem Ofen. Ansonsten beließ sie die Backstube in ihrem ursprünglichen Zustand. Eilig stieß sie die Schwingtür auf und prallte im gleichen Moment überrascht mit Marc zusammen.

2. KAPITEL
    Marc hielt Vanessa mit beiden Händen fest. Sie war so schnell aus der Backstube gewirbelt, dass sie durch den Zusammenstoß mit ihm ins Straucheln geriet. Der Aufprall war nicht heftig genug gewesen, um wehzutun. Dennoch blieb Marc kurz die Luft weg. Für einen Moment waren sie einander so nah, dass er ihre Körperwärme spüren konnte. Er brachte es nicht über sich, Vanessa loszulassen.
    Es war lange her, seit er sie zum letzten Mal in den Armen gehalten hatte. Sein hämmerndes Herz und der rasende Pulsschlag waren eindeutige Anzeichen, dass sie ihm nicht gleichgültig war.
    Sie war ein wenig voller und kurviger, als er sie in Erinnerung hatte. Aber die paar Pfunde mehr standen ihr nicht schlecht. Und sie roch immer noch nach ihrem Lieblingsshampoo mit Erdbeerduft. Obwohl sie das kupferfarbene Haar nun kürzer trug, war es so seidig und glänzend wie früher. Er musste den Impuls niederkämpfen, seine Finger in der schimmernden Fülle zu vergraben.
    Mit einem zornigen Funkeln in den saphirblauen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher