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Collection Baccara Band 0250

Collection Baccara Band 0250

Titel: Collection Baccara Band 0250
Autoren: Joanne Rock , Eileen Wilks , Leah Vale
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deinen Großvater genannt. Du hast gesagt, dass du nicht über deinen Großvater sprechen willst.“
    Alex stockte der Atem. Es war ihm unglaublich schwergefallen, in Joseph nicht mehr seinen Vater zu sehen und ihn auch nicht länger so zu nennen. Ausgerechnet jetzt hatte ihm sein Unterbewusstsein einen Streich gespielt! Ausgerechnet jetzt!
    Vermutlich drängte ihn sein Unterbewusstsein, sich Madeline anzuvertrauen und ihr Einblick in seinen tiefen Schmerz zu geben. Das war jedoch ein gewaltiger Fehler. Er fand in ihrem Blick nämlich nicht nur Mitgefühl, sondern auch Triumph, und das traf ihn hart.
    Er hatte ihr die Story ihres Lebens geliefert. Die McCoys waren nun den Medien ausgeliefert, und jedermann würde erfahren, dass Joseph McCoy gelogen hatte, um seinen Sohn Marcus zu beschützen – seinen einzigen Sohn.
    „Du hast dich verhört“, behauptete er.
    „Nein“, widersprach sie voll Mitleid. „Und das weißt du auch.“
    „Ich weiß gar nichts“, wehrte er ab.
    Sie ließ seinen Arm nicht los, und nun fand er keinen Triumph mehr in ihrem Blick.
    „Bitte, tu das nicht“, flehte sie.
    „Was?“, fragte er eisig.
    „Schotte dich nicht gegen mich ab.“
    Doch das wollte und musste er. „Wieso bist du nun wirklich hier?“, erkundigte er sich.
    „Weil ich sicher war, dass du versuchst, mit irgendetwas fertig zu werden und …“
    „Mit dem schrecklichen Verlust eines Familienmitglieds“, fiel er ihr ins Wort. „Und was wolltest du weiter unternehmen?“
    „Ich …“, setzte sie an und verstummte.
    Offenbar fiel es ihr nicht leicht, wegen einer guten Story zu lügen. Trotzdem schob er ihre Hand von seinem Arm und wich ihr aus. „Du bist hier, weil du eine sensationelle Story suchst. Gut, das ist dein Beruf, und das verstehe ich auch. Du brauchst mir nichts vorzumachen.“
    Maddy schüttelte stumm den Kopf und biss sich auf die Unterlippe.
    „Solltest du aber in deiner Sendung bringen“, fuhr er fort, „was du glaubst, gehört zu haben, werde ich es entschieden bestreiten. Dann steht dein Wort gegen meines, das Wort einer Klatschreporterin gegen das eines trauernden McCoys.“ Obwohl es unfair war, fügte er noch hinzu: „Und vergiss dabei nicht, wer dir deine Anstellung überhaupt verschafft hat.“
    Das erzielte endlich Wirkung. Maddy straffte sich. „Mir ist völlig klar, weshalb ich eingestellt wurde“, entgegnete sie. „Darum strebe ich jetzt auch einen wesentlich anspruchsvolleren Job an, und den werde ich mir selbst verdienen.“
    „Gut“, meinte er, „aber rechne dabei nicht mit meiner Hilfe.“
    „Ich will überhaupt keine Hilfe“, wehrte sie empört ab.
    Alex deutete zur Tür. „Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag.“
    „Danke.“ Damit wirbelte sie herum, blieb jedoch nach einigen Schritten stehen und wandte sich ihm langsam wieder zu. Von Empörung gab es keine Spur mehr in ihrem Gesicht, nur noch Mitgefühl und Entschlossenheit. „Aber ich ziehe mich nicht zurück, Alexander, nicht von dir. Ich weiß genau, was ich gehört habe, und ich weiß auch, wie schlimm das alles für dich ist. Das sehe ich dir an.“
    Maddy kam wieder einen Schritt näher. „Es wird dir erst besser gehen, wenn du die Wahrheit ans Tageslicht bringst. Nur dann kannst du dich damit auseinandersetzen. Ich werde dafür sorgen, dass es dazu kommt.“
    Schlagartig erkannte er, dass es für ihn nur eine Möglichkeit gab, sich mit der Wahrheit auseinanderzusetzen. Er holte die Schlüssel aus der Schreibtischschublade und ging zur Tür.
    „Wohin willst du?“, fragte Maddy.
    „Das werde ich dir ganz sicher nicht verraten“, erwiderte er, ohne sie anzusehen.
    Er musste weg, bevor er noch einen Fehler beging. Es war schon schlimm genug, dass er sich bei Maddy Monroe verraten hatte. Das lag nicht nur daran, dass sie Reporterin war, sondern vor allem daran, dass sie die einzige Frau war, bei der er sich jemals schlicht und einfach als Mann gefühlt hatte –als Mann, der nicht für seinen Namen und sein Geld, sondern für sein Wesen geliebt werden wollte.
    Die Ironie dabei war, dass er nicht mehr wusste, wer er überhaupt war.
    Madeline zuckte zusammen, als die Bürotür gegen den Stopper knallte. Sie hatte auf der ganzen Linie versagt. Alex’ Haltung drückte Wut, Frust und Schmerz aus.
    Armer Alex. Das Mitleid mit ihm vertrieb jeden Triumph darüber, dass sie recht behalten hatte. Alexander McCoy war tatsächlich Marcus’ und nicht Josephs Sohn.
    Wer war nun die Mutter? War das ebenfalls im
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