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Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Titel: Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók
Autoren: Arnaldur Indriðason
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wieder zu beleben. Die alten isländischen Codices waren die besten Quellen dafür. Bischof Brynjólfur Sveinsson (1605-1675) sammelte isländische Pergamenthandschriften und sandte um die Mitte des 17. Jahrhunderts den Codex Regius und die Handschrift Flateyjarbók in die Königliche Bibliothek in Kopenhagen, denn in Island gab es zu dieser Zeit keine adäquate Aufbewahrungsmöglichkeit. Der größte Handschriftensammler aber war zweifellos Árni Magnússon (1663-1730). Er war Professor an der Universität Kopenhagen und bereiste in den Jahren von 1702 bis 1712 Island, um eine Volkszählung durchzuführen. Dabei hatte er Gelegenheit, im ganzen Land nach Handschriften zu forschen. Die dabei entstandene Sammlung ist nach ihm benannt (Arnamagnäanische Sammlung) und war überaus umfangreich, doch fiel ein Teil davon 1729 dem großen Brand von Kopenhagen zum Opfer.
    Die Mehrzahl der überlieferten Codices sind im 14. und 15. Jahrhundert entstanden, die ältesten Fragmente stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Die insgesamt etwa siebenhundert Handschriften, die uns erhalten blieben, sind nur ein Bruchteil dessen, was einst vorhanden war; man schätzt, dass an die neunzig Prozent der Handschriften verloren gegangen sind.
    Die wichtigste isländische Handschrift ist zweifelsohne der Codex Regius . Er enthält Götter- und Heldenlieder des Nordens, die sogenannte Lieder-Edda , ohne die unsere Kenntnisse über die Mythologie des heidnischen Nordens wesentlich geringer wären. Nicht zuletzt deswegen wurde diese äußerlich so unscheinbar wirkende Handschrift zusammen mit Flateyjarbók als erste nach Island zurückgebracht, nachdem der Handschriftenstreit zwischen Dänemark und Island zu einem gütlichen Ende gebracht worden war. Man wagte damals jedoch nicht,diese unschätzbaren Bücher auf dem Luftweg zu überbringen, der Seeweg wurde für sicherer befunden. Aus isländischer Sicht bedeutete dies nach einhundertfünfzig Jahren in gewissem Sinne den eigentlichen Schlusspunkt im Unabhängigkeitskampf – die wertvollsten Kulturschätze, die diese Insel je hervorgebracht hat, waren zurückgekommen.

Arnaldur Indriðason, Jahrgang 1961, war Journalist und Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung. Er ist heute der erfolgreichste Krimiautor Islands. Seine Romane werden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt und sind mit international renommierten Krimipreisen ausgezeichnet worden − mit dem Gold Dagger Award, zweimal mit dem Nordischen Krimipreis (Glasnyckel), dem Grand prix de littérature policière, Prix du polar européen, dem Blóðdropinn u.v.a. Mit Arnaldur Indriðason hat Island einen prominenten Platz auf der europäischen Krimilandkarte eingenommen.
    Arnaldur Indriðason lebt mit seiner Familie in Reykjavík.
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