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Codewort: Dumpernik (German Edition)

Codewort: Dumpernik (German Edition)

Titel: Codewort: Dumpernik (German Edition)
Autoren: Susa Hämmerle
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schnaubte Bella. „Ich sage dir aber: Wenn du dich nicht wehrst, bist du für diese Nulpen ein Opfer. Und es fällt ihnen bald mehr ein als ...“ Sie stutzte. „Habt ihr das auch gehört?“
    „Was?“, fragten Sami und Jasmin.
    Clemens nickte erschrocken: „Es hat geknackst. Im Baum.“
    Sofort spähten alle nach oben, unten, rechts und links. „Nein, da ist niemand“, beruhigte Sami. „Und jetzt lasst uns über den Dumpernik reden. Was können oder müssen wir als Nächstes tun?“
    „Zur Polizei gehen?“, fragte Jasmin.
    Bella winkte ab. „Die würden uns nicht glauben. Wir brauchen Beweise auf dein Handy. Hast du’s denn noch, Jasmin?“
    „Na klar“, sagte Jasmin. „Und es macht wirklich gute Fotos. Wartet mal!“ Sie angelte sich den Rucksack, der an einem Zweig hing. Dabei verlagerte sie ihr Gewicht, und der Ast, auf dem sie saßen, geriet ins Schwanken.
    „Pass auf!“, rief Clemens ängstlich. „Es knackst schon wieder!“
    Und diesmal hörten es alle. Nach dem Knacken kam ein hässliches Knirschen – und der Ast brach vom Baum. Erstaunlich langsam fiel er nach unten, mit den armrudernden Kindern obenauf.
    Dem Aufprall folgte Stille. Unheimliche Stille. Doch dann schrien alle durcheinander: „Hat sich jemand wehgetan? Lebt ihr noch?“ Sie rappelten sich auf. Wie durch ein Wunder schien – bis auf ein paar Schrammen – keiner verletzt zu sein.
    Außer Jasmin. Ihr rechter kleiner Finger stand in einem merkwürdigen Winkel ab.
    Sami rief: „Der Finger ist gebrochen. Sie muss ins Krankenhaus!“
    Bella ergriff sofort die Führung. Sie nahm Jasmin behutsam den Rucksack ab, den die noch immer umklammerte. „Hast du die Nummer deiner Eltern im Handy eingespeichert?“
    „Nein“, schluchzte Jasmin. „Ihr wisst ja, das Handy ist geheim. Aber die meiner Tante ...“
    Bella fischte das Handy aus dem Rucksack. Zum Glück hob die Trafiktante ab: „Bleibt, wo ihr seid“, befahl sie. „Ich bin in zehn Minuten da!“
    Die Kinder warteten bedrückt. Keiner mochte aussprechen, was jeder dachte: Warum war der Ast einfach so abgebrochen? Wusste jemand, dass sich die Fährtenbande hier traf? Steckte womöglich Sabotage dahinter?
    Endlich rumpelte das Auto der Trafiktante über den Wiesenpfad. Jasmin wurde unter viel Mitgefühl auf den Beifahrersitz verfrachtet. Sie flüsterte den Freunden beim Abschied zu: „Ich lasse euch das Handy. Bitte macht Fotos! Denn ich schwör’s bei meinem angeknacksten Finger: Etwas ist da dumpernik-faul!“
    „MAul!“, murmelten Bella, Sami und Clemens.
    Sie gingen unverzüglich ans Werk. Bella fotografierte die Bruchstellen. Sami bearbeitete mit dem Taschenmesser den Ast, um ihn auf Morschheit zu prüfen. Und Clemens, der sich am Vortag eine Lupe gekauft hatte, suchte unter dem Birnbaum nach Spuren.
    Und was fand er: Sägemehl! Sami war davon wenig beeindruckt. „Das habe ich gerade gemacht, mit meinem Messer“, meinte er.
    Clemens aber beharrte: „Nein, es war im Boden eingetreten. Nahe beim Stamm!“
    Also füllte Sami etwas von dem Sägemehl-Fund in ein Kaugummipapier. „Mein Großvater wird wissen, ob es frisch oder schon älter ist. Und jetzt muss ich schleunigst nach Hause.“
    Sie nahmen die Abkürzung über den Bach und trennten sich vor Samis Gartentor. „Seid vorsichtig“, mahnte Sami. „Geht dem Dumpernik aus dem Weg. Und du, Bella, bitte auch keine Lausch-Aufnahmen in nächster Zeit!“
    Bella versprach es. Sie hatte ohnehin anderes zu tun: Sie musste gründlich hu-hoopen.
    Am Abend, vor dem Einschlafen, tat Bella die Taille weh. Doch ihre Nachdenkerei war erfolgreich gewesen. Bella wusste jetzt glasklar: Die Fährtenbande hatte es mit nicht nur einem Fall und einem Verdächtigen zu tun, sondern es gab zwei Fälle und sogar drei Verdächtige!
    Am nächsten Tag konnte Bella die große Pause kaum erwarten. Sie zog Sami in einen Winkel des Schulhofs und berichtete ihm von ihrem zweiten Verdacht.
    „Hmm“, machte Sami. „Ist das nicht etwas weit hergeholt?“
    „Aber ich sag’s dir, meine Theorie geht so: Patrick und Ben haben heimlich unseren Ast angesägt. Clemens hat die beiden mit einer Säge gesehen. Am Waldrand, in der Nähe vom Bach!“
    „Das muss überhaupt nichts heißen“, sagte Sami.
    Bella warf den Kopf in den Nacken. „Und das da drüben? Was glaubst du, was das heißt?“
    Sami folgte Bellas schielenden Augen. Er sah Patrick und Ben, die halb verlegen, halb triumphierend in ihre Richtung feixten. „Insgesamt sind sie heute
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