Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codewort: Dumpernik (German Edition)

Codewort: Dumpernik (German Edition)

Titel: Codewort: Dumpernik (German Edition)
Autoren: Susa Hämmerle
Vom Netzwerk:
bereits Besuch. Der wiederum für die Kinder höchst überraschend war: „Tante, was machst du denn hier?“, rief Jasmin.
    „Oh, ich trinke Tee und lasse mich von Äffchen beklettern“, lachte die Tante.
    „Aber woher ...?“, fragte Sami verwirrt.
    Die Antwort gab Papelok. „Nun, wir haben uns beim Arzt getroffen. Und sind beim Plaudern draufgekommen, dass wir beide eine gewisse Bande recht gut kennen. Und jetzt heraus mit der Sprache – wo brennt’s?“
    Die Kinder zögerten. Sie hatten sich nicht abgesprochen, wie viel sie preisgeben konnten oder durften. Immerhin waren die Ermittlungen gerade erst angelaufen. Schließlich fand Nora eine fast unverfängliche Formulierung: „Es geht um Pius und seinen ominösen Tod. Er hatte kurz zuvor Streit mit einem Fremden, der laut eines Zeugen beim Zirkus ist. Und wir dachten, weil Sie ja auch ... vielleicht kennen Sie den mutmaßlichen ... äh, den Mann.“
    „Soso“, sagte Papelok. „Ihr wollt also wieder jemanden beschatten.“
    Alle fünf liefen dunkelrot an. „Es ist ...“, stotterte Clemens. Und dann brach es aus ihm heraus: „Wir waren dort. Es klebte Blut auf der Schaufel! Und all die schaurigen Zettel, die Flaschen, der Sessel, die Eule auf dem Dach!“
    „Du liebe Güte!“, rief die Trafiktante. „Ihr wart in der Hütte des armen Pius. Was ist euch denn da nur wieder eingefallen? Ihr seid ja schlimmer, als die Polizei erlaubt!“
    Bella legte schützend einen Arm um den zitternden Clemens. Mit fester Stimme sagte sie: „Das müssen wir wohl, wenn die Polizei nicht ermittelt, in einem ganz klaren Fall von Mord!“ Wie zur Unterstreichung ihrer Worte begannen Isi und Fitz begeistert zu schnattern.
    Papelok und die Trafiktante wechselten einen raschen Blick. Papelok brummte: „Jetzt setzt euch erst mal. Ich glaube, wir müssen euch etwas beibringen, möglichst schonend, wie es aussieht, jawoll.“
    Und dann erfuhr die Fährtenbande die unumstößliche Wahrheit: Der Totengräber Pius war eines natürlichen Todes gestorben. Wenn auch eines sehr, sehr traurigen. „Er hatte schon lange Depressionen“, erzählte die Trafiktante. „Besonders schlimm ist es geworden, als seine Frau Rosa starb. Der Doktor hat ihm Medikamente verschrieben. Die hätte er aber nicht mit dem Schnaps zusammen nehmen dürfen – und so kam es, polizeilich eindeutig geklärt, zum Herzstillstand.“
    „Aber die Arzthelferin ...“, flüsterte Jasmin.
    „Und der Streit mit dem Zirkus-Dumper-äh ...“, murmelte Sami ergänzend dazu.
    Papelok blickte die fünf ernst an. „Ihr habt vermutlich die Gerüchte beim Kaufmann gehört. Die Leute dichten dies und das dazu, wenn ein Unglück geschieht. Den Zirkus-Dumper-äh, wie du ihn nennst, Sami, gibt es aber wirklich. Er ist Pius’ Bruder, mir übrigens unbekannt, und wollte ihn vom Schnapstrinken abhalten.“
    Die Kinder hatten keine weiteren Fragen mehr. Sie waren wie erschlagen von all dem. Dankbar tranken sie Papeloks Tee. Er schmeckte heute besonders gut – und tröstlich.
    Erst beim Abschied fiel Clemens noch etwas ein: „Und was ist mit dem roten Fleck auf der Schaufel? War das jetzt Blut oder nicht?“
    Papelok stand mit der Affenbande auf den Schultern in der Tür und wiegte bedächtig den Kopf. „Ich weiß es nicht. Dieses letzte Geheimnis nimmt Pius wohl mit ins Grab.“



Haltet den Dieb!
    Am Tag, als der Totengräber
    beerdigt wurde, riss die
    Nebeldecke auf. Die
    Sonne kam hervor und
    ließ sich auch im restlichen
    Februar häufig blicken.
    So schmolz der viele Schnee rasch dahin. Anfang März war er ganz verschwunden, und die Kinder freuten sich über die ersten Himmelsschlüssel und Leberblümchen. Am allermeisten aber freute sie, dass die Fuchshöhle wieder zugänglich war!
    Das zweite Hauptquartier der Fährtenbande hatte den Winter gut überstanden. Es war nur ein wenig Frühjahrsputz nötig. Bella ölte die Tür und polierte das Zahlenschloss. Sami kehrte den Boden mit Tannenzweigen aus. Nora überprüfte die Stützbalken samt Lüftungsloch. Jasmin säuberte die Polster und den Wandbehang. Und Clemens rieb die Trinkgläser, bis man sich darin spiegeln konnte.
    Jetzt fehlte eigentlich nur noch ein neuer, spannender Fall – diesmal bitte ein echter! Die Freunde ahnten nicht, wie bald ihr Wunsch in Erfüllung gehen sollte. Und dass der Preis dafür ein verbeulter Hula-Hoop und ein zerschundenes Knie sein würde.
    Es begann mit einem Bummel durch die Innenstadt. Jasmin wollte den anderen das Haus zeigen, in dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher