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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant
Autoren: Paul Preuss
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Geschwindigkeit durchs All wie wir, und die beträgt ungefähr 27 Kilometer pro Sekunde.«
    Sie begriff schnell, auch wenn ihr die Gedanken fremd waren, daher konnte die Aufrichtigkeit ihrer Wut durch Forsters weitere Ausführungen nur unterhöhlt werden. Ihr blieb im Grunde nichts übrig, als weiterhin ihre Verachtung über Forsters Selbstzufriedenheit zu zeigen. »Zum Teufel mit Ihren Zahlen. Kommen Sie in Gottes Namen endlich zur Sache.«
    »Also gut, wie Sie wünschen.« Bemerkenswerterweise sah er jetzt beinahe etwas betreten aus. »Wir haben ihn von Amalthea weg und in Richtung Jupiter geschleudert. Aber die zusätzliche Geschwindigkeit, die wir ihm gegeben haben, ist unbedeutend. Er bewegt sich praktisch immer noch auf derselben Umlaufbahn wie zuvor. Er kann laut Computer bestenfalls 100 Kilometer weit nach innen fallen. Nach einer Umrundung, in etwa zwölf Stunden, erreicht er dann wieder seine exakte Ausgangsposition. Ganz ohne unser Zutun.«
    Marianne sah dem Professor fest in die Augen. Für die beiden anderen Zuschauer auf dem Steuerdeck gab es keinen Zweifel an der Bedeutung dieses Blicks: Forster schämte sich, blieb aber hart, denn er war überzeugt, daß er keine andere Wahl gehabt hatte. Marianne war einerseits erleichtert, andererseits ärgerte sie sich darüber, reingelegt worden zu sein.
    »Deshalb wollten Sie mich also nicht mit ihm sprechen lassen«, sagte sie. »Randolph ist intelligent genug, um zu erkennen, daß er sich nicht wirklich in Gefahr befindet. Er hätte es mir gesagt.«
    »Deshalb habe ich Sie nicht miteinander sprechen lassen, richtig«, gab Forster zu. »Und was die Feinheiten der Himmelsmechanik anbelangt, davor habe ich Sie selbst gewarnt. Außerdem hat Sir Randolph so sehr auf seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet vertraut, daß er Ihr Leben ohne Zögern aufs Spiel gesetzt hat.«
    Sie wandte sich Hawkins zu. »Du hast es gewußt.«
    Hawkins hielt ihrem anklagenden Blick stand. »Der Professor hat dir allerdings noch nicht gesagt, daß Mays versucht hat, uns alle umzubringen. Und dich hat er dabei zu seiner Komplizin gemacht. Ihr beide hattet uns nicht nur für ein paar Minuten außer Gefecht gesetzt; ihr hattet uns vollkommen ausgeschaltet. Dann hat er dafür gesorgt, daß das Schiff in den Strahlengürtel treibt.«
    Sie wurde bleich, trotzdem sagte sie: »Na und? Strahlenschäden sind heilbar.« Es klang trotziger als beabsichtigt. »Auch das weiß ich aus eigener Erfahrung.«
    »Ja, solange jemand da ist, der die Behandlung durchführen kann. Ihr hattet das Gas so dosiert, daß wir sehr lange bewußtlos geblieben wären. So lange, daß wir uns nach dem Aufwachen nicht mehr hätten retten können. Dich hat er leben gelassen, damit du seine Geschichte bestätigen kannst – dabei hat er sehr genau darauf geachtet, daß du nichts wirklich mit eigenen Augen siehst.«
    Marianne starrte Hawkins an. Ihr Gesicht verzog sich zu einer Maske des Entsetzens, als sie begriff, was er sagte. Sie sah den Professor an. »Warum hat er sich dann die Mühe gemacht, die Statue zu verstecken?«
    »Er hat sie natürlich gar nicht versteckt«, sagte Forster. »Ich habe Blake Ihre Karte gegeben, damit er sie mit den anderen Beweismitteln gegen ihn zusammen unter Verschluß nimmt. Mays hat Ihnen die komplizierte Geschichte erzählt, damit Sie ihn zurück zur Michael Ventris schicken. Die Idee stammt alleine von Ihnen, Marianne. Sie sind an allem schuld; Sir Randolph Mays wäscht seine Hände in Unschuld, von alleine wäre er nie darauf gekommen. Das zumindest hätte er der Raumkontrollbehörde erzählt.«
    »Wenn Sie das so genau wußten, warum dann dieses Theater?« fragte Marianne.
    Forster sagte ruhig: »Damit Sie auch begreifen, was gespielt wird.«

25
    »Sie sind überführt, Sir Randolph. Ich nehme an, Sie haben alles mitangehört.«
    »Ja.«
    McNeil und Groves näherten sich Mays, eine Stunde nachdem Forster ihnen gesagt hatte, sie sollten ihn wieder an Bord holen. Er war lediglich zwanzig Kilometer weit aufgestiegen, und sie fanden ihn ohne allzugroße Schwierigkeiten über den Funkleitstrahl seines Anzugs. Seine Strahlenbelastung war nicht höher als die seiner Retter.
    »Jetzt können Sie sich die lange Rundreise sparen. Miss Mitchell hat Ihr Leben zu hoch eingeschätzt«, sagte Groves.
    »Ja, nun … sie hat ein gutes Herz. Schnelle Auffassungsgabe. Das muß ich ihr lassen.«
    »Ich fürchte allerdings, Sie haben ihren Glauben an Sie stark erschüttert.«
    Mays erwiderte nichts.
    Von den
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