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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel
Autoren: Paul Preuss
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Society (November 1950) veröffentlicht wurde. Einfacher nachzulesen ist es aber wohl in meinem Buch Ascent to Orbit: A Scientific Autobiography (Wiley, 1984). Und weil man eine gute Idee auf jede erdenkliche Art nutzen sollte, habe ich sie zweimal literarisch verwendet: im Kapitel ›The Shot from the Moon‹ (Islands in the Sky, 1952 [dt. Inseln im All]) und in der Kurzgeschichte ›Maelstrom II‹ (dt. ›Mahlstrom II‹, Science Fiction Stories 37). Genau diese Geschichte hat Paul Preuss so raffiniert zu ›Das Venusrätsel‹ umgearbeitet.
    Gut 20 Jahre nach der Veröffentlichung von ›Electromagnetic Launching‹ durch die BIS wurde das Konzept von Gerald O’Neill weiterentwickelt, der es zu einem Grundbaustein seiner Projekte zur ›Kolonialisierung des Weltraums‹ machte (vergl. The High Frontier, 1977). Er wies nach, daß riesige Wohngebiete im All am wirtschaftlichsten mit Materialien gebaut werden könnten, die auf dem Mond gewonnen und verarbeitet und dann mit elektromagnetischen Katapulten in eine Umlaufbahn geschossen werden, denen er den Namen ›mass drivers‹ gab. (Ich bat ihn, irgendeinen Antrieb zu nennen, der diese Bedingungen nicht erfüllt.)
    Der andere wissenschaftliche Bestandteil in ›Maelstrom II‹ hat eine noch viel längere Geschichte: Es handelt sich um den Ableger himmlischer Mechanik, den man mit Perturbationstheorie bezeichnet. Seit mich mein früherer Lehrer für angewandte Mathematik, der Kosmologe Dr. George C. McVittie in den späten 40er Jahren am Londoner Kings College mit der Materie vertraut machte, habe ich sie häufig in meinen Geschichten verwenden können. Ich war ihr allerdings bereits – ohne es zu merken – zwei Jahrzehnte zuvor in den guten alten Wonder Stories begegnet. Eine Aufgabe für den Leser: Versuchen Sie, den Fehler in dem folgenden Szenarium zu entdecken …
    Auf Phobos, dem nächsten Mond des Mars, ist die erste Expedition gelandet. Die Schwerkraft hier beträgt nur etwa ein Tausendstel der Erdschwerkraft, und so machen sich die Astronauten einen Spaß daraus, festzustellen, wie hoch sie springen können. Einer von ihnen übertreibt es und überschreitet die Austrittsgeschwindigkeit von knapp 30 Stundenkilometern aus der Anziehungskraft des winzigen Himmelskörpers. Er verschwindet in den Himmel und fällt auf die fleckig-rote Wüste des Mars zu; seine Kollegen erkennen, daß sie sofort starten müssen, um ihn abfangen zu können, bevor er auf dem nur 6000 Kilometer entfernten Planeten aufschlägt.
    Eine dramatische Situation, mit der Lawrence Manning seine Serie aus dem Jahr 1932 ›The Wrecking of the Asteroid‹ eröffnet. Manning war einer der technisch versierten Science-Fiction-Autoren in den 30er Jahren, er gehörte schon früh zu der American Rocket Society. Diesmal allerdings hatte er Unsinn geschrieben: Sein Hochspringer war nie in Gefahr.
    Betrachten Sie die Situation einmal vom Mars aus gesehen. Schon wenn der Springer nur auf Phobos steht, umkreist er den Planeten schon mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 8000 Kilometern in der Stunde (ein Mond in einer so engen Umlaufbahn um seinen Mutterplaneten muß sich relativ schnell bewegen). Raumanzüge sind recht unhandliche Kleidungsstücke und bestimmt nicht für athletische Wettbewerbe geeignet; ich habe daher meine Zweifel, ob der übermütige Astronaut die kritischen 30 Kilometer in der Stunde je erreicht hätte. Und selbst wenn, wären sie gerade ein halbes Prozent seiner bereits vorhandenen Geschwindigkeit in bezug auf den Mars gewesen. Wie kräftig er also auch abgesprungen sein mag, an seiner Situation kann es nicht viel geändert haben; er umkreist den Mars immer noch auf praktisch derselben Umlaufbahn. Er würde sich vielleicht ein paar Kilometer von Phobos entfernen – und wieder genau an der Stelle landen, wo er abgesprungen ist, nur eben eine Rotationsphase später! (Es wäre natürlich denkbar, daß ihm in der Zwischenzeit der Sauerstoff ausgeht – eine Marsumrundung dauert siebeneinhalb Stunden, seine Freunde sollten sich daher – in aller Ruhe – dennoch um ihn kümmern.)
    Dies ist vielleicht das einfachste Beispiel der ›Perturbationstheorie‹, die ich in ›Jupiter V‹ (dt. ›Jupiter V‹) noch ausgebaut habe. Diese Geschichte basierte auf einer Anfang der 50er Jahre wohl recht reizvollen Idee. Zehn Jahre zuvor hatte das LIFE-Magazin einige berühmte Gemälde von Chesley Bonestell von den äußeren Planeten veröffentlicht. Es wäre doch eine nette Idee, dachte ich,
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