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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3
Autoren: David Weber
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Island wehen zu sehen, die doch einst zum Königreich von Emerald gehört hatte.
    Dass die charisianischen Kriegsschiffe ausschwärmten, war der deutlichst mögliche Beleg für ihren überwältigenden Sieg bei der Schlacht am Darcos-Sund. Wie schwer sie die Flotte tatsächlich geschlagen hatten, war noch nicht ganz klar gewesen, als Sawal von Manchyr aus aufgebrochen war. Dass es eine vernichtende Niederlage gewesen war, das war ganz offensichtlich, doch jeder in Corisande hatte sich an die Hoffnung geklammert, ein Großteil der Schiffe, die nicht zurückgekehrt waren, hätten vielleicht Zuflucht in Emerald gefunden und dort Nahrmahn dabei unterstützt, ihren Ankerplatz zu verteidigen.
    Wohl nicht, dachte Sawal säuerlich.
    Mittlerweile konnte er vier Schiffe erkennen − den Schoner mitgezählt, der geradewegs auf das Fahrzeug zuhielt, das ihm unterstellt war −, und sie alle fuhren unter charisianischer Flagge. Zudem fuhren sie in breitem Abstand zueinander, um die Bay so weit wie möglich abzusichern, und das hätten sie niemals getan, hätte die Gefahr bestanden, irgendjemand könne auch nur in Erwägung ziehen, sie anzugreifen. Das und die Tatsache, dass sämtliche Befestigungsanlagen auf der Insel, die Sawal von seiner Schanz aus erkennen konnte, ganz eindeutig mittlerweile charisianische Stützpunkte geworden waren, machte ihm deutlich klar, dass es keine ›Verbündeten-Flotte‹ mehr gab … geschweige denn eine, die immer noch ihren Ankerplatz verteidigen würde.
    Noch nie zuvor hatte Sawal einen dieser neuen Schoner der Charisianer erlebt, und er war zutiefst erstaunt, als er begriff, wie hart am Wind diese neuen Schiffe fahren konnten. Und Gleiches galt auch für die Größe und die Leistungsfähigkeit ihres Segelrisses. Sein eigenes Schiff verfügte über die gleiche Anzahl Masten, doch die Segelfläche dieses Schoners der Charisianer war mindestens doppelt so groß. Zudem war dieses Schiff stabil und groß genug, derart viel Segel auch auszunutzen, und unter diesen Umständen fuhr der Schoner ungleich schneller, als sein eigenes Schiff es jemals würde schaffen können.
    Die Anzahl der Geschützpforten, über die gesamte Längsseite des Schiffes verteilt, war mindestens ebenso beeindruckend, und Sawal spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte, als er die stummeligen Mündungen der Kanonen sah, die nun aus den Geschützpforten herausragten.
    »Pater?«
    Er blickte zu seinem ersten Offizier hinüber. Diese Frage, nur ein einziges Wort, verriet die Anspannung des anderen Priesters nur allzu deutlich, und Sawal konnte es ihm nicht einmal verübeln. Nicht, dass er eine Antwort auf das wusste, was der Mann ihn eigentlich fragen wollte − das war ihm bewusst.
    »Wir werden sehen, was geschieht, Bruder Tymythy«, sagte er daher nur. »Halten Sie den Kurs.« »Er ändert nicht den Kurs«, sagte Urvyn.
    Selbst für eine unnötige Beschreibung des Offensichtlichen war das noch eine ganz besondere Leistung, schoss es Hywyt durch den Kopf.
    »Nein, tut er nicht«, stimmte der Commander unter Aufbietung sämtlicher Selbstbeherrschung zu, als der Abstand sich stetig verringerte. Jetzt betrug er nur noch weniger als dreihundert Fuß, und er wurde noch kleiner, sodass sich der Commander fragte, wie weit der andere Skipper wohl dabei gehen wollte, ihn dazu zu zwingen, bei diesem Spiel hier Farbe zu bekennen; er musste fest davon überzeugt sein, die Wave wolle nur bluffen. »Geben Sie dem Schützen Anweisung, bereit für einen Schuss vor dem Bug zu sein.«
    Urvyn zögerte. Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil. Jemand anderes hätte es wohl kaum bemerkt, doch Urvyn war bereits seit mehr als sechs Monaten Hywyts First Lieutenant. Einen Augenblick lang glaubte Hywyt schon, er müsse seinen Befehl wiederholen, doch dann wandte sich Urvyn mit schwerfälligen Bewegungen ab und hob sein ledernes Sprachrohr.
    »Bereit für einen Schuss vor den Bug, Master Charlz«, rief er, und der Schütze der Wave hob die Hand, um kundzugeben, dass er verstanden hatte. »Ich glaube, er will …«
    Bruder Tymythy brachte den Satz nicht zu Ende. Es war nicht notwendig. Der dumpfe Knall einer einzelnen Kanone unterbrach ihn, und Sawal schaute zu, wie die Kanonenkugel über die Wellen hinwegraste und das Weiß der Schaumkronen so scharf und säuberlich durchschnitt wie die Rückenflosse eines Kraken.
    »Er hat auf uns geschossen!«, sagte Tymythy stattdessen. Seine Stimme klang vor Entrüstung unnatürlich schrill, und er hatte die Augen
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