Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra
Autoren: Frederick Forsyth
Vom Netzwerk:
ist sie in diesem Augenblick?«
    »Moment.«
    Jeremy Bishop saß hoch über dem Bezirk Anacostia und tippte wie wild auf seine Tastatur. Dann sprach er wieder.
    »Anscheinend hat sie keinen Agenten, und sie meldet sich nirgends. Sie könnte überall sein. Aber Moment mal. Der Kapitän hat einen E-Mail-Eintrag.«
    »Dann mailen Sie ihm und fragen Sie ihn, wo er ist. Koordinaten, Kurs, Geschwindigkeit.«
    Wieder dauerte es ein paar Augenblicke. Der Akku ließ nach.
    »Ich habe ihn per E-Mail erreicht. Ihn gefragt. Er verweigert die Antwort. Will wissen, wer Sie sind.«
    »Sagen Sie ihm, die Cobra.«
    Pause.
    »Er ist sehr höflich, aber er besteht darauf, dass er das ›Befugniswort‹ braucht, wie er es nennt.«
    »Er meint das Passwort. Sagen Sie ihm: HAE SHIN .«
    Als Bishop sich wieder meldete, war er beeindruckt.
    »Woher wussten Sie das? Ich habe, was Sie wollten. Wollen Sie es notieren?«
    »Verdammt, ich habe keine Karten hier. Sagen Sie mir einfach, wo er ist.«
    »Machen Sie sich nicht ins Hemd. Hundert Meilen östlich von Barbados, Kurs zweihundertsiebzig, zehn Knoten. Soll ich dem Kapitän der Sea Spirit Ihren Dank ausrichten?«
    »Ja. Und dann fragen Sie nach, ob die U.S. Navy ein Kriegsschiff zwischen Barbados und Kolumbien hat.«
    »Ich rufe zurück.«
    Östlich von Barbados und auf Westkurs. Durch die Windward Passage, vorbei an den Niederländischen Antillen und geradewegs in kolumbianisches Gewässer. So weit südlich, dass der koreanische Frachter keinesfalls auf der Fahrt zu den Bahamas war. Die Sea Spirit hatte ihre letzte Ladung von der Balmoral übernommen, und dann hatte man ihr gesagt, wohin sie damit fahren sollte. Dreihundert Meilen, dreißig Stunden. Morgen Nachmittag. Jeremy Bishop meldete sich wieder.
    »Nichts. Wir haben niemanden in der Karibik.«
    »Ist dieser brasilianische Major noch auf den Kapverden?«
    »Zufällig ja. Seine Schüler sollen in zwei Tagen ihre Prüfung ablegen, und sie haben vereinbart, dass er dann noch dabei ist. Danach geht er in den Ruhestand und bringt das Flugzeug mit. Aber die beiden amerikanischen Funker hat man abgezogen. Sie sind schon wieder in den Staaten.«
    »Können Sie ihn für mich erreichen? Irgendwie?«
    »Ich kann ihm eine E-Mail schicken. Oder eine SMS auf sein Mobiltelefon.«
    »Tun Sie beides. Ich brauche seine Telefonnummer, und ich will, dass er in genau zwei Stunden für mich unter dieser Nummer erreichbar ist. Jetzt muss ich Schluss machen. Ich rufe Sie in hundert Minuten aus meinem Hotel an. Halten Sie die Nummer dann bereit. Ciao.«
    Dexter ging zurück zum Wasserflugzeug. Die Flammen auf der Insel flackerten und erstarben. Die meisten Palmen waren zu schwarzen Stümpfen verbrannt. Ökologisch war hier ein Verbrechen geschehen. Er winkte den Marines am Strand zum Abschied zu und stieg ins Flugzeug.
    »Nach Nassau Harbour, bitte. So schnell es geht.«
    Neunzig Minuten später saß er in seinem Hotelzimmer, und nach zehn Minuten rief er Bishop an.
    »Ich habe sie«, verkündete die fröhliche Stimme aus Washington und diktierte ihm eine Nummer. Ohne den vereinbarten Zeitpunkt abzuwarten, rief Dexter sie an. Sofort meldete sich eine Männerstimme.
    »Major João Mendoza?«
    »Ja.«
    »Wir sind uns in Scampton begegnet, in England, und ich habe in den letzten Monaten Ihre Einsätze geleitet. Als Erstes möchte ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank und meine Glückwünsche aussprechen. Und zweitens – darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Ja.«
    »Erinnern Sie sich an das, was diese Schweine mit Ihrem kleinen Bruder getan haben?«
    Lange blieb es still. Aber wenn er die Frage anstößig fand, hätte er einfach auflegen können. Schließlich kam die tiefe Stimme wieder aus dem Hörer.
    »Ich erinnere mich sehr gut. Warum?«
    »Wissen Sie, wie viel Gramm nötig waren, um Ihren Bruder umzubringen?«
    »Nicht viel. Zehn vielleicht. Noch einmal – warum?«
    »Da draußen gibt es ein Ziel, das ich nicht erreichen kann. Aber Sie können es. Es hat einhundertfünfzig Tonnen Puro an Bord. Genug, um Ihren Bruder hundert Millionen Mal zu töten. Ein Schiff. Wollen Sie es für mich versenken?«
    »Position? Wie weit von Fogo entfernt?«
    »Wir haben die Drohnen nicht mehr. Keine Amerikaner auf Ihrem Stützpunkt. Keine Stimme in Nevada, die Sie leitet. Sie müssten selbst navigieren.«
    »Als ich für Brasilien geflogen bin, hatten wir einsitzige Kampfflugzeuge. Damals haben wir nichts anderes getan. Geben Sie mir die Position des Ziels.«
    Mittag in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher