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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra
Autoren: Frederick Forsyth
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die Geschmacksknospen erreichte. Dann war er überrascht. Diesen Geschmack kannte er doch.
    Er ging weiter zu einem anderen Ballen und wiederholte seinen Versuch. Aber diesmal war der Schnitt größer, und die Probe ebenfalls. Noch einmal, und noch einmal. Als junger Jurastudent in Fordham, New York, frisch aus Vietnam zurück und aus dem Militärdienst entlassen, hatte er sein Studium mit verschiedenen Hilfsarbeiterjobs finanziert. Unter anderem hatte er in einer Bäckerei gearbeitet. Backpulver kannte er gut.
    Er schnitt noch zehn verschiedene Ballen auf, bevor sie übergossen wurden und sich der durchdringende Benzingeruch ausbreitete. Dann wanderte er nachdenklich zum Strand zurück, setzte sich auf einen leeren Kanister und starrte auf das Meer hinaus. Eine halbe Stunde später erschien der Master Sergeant und blieb vor ihm stehen.
    »Auftrag ausgeführt, Sir.«
    »Zünden Sie es an«, sagte Dexter.
    Er hörte den lauten Befehl »Zurücktreten« und dann das dumpfe »Wummp«, als das verdunstende Benzin Feuer fing. Rauch stieg aus dem Palmenhain auf. Die kräftige Brise verwandelte die ersten Flammen schnell in eine Feuersbrunst.
    Dexter drehte sich um und sah, wie die Palmen und das, was unter ihnen verborgen war, von den Flammen verzehrt wurden. Auf dem Steg war der Pilot des Wasserflugzeugs aufgesprungen und glotzte mit offenem Mund. Auch die zwölf Marines betrachteten mit großen Augen ihr Werk.
    »Sagen Sie, Master Sergeant …«
    »Sir?«
    »Wie sind diese Dokumente zu Ihnen gelangt?«
    »Per Schiff, Sir.«
    »Alle auf einmal?«
    »Nein, Sir. Mindestens ein Dutzend Lieferungen. Im Lauf der Wochen, die wir hier waren.«
    »Immer dasselbe Schiff?«
    »Ja, Sir. Immer dasselbe.«
    Natürlich. Es musste ja noch ein Schiff geben. Die Hilfsschiffe, von denen die SEAL s und der britische SBS auf hoher See versorgt worden waren, hatten Müll und Gefangene mitgenommen. Sie hatten Proviant und Treibstoff gebracht. Aber die sichergestellten Ladungen waren nicht nach Gibraltar oder Virginia gebracht worden. Die Cobra hatte die Etiketten, Chargennummern und Identifikationscodes gebraucht, um das Kartell zu täuschen. Also hatte er diese Beute behalten. Scheinbar hier.
    »Was war das für ein Schiff?«
    »Ein kleines, Sir. Ein Tramp.«
    »Nationalität?«
    »Keine Ahnung, Sir. Es hatte eine Flagge am Heck. Sah aus wie zwei Kommas. Eins rot, eins blau. Und die Besatzung bestand aus Asiaten.«
    »Name?«
    Der Master Sergeant zog die Stirn kraus, als er sich zu erinnern versuchte. Dann drehte er sich um.
    »Angelo!«
    Das Tosen der Flammen war so laut, dass er schreien musste. Einer der Marines drehte sich um und kam angetrabt.
    »Wie hieß das Trampschiff, das die Ballen hier angeliefert hat?«
    » Sea Spirit , Sir. Hab’s am Heck gesehen. In frischer weißer Farbe.«
    »Und unter dem Namen?«
    »Unter dem Namen, Sir?«
    »Der Heimathafen steht normalerweise unter dem Namen des Schiffs am Heck.«
    »Oh. Ja. Pu … irgendwas.«
    »Pusan?«
    »Genau, das war es, Sir. Pusan. Ist das alles, Sir?«
    Dexter nickte. Marine Angelo trabte davon.
    Dexter stand auf und ging ans Ende des Stegs, wo er allein war und sein Handy vielleicht ein Signal empfing. Er war froh, dass er den Akku über Nacht aufgeladen hatte. Dankbar und erleichtert stellte er fest, dass Jeremy Bishop in unerschütterlicher Treue vor seinen Computern saß. Sie waren fast das Letzte, was vom Projekt Cobra noch übrig war.
    »Können Ihre motorisierten Sardinenbüchsen etwas ins Koreanische übersetzen?«, fragte Dexter, und die Antwort kam glockenklar.
    »In jede Sprache der Welt, wenn ich das richtige Programm benutze. Wo sind Sie?«
    »Egal. Die einzige Kommunikationsmöglichkeit, die ich habe, ist dieses Handy. Wie heißt Sea Spirit oder Spirit of the Sea auf Koreanisch? Und verschwenden Sie nicht meinen Akku.«
    »Ich rufe Sie zurück.«
    Zwei Minuten später klingelte das Handy.
    »Haben Sie was zum Schreiben?«
    »Lassen Sie. Sagen Sie’s einfach.«
    »Okay. Die Worte sind Hae Shin . Ich buchstabiere: H-A –«
    »Ich weiß, wie man das buchstabiert. Können Sie ein Trampschiff nachschlagen? Klein. Heißt entweder Hae Shin oder Sea Spirit . Ein Südkoreaner, Heimathafen Pusan.«
    »Bin in zwei Minuten wieder da.« Das Handy verstummte, aber Bishop hielt Wort. Nach zwei Minuten klingelte es wieder.
    »Hab sie gefunden. Fünftausend Tonnen, Stückgutfrachter, Name Sea Spirit . Der Name ist erst dieses Jahr registriert worden. Was ist denn damit?«
    »Wo
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