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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Autoren: Petra Dahmke
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vermutlich auch Batori nicht verstehen, aber sie wagte einen Versuch: „Wir hatten wieder anonyme Telefonanrufe“, begann sie zögernd, „wie damals im alten Haus, wo niemand dran war, und die Nummer ließ sich nicht zurückverfolgen. Als wir die Nummer gewechselt hatten, ging es mit den Anrufen trotzdem weiter. Mich hat das nicht verrückt gemacht, aber Mama … du kennst sie ja.“
    Sie machte eine Pause und trommelte auf ihren Oberschenkeln, während sie für sich beschloss, die Fernsehsache mit den falschen Bildern nicht zu erzählen.
    „Und - nur als Beispiel: einmal haben uns ein Mann und eine Frau im Tiergarten beobachtet und sind uns gefolgt. Eine Freundin von mir war mit dabei und hat es auch gesehen. Den Mann habe ich später noch einmal gesehen; er stand unten, schräg gegenüber von unserem Haus und tat so, als warte er auf jemanden. Und auch die Frau habe ich wiedergesehen, und zwar bei mir an der Schule.“ Milli musste vor Ärger schlucken. „Davon habe ich Mama natürlich nichts erzählt. Sie hätte sich nur wieder aufgeregt.“
    Batori sah eine Weile geradeaus auf die Straße und schwieg.
    „Deine Mutter hat mir auch einiges erzählt“, sagte er schließlich. „Aber du sollst dir keine Sorgen machen, Emilie. Johanna wird wieder gesund. Du bist bei uns in Sicherheit – bei mir und Emma und Lorenz. Aber sprich nicht mit Fremden über diese Dinge. Versprichst du das?“
    Milli warf ihrem Onkel einen ironischen Blick zu und lachte kurz auf. „Soll das ein Witz sein? Ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen und würde es auch nicht freiwillig tun.“
    Batori nickte, ein schwaches Lächeln auf den Lippen.
    „Emilie – ich denke, Dr. Wissmut wird das wieder hinkriegen. Er weiß genau, was zu tun ist. Du wirst dich jetzt um dich selbst kümmern, neue Freunde finden und dich hier bei uns einleben. In Ordnung?“
    Milli schüttelte ihre Schuhe von den Füßen und verknotete ihre Beine zum Schneidersitz.
    „Trotzdem. Ihr hättet mich einweihen sollen, ich bin schließlich kein Baby mehr.“
    „Das tut mir leid“, antwortete ihr Onkel. „Du weißt, wie fürchterlich kompliziert deine Mutter sein kann. So hat sich alles in die Länge gezogen, bis es zu spät war.“
     
    Sie nahmen die Abfahrt Koppelitz und wurden langsamer. Der Citroen glitt gemächlich eine enge und kurvenreiche Landstraße entlang. Sie war links und rechts von Bäumen gesäumt. Einige waren bis zum Astansatz weiß angemalt, damit man sie in der Nacht besser sehen konnte. Kurz vor Koppelitz fuhren sie durch einen kleineren Ort. Ein paar von den alten, sandsteinfarbenen flachen Häusern lagen direkt an der Straße. Zwei Mädchen, auf dem Bürgersteig, hatten es offenbar eilig. Die Größere trug einen karierten Rock und eine karierte Ballonmütze auf dem Kopf. Milli drehte sich ungläubig nach ihnen um.
    „Ich habe Durst … und auch Hunger“, sagte sie.
    „Ich auch“, entgegnete Batori. „Emma hat Lasagne gemacht und was Süßes für hinterher.“ Er sah nach hinten und inspizierte den Rücksitz. „Wir müssen nur noch kurz bei Dix etwas abholen … da kannst du auch was trinken.“
    Bei Ziggedorn Electronics war Feierabend oder Schichtwechsel. Auf der Koppelitzer Landstraße hatte sich eine Autoschlange gebildet und auch auf dem Fußweg und an der Bushaltestelle waren viele Leute. Sie blieben vor dem Betriebsgelände an einer roten Ampel stehen. Vor dem eigentlichen Gebäude lag ein großer Parkplatz. Wollte man hinein, musste man vorn an einem Pförtnerhäuschen vorbei. Zur Verschönerung des Platzes standen hier und da Bäumchen in Kübeln herum. Links vorm Eingang gab es einen geräumigen Imbisswagen mit der Aufschrift: Pommes-Wuttke. Davor standen unter einer Zeltplane kleine Tischchen mit karierten Decken und Holzstühlen.
    Das rechteckige Hauptgebäude war cremeweiß mit einem durchbrochenen dunkelblauen und ockerfarbenen Streifen im oberen Drittel. Auf dem flachen Dach stand eine riesige schüsselförmige Antenne. Links davon war ein schmaler zylindrischer Turm mit winzigen Fenstern, der eine Antenne in Form einer Kugel trug, und daneben gab es noch eine Art Miniaturausgabe des Pariser Eiffelturms mit lauter mittelgroßen Schüsseln dran. Ziggedorns Antennenwald sah bizarr aus. Milli versuchte den Durchmesser der großen Schüssel auf dem Dach zu schätzen und kam auf zehn Meter.
    „Wozu braucht man solche Monsterantennen, doch nicht für Handys?“
    „Die hier sicher nicht“, antwortete Batori und
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