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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Autoren: Petra Dahmke
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Bens Arm und zog ihn mit sich fort. „Ich hab da auch noch was“, sagte sie leise und rückte ganz nah an ihn heran, „du musst dir unbedingt die Dateien von meinem Vater auf dem USB-Stick ansehen. Wenn ein einzelnes, stink normales Foto 250 Megabyte hat, könnte da nicht eine versteckte Info drinstecken?“
    „Hundertpro“, versicherte Ben und seine Augen fingen an zu leuchten, „ich erinnere mich, dass die Datenmenge im zweistelligen Gigabytebereich lag.“
    „Ja, ich glaube zehn oder elf. Und ein Programm ist auch dabei“, fuhr Milli fort, „mein Vater hat nämlich physikalische Formeln irgendwie auf Ton, Schall und Farben reduziert … aber für das, was man hören kann, habe ich leider nicht die richtigen Lautsprecher … und das Programm verstehe ich auch nicht.“
    „Wow! Hört sich aufregend an. Muss ich mir unbedingt angucken.“
    Sie hatten die alte Kiesgrube erreicht, einsam und sich selbst überlassen. Die Natur hatte begonnen, sie zurückzuerobern. Um sie herum hatte sich eine Kraterlandschaft mit wilden Gräsern und Sträuchern gebildet. Dreißig Meter tiefer spiegelte sich die Sonne in einem kleinen, glasklaren See. Über ihnen kreiste ein Mäusebussard. Sein Ruf war weithin zu hören.
    Chong nahm grölend Anlauf und tat einen riskanten Sprung nach unten. Er landete im feinen Sand, machte zwei Purzelbäume, rutschte ein paar Meter und war gleich wieder auf den Beinen.
    „Eins sag ich euch!“, brüllte er nach oben, „mit Ziggedorn sind wir noch nicht fertig. Niemand weiß, was wir wissen … und wir haben Eliza! Schon deshalb sind wir verpflichtet, den Kampf aufzunehmen!“
    Anna stand am Rand der Kiesgrube und blickte skeptisch in die Tiefe. Chongs Sprung lag außerhalb ihrer Möglichkeiten. Sie ging in die Hocke und rutschte auf ihrem Hosenboden den sandigen Abhang herunter. Auf der Hälfte der Strecke blieb sie sitzen und rief: „Aber wir dürfen uns nicht zerstreiten und von Eliza darf niemand erfahren!“
    Milli folgte ihr und setzte sich neben sie in den Sand. „Das kriegen wir hin“, sagte sie.
    Sie schauten auf die vom Wind leicht gekräuselte Oberfläche des Sees. An einigen Stellen war die Uferböschung steil, an anderen hatte sich ein kleiner Strand gebildet. Am Himmel tummelten sich ein paar verstreute Schäfchenwolken. Der Bussard hoffte immer noch auf Beute und zog geduldig seine Kreise.
    Ben hatte sich vorsichtig den Hang heruntergearbeitet. Er strich sich widerwillig den Sand von der Kleidung als wäre es Dreck und trat neben Chong: „Wenn ihr mich fragt“, begann er, „ich habe noch einiges an technischen Finessen auf Lager, die ich unbedingt ausprobieren muss ...“ Er rückte seine Brille zurecht und blickte mit ernster Miene. „Ziggedorn ist das perfekte Versuchsobjekt. Da kann man ohne Skrupel an die Arbeit gehen.“
    Milli und Anna sahen sich an und kicherten.
    „Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, dass du immer deinen Vorteil im Sinn hast“, sagte Anna ruhig, „selbst Ziggedorn hat für dich noch einen Nutzen.“
    Ben zuckte ratlos die Schultern. „Ja, na und?“
    „Anna will damit nur sagen, dass du die Welt nur retten würdest, wenn was für dich dabei abfällt“, erklärte Milli, weil sie glaubte, er hätte sie nicht verstanden
    „Die Welt retten? Spinnt ihr!“, auf Bens Gesicht zeigte sich offene Bestürzung.
    Chong grinste und packte ihn an der Schulter, „die meinen doch bloß, wenn du einen Vorteil für dich siehst, läufst du zur Höchstform auf. Macht aber nichts, du bist trotzdem okay.“
    „Wie bitte? Das wird ja immer bunter … was heißt hier trotzdem?“
    Anna lächelte und machte eine versöhnliche Handbewegung. „Ist doch egal, Ben. Es zählt doch nur, dass wir uns gut verstehen.“
    „Ach wirklich, tun wir das?“ Ben lächelte kopfschüttelnd - es wirkte ein bisschen von oben herab. „Ist euch eigentlich klar, dass Weltretten immer vorteilhaft ist? Wenn man sie besser macht, hat man ja auch was davon.“
    In abwartender Haltung saßen die Mädchen da. Ben blickte sie schlau an. Sie mussten sich ihre Antwort überlegen.
    „Ja-ah. Aber es ist das Motiv, Ben. Verstehst du? Das Motiv!“, rief Anna aus. „Ein Weltretter rettet die Welt, weil er sie liebt. Er denkt dabei nicht in erster Linie an sein eigenes Wohlergehen!“
    „Er rettet sie, weil das vernünftig ist“, beteuerte Milli.
    Ben lachte aufgeräumt. „Interessant. Und wie wollt ihr das auseinander halten? Weltretter fühlen sich geil - Adrenalinausschüttung und
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