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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Autoren: Petra Dahmke
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Ziggedorn so manipuliert haben, dass Demonstranten damit bestrahlt wurden, um Ziggedorn zu sabotieren … und ich soll seine Verkaufsveranstaltung sabotiert haben. Ach! Und angeblich habe ich auch einen Satelliten angezwackt, um taktische Kriegsstrategien aus dem Pentagon abzurufen, bin in Ziggedorns Privatsphäre eingedrungen und anderen Blödsinn.“
    „Oh Nouri, es tut mir so leid“, sagte Anna ehrlich gerührt. „Man hat dir all unsere Missetaten in die Schuhe geschoben.“
    „Wären nicht BFS und der Verfassungsschutz angerückt, wäre ihm nichts passiert“, warf Ben ein, „Ziggedorn brauchte nur einen Schuldigen.“
    „Aber wer hat dann Grabbauer niedergeschlagen?“, wollte Milli wissen.
    „Der hat sogar ein blaues Auge und eine aufgesprungene Lippe“, erklärte Nouri unglücklich, „und behauptet steif und fest, dass ich das war. Dabei hat er mich und Seifert runter ins Labor geschickt, um einen Sender zu holen. Seifert musste an dem Teil noch etwas ändern, deshalb dauerte es. Dann erhielt er einen Anruf und schickte mich mit dem Ding allein zurück. Als ich oben eintraf, lag Grabbauer gefesselt da. Und sofort stand auch schon Ziggedorn mit seinen Sicherheitskräften vor der Tür.“
    Chong schnaubte verächtlich: „Grabbauer ist Ziggedorns Sklave. Er wurde garantiert von einem Sicherheitsbeamten niedergeschlagen - Ziggedorns Plan B sozusagen.“ Er blickte Nouri ernst ins Gesicht und fuhr fort: „Du wärst auch mit einer guten Verteidigung nie aus der Sache raus gekommen.“
    „- ist mir klar“, entgegnete Nouri mit gesenktem Kopf, stumm vor sich hin nickend. Dann sah er mit gefurchter Stirn auf und strich sich mit der Hand durchs Haar. „Ich konnte Ziggedorns Laden fünf Monate lang studieren. Im Übrigen habt ihr ihn ganz schön auf die Palme gebracht. Nach dem Einbruch soll er richtig Stress gemacht haben. Es gab sogar Aktieneinbrüche und Gerüchte … und nach dem 1. Mai hatte er eine Krisensitzung einberufen. Es wurden sämtliche Personalakten überprüft und einige Mitarbeiter sogar überwacht ... und später hat Ziggedorn dann auch noch einen neuen Leibwächter eingestellt.“
    Ohne ein Wort zu sagen, saßen sie eine Weile herum und ließen Nouris Bericht auf sich wirken.
    „Themenwechsel!“, unterbrach Milli plötzlich die stille Gemeinschaft. Sie schenke Nouri ein flüchtiges Lächeln und wandte sich dann Ben zu. „Wieso funktionierte die Musik im Polizeibus? Elizas Ausstrahlung verursacht doch Störungen in den Geräten.“
    „Ja, natürlich … das Radio war ausgefallen“, erklärte Ben, „aber Eliza kann auch kleine lokale Kraftfelder und Vakuumzonen erschaffen, und wir brauchten unbedingt eine Ablenkung. Eliza hatte das übrigens selbst vorgeschlagen: Musik zur Harmonisierung, oder wie sie das nannte. Die Bullen hatten sogar eine CD im Auto - im Polizeiauto!“
    „Und Handys? Konnte man filmen oder Fotos machen?“, fragte Chong.
    Ben grinste. „Von weiter weg schon, aber keine Bange; im näheren Umkreis wird das niemandem gelungen sein.“
    Eliza reduzierte die Geschwindigkeit, sie waren am Ziel. Milli überprüfte die lokale Zeit. In Babolsar war es fast drei Stunden später als in Deutschland. „Wir landen im Dunkeln“, sagte sie zu Nouri. „Ich setzte dich außerhalb der Stadt am Fluss ab.“
    Während der Landung sprachen sie kein Wort.
    „Ich danke euch“, sagte Nouri beim Abschied. Er umarmte Milli und reichte den Jungen die Hand: „Ich bin beeindruckt, ihr hättet öffentliche Anerkennung verdient. Die stillen Revolutionäre … die Kämpfer im Untergrund.“ Er lachte leise. „Ihr habt was gut bei mir. Ich melde mich, darauf könnt ihr zählen.“
    Anna stieg mit ihm aus. Sie verschwanden im Dunkeln. Nach zehn Minuten kehrte sie zurück. Tränen glitzerten in ihren Augen.
    „Er wird über E-Mail oder Facebook mit uns in Kontakt treten“, murmelte sie, „er nimmt den Namen Andrea oder Andreas Berg, und er plant was wegen Ziggedorn. Er kennt Leute, die ihm dabei helfen würden … aber er braucht noch Zeit.“
     
    Am nächsten Tag waren die Zeitungen voll von dem Potsdamer Ereignis.
    „Guckt euch das an!“, kreischte Milli und hielt ihren Freunden die „MOZ“ vor die Nase. Neben der Schlagzeile war ein Foto – ein Schnappschuss von einem Handy, das Chong und Andi im Kampf zeigte. Das Foto war unscharf, und Chongs Gesicht wirkte durch die Maske merkwürdig verzerrt, wie ein aufgeblähter Pfannkuchen mit Pflaumen drin.
     
    Herbe Schlappe für
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