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Cloud Computing Grundlagen

Cloud Computing Grundlagen

Titel: Cloud Computing Grundlagen
Autoren: Mario Meir-Huber
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involviert. An dieser Stelle muss die Sicherheit des eigenen Mitarbeiters angezweifelt werden.
    Man überlege sich das Szenario eines frustrierten Mitarbeiters, der das Ende in der aktuellen Anstellung kommen sieht. Das Management weiß gegebenenfalls noch nicht Bescheid darüber, dass dieser Mitarbeiter nicht mehr motiviert ist und eventuell zu illegalen Aktivitäten neigt, um es dem Management „heimzuzahlen“. Einige Tage vor dessen Kündigung beginnt der Mitarbeiter, vertrauliche Daten aus dem Unternehmen auf seinen privaten USB-Stick zu kopieren. Da der Mitarbeiter in einer respektablen Position ist, hat er auch Zugang zu sensiblen Daten. Das ist kein erfundenes Szenario, es kommt häufig vor. Ein weiteres „Praxisbeispiel“ kommt aus dem Bankenbereich. Bankmitarbeiter haben vor allem in ländlichen Regionen großes Wissen über den Vermögensstand einer Familie und gehen unter Umständen damit nicht immer sensibel um. Wenn man von IT-Sicherheit spricht, muss man also auch über das Vertrauen den eigenen Mitarbeitern gegenüber sprechen. Es geht jedoch nicht nur um das Vertrauen den Mitarbeitern gegenüber, sondern auch um deren Sicherheitsbewusstsein. Menschen handeln oft aus Emotionen heraus. Das ist schlichtweg menschlich und es wäre falsch, zu versuchen, es zu kontrollieren. Im Umgang mit der IT kann es aber vorkommen, dass Dummheiten geschehen. Ein Beispiel hierfür wäre das eingangs erwähnte Beispiel des Loveletters. Um einen gewissen Grad an Sicherheit zu gewährleisten, muss man auch Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen schaffen, z. B. durch fortlaufende Schulungen oder wiederholte Hinweise. Trotzdem wird es absolute Sicherheit nie geben.
    Für Cloud Computing ist vor allem eines wichtig: die Verfügbarkeit beziehungsweise Ausfallsicherheit. Cloud-Computing-Anbieter garantieren in deren Service Level Agreements (SLAs) eine Verfügbarkeit von 99,9 %. Dies wird in vielen Fällen monatlich berechnet. Eine ähnlich hohe Verfügbarkeit hat man On-Premise meist nie. Der Grund, warum Cloud Computing in der Verfügbarkeit wesentlich besser ist als bei traditionellem Hosting, ist einfach. Cloud-Computing-Anbieter sind stark spezialisiert und können dadurch wesentlich schneller auf Ausfälle reagieren. In Cloud-Computing-Umgebungen gibt es darüber hinaus immer Server mit geringer Auslastung. Fällt ein Server aus, kann ein anderer sofort einspringen. Möglich macht all dies die Virtualisierung von Betriebssystemen. Damit hat der Rechenzentrumsbetreiber wesentlich mehr Möglichkeiten, Hardwareausfälle zu substituieren. Man kann also festhalten: In einem Rechenzentrum ist die Ausfallwahrscheinlichkeit verschwindend gering. Doch was geschieht, wenn das gesamte Rechenzentrum ausfällt? Es kann durchaus passieren, dass durch Umweltkatastrophen oder andere unvorhersehbare Ereignissen ein Rechenzentrum vom Internet getrennt wird oder nicht mehr funktioniert. In diesem Fall würde eine Virtualisierung auch nichts helfen. Jedoch auch hier haben die Cloud-Computing-Anbieter Lösungen gefunden. Daten, die ein Kunde bei einem Cloud-Computing-Anbieter hostet, werden über mehrere Rechenzentren repliziert. Amazon unterteilt hier beispielsweise die geografischen Zonen weiter in so genannte „Availability Zones“. Eine Availability Zone ist eine selbstständig arbeitende Einheit. Fällt eine Availability Zone aus, spring eine Availability Zone in der gleichen geografischen Zone ein. Würde etwa ein Rechenzentrum in Irland ausfallen und der Cloud-Computing-Anbieter betreibt ein weiteres Rechenzentrum in Holland, so springt das Rechenzentrum in Holland ein. Dadurch ist auch die Ausfallsicherheit über Rechenzentren hinaus gesichert. Will man eine ähnlich hohe Verfügbarkeit durch On-Premise Hosting erreichen, ist das nur unter erheblichen finanziellem Einsatz möglich. Ein Problem bleibt bis jetzt jedoch ungelöst: Was ist, wenn nicht im Rechenzentrum, sondern auf Kundenseite ein Problem besteht? Grund könnten auch hier höhere Gewalt oder menschliche Fehler sein. Wenn das Internet im Unternehmen nicht mehr verfügbar ist, ist die Plattform, die man bei einem Cloud-Computing-Anbieter gemietet hat, nicht mehr verwendbar. Dieses Problem ist jedoch individuell vom Kunden zu lösen.
    Sicherheitsprobleme entstehen auch durch fehlerhafte Software. Dies kann in der Cloud auf drei Ebenen geschehen. Die erste Ebene ist der Cloud-Computing-Anbieter selbst. Es kann vorkommen, dass das API fehlerhaft ist. Dies führt dann
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