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City Vampire - Nacht ueber New York

City Vampire - Nacht ueber New York

Titel: City Vampire - Nacht ueber New York
Autoren: Beth St. John
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Es war die Mischung aus sanfter Weiblichkeit und wahrer Stärke, die ihn so faszinierte. Sie weckte den Beschützerinstinkt in ihm und auf der anderen Seite war sie unabhängig, frei und erfolgreich. Ja, sogar ein wenig gefährlich. Schließlich gab es nur sehr wenige Menschen, die seiner Suggestion widerstehen konnten, so wie Maggie nach dem Unfall. Dafür brauchte es enorme Willensstärke und Konzentration, die die junge Frau offenbar sogar nach diesem Ereignis aufbrachte. Eine Mischung also, die Aleksay außerordentlich anziehend fand. Er erlag dem Gedanken, sich noch eine Weile mit Maggie zu beschäftigen.
     

    Sie blieben, bis die Bar gegen ein Uhr morgens schloss. Aleksay brachte Maggie nach Hause. Als sie die Haustür aufschloss, blieb sie noch einen Moment auf der Schwelle stehen. „Das war ein wirklich schöner Abend“, sagte sie ehrlich.
    Aleksay lächelte. „Ja, Miss Rook, das fand ich auch.“ Er zögerte einen Moment, als sei er unschlüssig, was er als Nächstes tun sollte. Schließlich sagte er: „Ich besuche am nächsten Samstag eine Vernissage – die Galerie gehört einem Freund von mir. Es werden bestimmt viele langweilige Leute dort sein, aber die Kunstwerke sind dafür umso aufregender. Was meinen Sie – hätten Sie nicht Lust, mir den Abend mit Ihrer Gesellschaft ein wenig zu versüßen?“
    Maggie musste unwillkürlich grinsen. Manchmal klang er fast, als stamme er aus einem anderen Jahrhundert. Sie sah ihn offen an und sagte: „Sehr gern.“
    „ Wunderbar. Ich freue mich. Und“, er machte eine kleine Pause, in der seine Augen wieder so gefährlich funkelten, „schlafen Sie gut, Maggie.“

Kapitel 5
     

    „ Ich habe etwas gefunden“, triumphierte Vivian Dealy an Maggie gewandt. Sie hatte David und seine Kollegin in die Rechtsmedizin gerufen, um sie nach der Obduktion auf den neuesten Stand zu bringen.
    „ Euer jüngstes Opfer hatte ein starkes Beruhigungsmittel im Blut – die Menge hätte sogar ein Pferd umgehauen. Todesursache war aber der Pfahl.“
    „ Wie hat man ihm das Beruhigungsmittel denn verabreicht?“, hakte David nach.
    „ Vermutlich oral“, antwortete Vivian. „Ich habe keinerlei Einstichstellen am Körper entdecken können – eine Injektion scheidet also aus. Er hatte außerdem einen leicht erhöhten Blutalkoholspiegel.“
    „ Auf dem Wohnzimmertisch stand ein Rotweinglas“, sagte Maggie. „Könnte er das Mittel mit dem Wein aufgenommen haben?“
    „ Das ist möglich“, antwortete Vivian. „Der Wein wäre auch gut geeignet gewesen, den bitteren Geschmack zu überdecken.“
    Maggie wandte sich an David. „Hast du die Ergebnisse vom Labor schon auf dem Tisch?“
    „ Sind eben angekommen. Ich konnte sie mir aber noch nicht anschauen.“
    „ Dann machen wir das gleich gemeinsam“, überlegte Maggie laut und nickte Vivian zum Abschied zu. Sie verließen die Rechtsmedizin und gingen zurück zum Polizeirevier. Die Polizeichefin selbst hatte dem Labor Druck gemacht, sich mit der Auswertung der Spuren zu beeilen. Vielleicht kamen sie heute endlich einen entscheidenden Schritt in ihren Ermittlungen weiter.
     

    David ging zu seinem Schreibtisch, nahm die braune Akte und schlug sie auf. Er überflog die ersten Seiten.
    „ Spuren desselben Beruhigungsmittels im Wein“, sagte er. „Die schlechte Nachricht ist: Es gab nirgendwo Fingerabdrücke.“
    Maggie ließ sich auf ihren Schreibtischstuhl sinken und seufzte. „Zeugen?“
    David durchblätterte die Unterlagen in seiner Hand.
    „ Nein. Keiner der Nachbarn will um die Tatzeit herum etwas gesehen oder gehört haben.“
    „ Zu blöd, dass das 'Pfählen' so lautlos ist“, brummte Maggie zynisch. „Einen guten alten Pistolenschuss hört man wenigstens. Apropos pfählen“, sie hob die Augenbrauen und sah David fragend an. „Gibt’s dazu was Neues?“
    „ Dasselbe Holz wie bei den beiden ersten Morden“, antwortete er wenig überrascht. „Antikes Eichenholz aus Europa.“
    Maggie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und runzelte die Stirn. „Nun, ein kleines Puzzleteil können wir wenigstens hinzufügen: Unser Mörder hat Zugang zu Beruhigungsmitteln und weiß sie anzuwenden.“
    „ Oder er hat sie gestohlen“, wandte David ein.
    Maggie nickte. „Oder das. Lass uns da ansetzen.“
    „ In Ordnung. Ich frage mal beim Einbruchsdezernat an, vielleicht gab es irgendwelche Einbrüche oder Medikamentendiebstähle in Apotheken oder Arztpraxen.“
    „ Okay, mach das.“ Maggie sah David an und lächelte.
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