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Chronik einer Trennung (German Edition)

Chronik einer Trennung (German Edition)

Titel: Chronik einer Trennung (German Edition)
Autoren: Tobi Thoy
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erfüllt und sie auf das Thema gelenkt, über das er reden wollte.
     
    „Ich dachte du hast den Weg zu Gott gefunden“, bemerkte Andreas spöttisch.
    „ Ja, ich versuche mich auch immer noch an Gott festzuhalten, aber er ist nicht überall, er kann mir nie so nahe sein, wie Maria es einmal war! Niemals! “, Christian atmete tief ein.
    „ Gott wird mich nie in den Arm nehmen, wie Maria es einmal tat und jetzt bei jemand anders tut und später andere Dinge mit diesem jemand macht!“
    Christians Augen funkelten.
    „Wenn du dich da hineinsteigerst, wirst du dich nicht besser fühlen.“
    „ Ich weiß, ich will mich auch gar nicht besser fühlen!“, entging Christian darauf
    „ Es beherrscht meine Gedanken! Es beschäftigt mich, seit es so weit gekommen ist. Gott hatte mich aufgebaut, ja, das stimmt, doch dann sind diese Gedanken wieder zurückgekommen, als ich am Wochenende alleine war.“, Tränen bildeten sich in Christians Augen. Wut stieg weiter in ihm auf. Andreas reagierte äußerst genervt:
    „ Jeden Tag, ich weiß. Es beherrscht deine Gedanken, ich weiß. Und das seit mehreren Wochen, ich weiß. Allerdings weiß ich gar nicht warum du dich überhaupt so aufregst. Mein Problem ist nämlich folgendes: Als du mit Maria zusammen warst, wolltest du doch selbst jeden zweiten Tag mit ihr Schluss machen, oder irre ich mich? Ich erinnere mich, dass ich sehr oft E-Mails bekam, in denen stand, wie sehr sie dich quälte und das du es mit ihr nicht mehr aushältst.“
    „Ich wollte nicht mit ihr Schluss machen!“, schnauzte Christian zurück.
    „Nicht wirklich, jedenfalls.“
    Er musste das Thema wechseln, beschreiben wie schlecht es ihm ging, was Maria und Andreas ihm angetan hatten:
    „ Mein Körper funktioniert nicht einmal mehr so wie er sollte!“
    An dreas sah nur verwundert drein.
    „Wie bitte?“
    „Ich habe eine Herzmuskelentzündung! Ich werde bald sterben! Ich gehöre zu einer gefährdeten Gruppe, die einen Herzanfall erleiden können, weil ein geliebter Mensch von mir gegangen ist.“
    Andreas war ganz still, dann fing er an zu lachen. Er bekam sich nicht mehr ein vor Lachen. E r lachte und lachte und lachte.
    „ Aber natürlich…“, er musste sich Lachtränen aus dem Gesicht wischen.
    „ …du wirst bald sterben, weil du eine Herzmuskelentzündung hast und sowieso zu einer gefährdeten Gruppe gehörst! Ich bitte dich! Du bist der schlimmste Hypochonder den ich kenne: Habe ich Ohrenschmerzen, hast du schlimmere. Hat dich jemand auf den Rücken geschlagen, ist deine Niere geplatzt. Und wenn dir jemand in die Leiste tritt, hast du einen Leistenbruch. Du bist doch völlig gestört!“
    Christian wurde knallrot im Gesicht. Mit dieser sarkastischen Reaktion hatte er nicht gerechnet.
    „ Ach ja? Meldet sich Maria deswegen nicht mehr bei mir? Weil sie mich für so `gestört` hält? Reagiert sie deswegen auf keine meiner Mails mehr?“
    Wieder zeigten sich Tränen in Christians Augen. Er hatte versucht den Kontakt zu Maria aufrecht zu erhalt, ihr von seinem neuen Glauben und seiner neuen Hoffnung auf eine bessere Zukunft geschrieben, doch sie hatte einfach nicht reagiert.
    „ Ich weiß nicht ob es dir bewusst ist, aber Maria ist nicht mehr mit dir zusammen. Und findest du nicht, dass du sie in den letzten vierzehn Monaten genug belästigt hast? Ich weiß zufällig, dass du ihr über fünftausend E-Mails geschrieben hast! Rechne mal aus, wie viele das an einem am Tag waren. Das reicht glaube ich für den Rest ihres Lebens.“, jetzt war auch Andreas lauter geworden.
    „Woher weißt du das?“, fragte Christian entrüstet.
    „Sie hat sie mir gezeigt. Ich weiß nun ziemlich genau, wie sehr du sie emotional gequält hast, mit all deinen Anfällen und Depressionen. Diese E-Mails sind noch wesentlich schlimmer, als alles was du mir im letzten Jahr geschrieben hast, und das will schon etwas heißen“, zischte Andreas.
    „Ich , sie gequält?! Sie weiß nicht einmal ansatzweiße was sie mir entrissen hat, nicht einmal ansatzweiße!“, spuckte Christian Speichel in Andreas Gesicht.
    Alle Augen in der Bäckerei waren im mer noch auf sie zwei gerichtet, alle hörten ihnen gebannt zu. Andreas war aufgestanden.
    „ Maria hasst dich! Jeden Tag sagt sie mir, wie gerne sie dich schlagen würde!“
    „ Warum tut sie es dann nicht einfach? Warum schlägt sie mich denn nicht endlich?“, auch Christian war aufgestanden. Beide standen sich nun am Tisch gegenüber.
    „ Bitte, könnt ihr euren Streit draußen
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